Dena: Mit Künstlicher Intelligenz zu integrierter Energiewende

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Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat im Zuge ihres Projekts „EnerKI – Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Optimierung des Energiesystems“ insgesamt neun konkrete Anwendungsfelder für Künstliche Intelligenz (KI) für eine integrierte Energiewende verifiziert. Besonders vielversprechend sei der Einsatz von KI für die Verbesserung von Prognosen für die Erzeugung und den Verbrauch von Energie. In diesem Gebiet könne sie zugleich zur Integration von Erneuerbaren und der erhöhten Stabilität im Energiesystem beitragen. Als weitere zentrale Anwendungsbereiche nennt die Analyse die Optimierung des Betriebs von Energieanlagen und -infrastrukturen. Auch als Unterstützung bei Investitionen und strategischen Geschäftsentscheidungen sei KI geeignet, so die Dena am Dienstag.

Für private Haushalte, die über eigene Erzeugungsanlagen und Speicher verfügen, sei der Einsatz von KI interessant, um die erzeugte Energie effizienter und kostengünstiger zu nutzen. Auch bei der Vermarktung überschüssiger Energie aus diesen Anlagen am Strommarkt sieht die Dena durchaus interessante Optionen. Auch Sicht von Betreibern etwa großer Photovoltaik-Anlagen könne sich der Einsatz von Drohnen lohnen, um die Instandhaltung der Anlagen und Infrastruktur vorausschauend zu gewährleisten.

Als anderes wichtiges Feld wird die Identifikation von Cyberattacke auf kritische Infrastrukturen wie Netze oder Kraftwerke von den Dena benannt. Es könnten mit KI auffällige Muster bei digitalen Prozessen aus Energieerzeugung, -transport, -handel oder -verbrauch erkannt werden. Solche Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen haben nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit (BSI) 2018 gegenüber dem Jahr davor mehr als vervierfacht. Etwa zwölf Prozent der Angriffe seien gegen das Stromnetz gerichtet gewesen.

„Künstliche Intelligenz ist vielfältig in allen Sektoren der Energiewirtschaft einsetzbar und deshalb von zentraler Bedeutung für die integrierte Energiewende“, erklärte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung, zur Veröffentlichung der Analyse. KI biete Chancen, die Komplexität einer dezentralen und integrierten Energiewende technologisch zu beherrschen. „In Zukunft werden KI-Algorithmen einen wesentlichen Beitrag für eine sichere, klimafreundliche und kosteneffiziente Energieversorgung leisten. Allerdings muss die Energiewirtschaft das Thema jetzt strategisch angehen, Know-how und Personal aufbauen und zukunftsfähige Geschäftsmodelle entwickeln“, so Kuhlmann weiter.

Das Projekt „EnerKI“ startete Anfang 2019 und wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Auf einer heutigen Dialogveranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der französischen Botschaft in Berlin, ausgerichtet wird stellt die Dena die Analyse offiziell vor. Rund 200 Experten aus verschiedenen Bereichen werden dazu erwartet. Bis Mitte 2020 sind weitere Veranstaltungen und Workshops geplant zudem eine neuer Analysebericht sowie eine Metastudie.

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