Bordelum will zeigen, wie energetische Quartierskonzepte und Sektorenkopplung mit Erneuerbaren funktionieren

Teilen

Bordelum ist eine kleine Gemeinde mit rund 1400 Einwohnern in Nordfriesland. Dort soll künftig vorgemacht werden, wie eine 100-prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien aussehen kann. Dabei werden die Bürger von Beginn an in das energetische Quartierskonzept eingebunden. Zum Projektstart standen Sören Haase von GP Joule und Lukas Schmeling von Ecowert 360º den Einwohnern Rede und Antwort über die Pläne ihrer Unternehmen in Bordelum. Für die Realisierung einer direkten Versorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien aus regionalen Erzeugungsanlagen ist eigens ein „Gemeindewerk“ als Verwaltungsorgan gegründet worden. Die Gemeinde ist daran mehrheitlicher Anteileigner. Die Bewohner sollen kontinuierlich in die Projektrealisierung einbezogen und an der entstehenden Wertschöpfung beteiligt werden, wie es von den beteiligten Unternehmen heißt.

Die Voraussetzungen für eine Umsetzung des Konzepts in Bordelum sind gut. So gibt es in direkter Nähe drei Bürgerwindparks mit einer Gesamtleistung von 67,1 Megawatt, einen Bürgersolarpark mit 1,9 Megawatt, private Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 2,5 Megawatt sowie drei Biogasanlagen mit insgesamt 1,125 Megawatt Leistung. In einem ersten Schritt soll ein Gesamtbild über den aktuellen Energiebedarf erstellt werden. In einer Ausgangs- und Potenzialanalyse werden Gebäudedaten abgebildet und ausgewertet, Lastprofile dargestellt und eine Energie- und CO2-Bilanz aufgestellt.

Im Anschluss würden notwendige Maßnahmen zur Gebäudesanierung und Effizienzpotenziale bewertet. Zudem stelle die Sektorenkopplung einen wesentlichen Bestandteil eines funktionierenden und nachhaltigen Versorgungskonzeptes von Bordelum dar. Der regionale Grünstrom soll in Zukunft auch im Wärme und Mobilitätssektor genutzt werden. Dazu betragen soll auc eine Power-to-Gas-Anlage in Dörpum, die sich derzeit noch in Planung befindet und eine Leistung von 375 Kilowatt haben soll, wie es auf Anfrage von pv magazine hieß. Eine Windkraftanlage, die 2022 aus der EEG-Vergütung falle, werde den Strom für die Erzeugung liefern. Die Abwärme des PEM-Elektrolyseurs soll private Haushalte über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgen. Den Bau der Power-to-Gas-Anlage werde GP Joule übernehmen. Für die Abwicklung des Projektes sei außerdem die Erbringung von Systemdienstleistungen erforderlich, die unter anderem das regionale Unternehmen Nordgröön bereitstellen werden.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.