Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat einen Antrag für eine Solaroffensive in den Bundestag eingebracht. „Anstatt der Solarenergie neue Steine in den Weg zu legen, muss die Bundesregierung zur Erreichung der Klimaziele dafür sorgen, dass ein nachhaltiger, solidarischer und schwungvoller Ausbau der Solarenergie in einem Umfang von 10.000 Megawatt jährlich erreicht wird, davon 3000 Megawatt in Ausschreibungen für Großanlagen“, heißt es in dem Papier. Auch die Potenziale für solare Wärme würden völlig unzureichend genutzt und müssten bis 2040 mindestens verzehnfacht werden.
Auf dem Weg in eine erneuerbare Energieversorgung wird die Solarenergie aus Sicht der grünen Bundestagsfraktion eine herausragende Rolle spielen. Sie biete erhebliche Potenziale zur Nutzung von Strom für die Sektoren Mobilität und Wärme, zudem könne sie lastnah erzeugt und mit Batterien gespeichert werden. Außerdem könnten die Menschen mehr als bei anderen erneuerbaren Technologien aktiv an der Energiewende teilhaben. Bürger, Genossenschaften und kleine Unternehmen würden mit einem Übermaß an überflüssiger Bürokratie jedoch an Investitionen gehindert und Gemeinden beim Bau von Solarparks allein gelassen. Und der zügige Ausbau der Solarthermie werde unter anderem durch staatliche Subventionen für fossile Heizungen und fehlende gesetzliche Vorgaben für erneuerbare Wärme im Gebäudebestand behindert.
Die Fraktion will mit ihrer Initiative mehrere Ziele erreichen, darunter die ersatzlose Streichung des 52-Gigawatt-Deckels für die Solarenergie, die Befreiung von Photovoltaik-Anlagen bis 30 Kilowatt von der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch, eine verpflichtende Direktvermarktung erst für Photovoltaik-Anlagen ab 500 Kilowatt und eine Anhebung der Ausschreibungsgrenze für Solaranlagen auf ein Megawatt. Außerdem wird ein neues Segment für Photovoltaik-Anlagen zwischen 40 und 249 Kilowattpeak angestrebt, für das die noch bis Dezember 2018 gültigen Förder- und Degressionsbedingungen ab sofort wieder gelten sollen. Auch die Ausschreibungsmodalitäten sollen nach dem Willen der Grünen geändert und der Stromhandel im direkten räumlichen Zusammenhang erleichtert werden – beispielsweise durch die Gleichstellung von individueller und gemeinsamer Eigenversorgung. Die gesetzlichen Regelungen zum Mieterstrom wollen die Grünen ebenfalls grundlegend überarbeiten. Unter anderem sollen neue Quartierskonzepte aufgenommen und die Obergrenze von 100 Kilowatt installierter Leistung pro Projekt aufgehoben werden.
Laut dem Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter „müssen die Ausbaubremsen für Solarenergie endlich weg. Häuslebauer sollen zu Kraftwerksbetreibern und Mieterinnen und Mieter zu Profiteuren des günstigen Stroms werden.“ Und aus Sicht der energiepolitischen Sprecherin Julia Verlinden ist eine Solaroffensive notwendig, die den Namen verdient: „Deshalb fordern wir von der Regierung: Macht die Dächer voll!“
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Es währe mal interessant zu wissen wie viele der Grünen Bundestagsfraktion selber eine Photovoltaik-Anlage besitzen ?
Das gleiche mit den Freitagsdemos. Da gehen so viele auf die Straße und demonstrieren für Veränderungen in der Klimapolitik aber selber (oder ihre unterstützenden Eltern) bestitzen nicht mal eine kleine Photovoltaik-Anlage oder ein Balkonkraftwerk ? Aber alle versuchen Veränderungen zu predigen.
Also das wir uns nicht falsch verstehen, ich selber habe natürlich eine Anlage die mehr Strom generiert als ich alleine verbrauche, und das mit E-Auto. Man könnte auch sagen das ich grüner bin als die Grünen, nur das ich von denen garnichts halte.
Lieber Kommentator Thore,
wir sollten unterscheiden zwischen Politik und Moral, das wird in diesen Tagen von F4F immer wieder vergessen. Zuallerersst ist es wichtig, dass sich die von der Politik vorgegebenen Rahmenbedingungen ändern, alles andere richtet sich danach. Dann bleibt es jedem/r selbst überlassen, was er/sie daraus macht oder eben noch nicht macht. Wenn wir mit der Moralkeule kommen, wird das immer gleich so persönlich und gleitet ab in Zynismus.
Wenn ich mir eine Empfehlung erlauben darf: Bei Gelegenheit noch einmal bei Duden oder Google & Co nachschauen, wann es „das“ und wann es „dass“ heißen muss.
Ich besitze auch keine PV-Anlage und bin trotzdem für die schnelle Energiewende.
Aber: ich beziehe meinen Strom von einem Anbieter für Grünstrom und habe meinen Stromverbrauch um 20% gesenkt.
Die Forderungen der Grünen sind ja nicht schlecht…vor den Europa-Wahlen…
Aber: Erfolge werden leider an den Taten gemessen – und da haben die Grünen (aus meiner Wahrnehmung) leider nicht so gut in der jetzigen Legislaturperiode ausgesehen.
