Meyer Burger erhält ersten Großauftrag über 74 Millionen Schweizer Franken für Hocheffizienz-Technologie

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Die Meyer Burger Technology AG hat einen ersten strategischen Großauftrag für seine Heterojunction- und Smartwire Zellverbindungs (SWCT)-Technologie erhalten. Er habe ein Volumen von 74 Millionen Schweizer Franken (knapp 65,8 Millionen Euro) und stamme von einem nicht-chinesischen Photovoltaik-Hersteller, teilte der Schweizer Technologiekonzern am Freitag mit. Nähere Angaben zum Kunden wollte das Unternehmen auf Nachfrage von pv magazine nicht machen. Bei der Bestellung handelt es sich Meyer Burger zufolge um eine integrierte 600 Megawatt Produktionslinie, die ab dem 1. Quartal 2019 ausgeliefert werden solle. Der Produktionsstart der hocheffizienten Zellen und Module sei für die zweite Jahreshälfte 2019 geplant. Die Gesamtkapazität wird voraussichtlich im 1. Quartal 2020 erreicht.

Die Technologie von Meyer Burger verspricht Wirkungsgrade von mehr als 24 Prozent. Weitere Vorteile der Heterojunction-Zellbeschichtungstechnologie ergeben sich aus dem relativ einfachen Niedertemperatur-Herstellkonzept, das deshalb wirtschaftlich attraktiv ist, weil es Energie spart und weniger Produktionsschritte erforderlich macht, wie es weiter hieß. Durch die hohe Zelleffizienz und den niedrigeren Temperaturkoeffizienten lieferten Heterojunction-Module eine deutlich höhere Stromausbeute als herkömmliche kristalline Module.

Während die Heterojunction-Zellbeschichtungstechnologie die Vorteile von kristallinen und Dünnschichtzellen kombiniert, maximiert Meyer Burger zufolge SWCT den Energieertrag der Module durch die vorteilhafte Kombination für die industrialisierte und hocheffiziente Modulproduktion. Die Zellverbindung erfolgt mittels einer Folien-Draht-Elektrode. Der Silberverbrauch reduziert sich um mehr als 50 Prozent, wie es weiter heißt.

„Dieser strategisch wichtige Auftrag eines etablierten und renommierten Zell- und Modulherstellers ist ein echter Durchbruch“, erklärte Hans Brändle, CEO von Meyer Burger. Zugleich äußerte sich der Vorstand des Schweizer Konzerns zu den Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr. Der Markt bleibe weiterhin „herausfordernd“ und es bestehe Margendruck bei Photovoltaik-Standardlösungen. In diesem Zusammenhang hatte Meyer Burger bereits Mitte April die Auslagerung bestimmter Kapazitäten nach China beschlossen, um näher an den Kunden zu sein.

Für den Umsatz bestätigte Meyer Burger seine Prognose. Es werde weiterhin von 400 bis 440 Millionen Schweizer Franken ausgegangen. Das EBITDA korrigierte das Unternehmen nach unten: Es werde nun im höheren einstelligen Prozentbereich erwartet. Darin enthalten seien auch die Restrukturierungskosten. Meyer Burger bestätigte zudem die bisherige Prognose, dass nach Abschluss des Transformationsprogramms mit einem Nettoumsatzvolumen von rund CHF 250 Mio. der Breakeven auf Stufe Nettoergebnis erreicht werden kann. Dies sei ab dem Geschäftsjahr 2021 zu erwarten.

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