„Wir geben derzeit keinen Kommentar ab“, hieß es aus der Pressestelle des saudi-arabischen Energieunternehmens ACWA Power auf die Anfrage von pv magazine, ob es hinter dem niedrigsten Gebot in der Ausschreibung für die fünfte Phase des riesigen Solarparks „Mohammed bin Rashid Al Maktoum“ stehe. Der niedrigste Gebotswert lag bei 0,0169 US-Dollar pro Kilowattstunde. Umgerechnet sind dies 1,533 Eurocent pro Kilowattstunde.
Nach einem Bericht des Magazins „Renew Economy“ ist das zweitniedrigste Angebot mit umgerechnet 1,59 Cent pro Kilowattstunde von einem Konsortium abgegeben worden. Es besteht aus dem in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässigen Projektentwickler Masdar, dem französischen Energieversorger EDF und dem chinesischen Modulhersteller Jinko Solar.
Der Zuschlag könnte damit in unmittelbare Nähe des bisherigen Weltrekord-Tiefstpreis für Photovoltaik rücken. Diesen hatte der französische Entwickler Akuo Energy bei der ersten Photovoltaik-Ausschreibung Portugals 2019 mit 1,47 Cent pro Kilowattstunde erzielt. Die zuständige Behörde, die Dubai Electricity and Water Authority (DEWA), wird dem erfolgreichen Bieter einen 25-jährigen Stromabnahmevertrag gewähren und 60 Prozent der Anteile an den Projekten halten.
ACWA baute bereits Phase II des auf fünf Gigawatt angelegten Solarparks mit dem spanischen Ingenieurdienstleister TKS. EDF startete 2017 mit den Arbeiten am 800-Megawatt-Photovoltaik-Abschnitt der Phase III. 200 Megawatt gingen im Mai 2018 in Betrieb. Für diesen Projektteil wird Solarstrom an DEWA für 2,63 Cent pro Kilowattstunde verkaufen.
Phase IV, ursprünglich als 700-Megwatt-CSP-Kraftwerk geplant und später um 250 Megawatt Photovoltaik erweitert, wird von ACWA entwickelt. Der Solarstrom aus dieser Phase wird Strom für 2,18 Cent pro Kilowattstunde verkauft. Für den CSP-Strom haben ACWA und DEWA einen Preis von 6,62 Cent pro Kilowattstunde vereinbart.
Der Solarpark „Mohammed bin Rashid Al Maktoum“, der auch große Speicher- und Wasserstoffanlagen umfassen soll, soll bis 2030 fertig gestellt sein.
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Ohne Details zu Ausschreibung ist die Preisinformation nicht sehr informativ.
In Portugal sind die 1,47 ct/kWh der Mindestpreis. An der Strombörse ist der Preis ja meist deutlich höher und das bekommt der Anlagenbetreiber auch.
So gesehen wäre der Preis beim Solarpark in Ourique 0 ct/kWh weil es gar keine Förderung gibt.
bernhard,
wechen Preis für wen meinen Sie? Preise von 0 ct/ kWh gibt es jedenfalls nicht im Verhältnis zu den Aufbaukosten. Und Förderung könnte den Kostenpreis auf 0 Czt/ kWh für den Aufbauenden und den Betreiber bringen, wenn die Kosten durch die Förderung übernommen würden.
Beim ausgeschriebenen Preis zu Solarpark Ourique hat der Ausschreibende (wer eigentlich?) 1,46 Ct/ kWh kalkuliert um seine Kosten + Gewinn zu verdienen. Was an der Börse gehandelt wird hängt von vielem anderen, wie zB Börsenkosten, Händlernachfrage uw. ab.
0 ct/kWh Preis ohne Förderung ist ein Denkfehler. Nur Förderung könnte Kosten auf Null bringen!
Wieder fragt sich dann, wer und wie diese Förderung bezahlt wird.
In Deutschland werden Aufbaukosten höchst ungerecht zu großen Teilen an Konzerne weitergereicht, indem selbst Sozialhilfeempfänger den EEG-Umlageteil für 119 TWh, wie Netzkosten für Energieintensive Konzerne, wie auch Meereswindstromkonzerne mitbezahlen müssen! Dazu kommt vieles mehr, was nichts mit EE-Aufbaukosten zu tun hat. Wieso müssen etwa Stromkunden Wind-kW Stromausgleichkosten für mangelnden Netzanschluss bezahlen. Das ist doch klar von Netzbetreibern zu verantworten. Bei uns private Konzenre.
Im schrecklichen Saudi Arabien Fürstenwillkürstaat ist jedoch die DEWA (auch für Wasser) staatlicher Netzbetreiber.
Wieso wird das Super-KW erst so spät 2030 aufgebautr sein? Wollen die Sheichs bis dahin ihrem Ölverkauf nicht Konkurrenz machen? Das wäre dann auch ein gefährlicher Denkfehler. Aber ich weiß nicht, wozu sie so lange brauchen wollen. Woher kommt denn die Info dazu, Herr Bellini?