Da sind haufenweise vernünftige Vorschläge von den Grünen dabei, aber ausgerechnet den zweifelhaftesten mit der geringsten Aussicht, verwirklicht zu werden, den schreibt ihr in die Schlagzeile: 10.000 MW pro Jahr PV-Zubau, das wird nicht kommen. 4-5 GW pro Jahr, das wäre realistisch und sinnvoll, aber auch nur, wenn der dann zwangsläufig produzierte Überschussstrom mit Hilfe von Speichern einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird. Viel mehr als heute werden wir nicht exportieren können, da rebelliert das Ausland wegen Marktverzerrung, und das nicht ganz zu unrecht. Nur mit Speichern lässt sich eine gesicherte Leistung darstellen und damit die Kohlekraftwerke aus dem Markt drängen. Was wir an Speicheraufbau im GW-Maßstab aber überhaupt schaffen, das muss sich erstmal zeigen. Wenn das läuft, dann kann man auch über steigenden Zubau reden.
Ich finde, die Schlagzeile diskreditiert die Grünen mehr, als sie es verdient haben.
PV Anlagen halten auch nicht unendlich lang.
Mit 4-5 GW hätten wir gerade mal ~190-200GW wenn die heutigen Anlagen dann noch laufen würden wie aktuell.
Realistisch wären wohl eher ~120-150GW wenn die Dinger mindestens 30 Jahre laufen.
Wir hätten also wenn wir im Jahr 2050 CO2 frei sein wollen gerade mal etwa die dreifache PV Leistung (und Energie) wie jetzt. Wo soll denn dann der Strom der dann für Mobilität, Wärme usw. herkommen?
10 GW Zubau/Jahr sind schon recht wenig, das ist bei der Modulanzahl gerade mal das was wir vor ein paar Jahren bereits schon mal erreicht hatten.
Von der aktuell günstigsten und in Zukunft noch günstiger werdenden Energie“Quelle“ darf es gern auch etwas mehr sein.
Oder sprechen wir hier von der AC Leistung die von einer >3 mal so großen Peak Leistung(Wp) befeuert wird? Dann könnte das auch mit 4-5GW AC pro Jahr an PV Zubau ausreichen.
Man sollte sich bewusst sein, über welchen Zeithorizont man redet. Ich habe den Artikel so verstanden, dass die 10000MW für sofort gefordert werden. Ansonsten hat Kai natürlich recht: Langfristig werden die 10.000MW sicher erreicht werden, alleine wenn man sieht, wie die chinesischen Hersteller munter Kapazitäten aufbauen. Im Augenblick erhöhen sich auch die Zubauraten für Speicher – wie hoch die werden können, ohne dass es zu Knappheiten und damit Preiserhöhungen kommt, ist sehr schwer abzuschätzen. Je nachdem können wir in 5 oder auch erst in 10 Jahren so weit sein. Bis dahin hin gab es auch zwei bis drei Bundestagswahlen, in denen eine jüngere, weniger in den 70ern des vergangenen Jahrhunderts geistig hängengebliebene Politikergeneration, nach oben gekommen ist.
Photovoltaikanlagen sind und waren immer sinnvoll, aus okologischen, technischen und wirtschaftlichen Gründen!
Es wird in der Bevölkerung immer wieder der Eindruck erweckt, das eine wirtschaftlicher Betrieb nur für große Anlagen oder Investoren lohnen. Genau das Gegenteil ist der Fall und es wird durch die e Mobilität noch wichtiger, dass wir alle unseren Strom dezentral erzeugen und auch verbrauchen. Immer mehr homeoffice Tage mit der Möglichkeit die Fahrzeuge dann auch tagsüber über Solarstrom aufzutanken, oder auch bei Firmen die E Tanksäulen aufstellen, sich damit umweltseitig engagieren und zusätzlich mit diesen Möglichkeiten ihren Mitarbeitern einen Mehrwert anbieten.
Damit werden die Netze entlastet und auch die umwelt in erheblichem Maße geschont (keine Abgase, keine Verbrennung, weniger Straßenlärm)!
Ich spreche aus Erfahrung und lade mein Elektrofahrzeug fast ausschließlich mit eigenem Sonnenstrom!
Ich besitze auch eine PHOTOVOLTAIKANLAGEN ich kann denn Ausführungen nur beipflichten dezentral ist die Lösung für die Energiewende!
Meine 1.Pv. Anlage läuft 13 Jahre störungsfrei zum alten erhöhten Tarif.Bringt einen monatlichen Ertrag von netto 150€ und hat sich nach 10 Jahren finanziert. Um den Eigenverbrauch abzudecken habe ich zusätzlich eine 6Kw Anlage mit Speichern installiert, die meinen Verbrauch 70-90% erbringt.Der Staat müsste diese Kleinanlagen fördern und nicht dreimal steuerlich zur Kasse bitten. Das 1 mal beim Ersparten für das ich Sozialabgaben und Steuern bezahlt habe,das 2 mal 19%MwSt. für Material und Handwerkerleistungen. Das3 mal 19%Mwst. für jedes erzeugte Kw. Wenn man es hochrechnet auf die BRD könnte bei einer dezentraliersierten Stromerzeugung mit Kleinanlagen manches Kraftwerk und Stromleitung eingespart werden.