Aufbau der „Forschungsfertigung Batteriezelle“ beginnt

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Die „Forschungsfertigung Batteriezelle“ in Münster soll als Batterieforschungsfabrik für ganz Deutschland zum Entwicklungszentrum einer Batteriezellproduktion werden, um die bestehende Lücke in der Wertschöpfungskette von Batterien und Akkus zu schließen und die Abhängigkeit von anderen Märkten zu vermeiden. Der erste Teilprojektantrag der Fraunhofer-Gesellschaft zum Aufbau und zur Inbetriebnahme einer ersten Produktionslinie mit einem Fördervolumen von rund 150 Millionen Euro wurde jetzt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt. Wie die Fraunhofer-Gesellschaft am Donnerstag mitteilte, nimmt daher das Projektteam zum Aufbau der „Forschungsfertigung Batteriezelle“ ab sofort in kostenfrei von der Stadt Münster zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe zu den naturwissenschaftlichen Instituten der Universität Münster die Arbeit auf. Ab Februar 2020 sollen die Wissenschaftler dann zusammen mit weiteren Mitarbeitern den Aufbau der Forschungsfabrik im Hansa-Businesspark im Süden der Stadt betreuen. Dort soll bis 2022 auf einem 40000 Quadratmeter großen Grundstück eine einzigartige Batterieforschungsfabrik für ganz Deutschland entstehen.

Wie die Fraunhofer-Gesellschaft weiter mitteilt, wird das BMBF für das Projekt etwa 500 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Außerdem wird das Land Nordrhein-Westfalen den Aufbau und den Betrieb der „Forschungsfertigung Batteriezelle“ mit mehr als 200 Millionen Euro unterstützen. Die Landesregierung werde das Grundstück im Hansa-Businesspark von der Wirtschaftsförderung Münster erwerben und der Fraunhofer-Gesellschaft unentgeltlich zur Nutzung überlassen.

Die Entscheidung des Bundesforschungsministeriums für Münster als Standort der Batteriefabrik war für viele Experten überraschend gekommen. Unter anderem der „Spiegel“ berichtete über einen Brief der Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen, in dem diese Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) vorwerfen, ihre Entscheidung nicht allein aus forschungs- und innovationspolitischen Gesichtspunkten getroffen zu haben – Karliczeks Wahlkreis Ibbenbüren liegt in der Nähe von Münster. Auch die von Karliczek dem Bundestagsausschuss für Bildung und Forschung vorgelegten Dokumente erhärten dem Magazin zufolge den Verdacht, dass das Auswahlverfahren nicht sauber gelaufen sei. So habe sich beispielsweise die Fraunhofer-Gesellschaft, die den Auswahlprozess begleitete, in ihrer ersten Analyse klar für Ulm ausgesprochen. Auch bei einer Analyse des Forschungszentrums Jülich habe Baden-Württemberg als Standort wesentlich besser abgeschnitten als Münster.

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