Bundesnetzagentur sieht bei knapp einem Fünftel der geplanten Netzausbau-Maßnahmen große Umweltauswirkungen

Historische Aufnahme vom Bau einer neuen Stromleitung in Norwegen

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Welche Folgen haben die im zweiten, bereits bestätigten Entwurf des Netzentwicklungsplans enthaltenen Netzausbau-Maßnahmen für die Umwelt? Das hat die Bundesnetzagentur in ihrer Strategischen Umweltprüfung untersucht. Deren Ergebnisse liegen nun vor. Danach dürfte es bei knapp einem Fünftel der Maßnahmen zu hohen oder sehr hohen Auswirkungen auf die Umwelt kommen. Dies betrifft insbesondere längere Neubaumaßnahmen, Erdkabel und viele Anbindungs­leitungen von Offshore­-Windparks, die die Schutzgebiete des hoch empfindlichen Wattenmeers queren.

Bei zwei Drittel der Maßnahmen sind dagegen nur geringe Folgen zu erwarten. Hierbei handelt es sich über­wiegend um Maßnahmen der Netzverstärkung durch Zu- oder Umbeseilungen sowie kürzere Neubauten in bestehender Trasse von Freileitungen. Der Umweltbericht betrachtet unter anderem die Auswirkungen des Netzausbaus auf die menschliche Gesundheit, auf Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, auf Boden, Wasser, Luft und Landschaft sowie auf UNESCO-Weltnatur- und kulturerbestätten.

Die Bundesnetzagentur hat im Umweltbericht insgesamt 95 Maßnahmen analysiert, darunter 78 Freileitungen, 7 Erdkabel und 10 Offshore-Maßnahmen. Unter den geprüften Maßnahmen sind 23 Neubau-Vorhaben und 72 Netzverstärkungen. Mit der Vorlage des Berichts ist das Verfahren zur Bedarfsermittlung 2019-2030 abgeschlossen.

Der Umweltbericht analysiert auch Alternativen, sowohl zu den Netzentwicklungsplänen als Ganzem als auch zu einzelnen Maßnahmen. Damit können die Betroffenen vor Ort maßgebliche Unterschiede in den Auswirkungen der Alternativen erkennen und nachvollziehen. Der Bedarfsermittlung und der Erstellung des Umweltberichts ging eine zehnwöchige Beteiligung der Öffentlichkeit voraus. Die Öffentlichkeit und Behörden haben über 800 Stellungnahmen abgegeben, die zu einer Überprüfung der Bewertungen im Umweltbericht beigetragen haben.

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