Auf 9423 Petajoule belief sich der Energieverbrauch in Deutschland in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 – 5,3 Prozent weniger als in den ersten neun Monaten des Vorjahres, wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen meldet. Gründe für den sinkenden Verbrauch seien vor allem die steigenden Preise, die milde Witterung sowie Verbesserungen bei der Energieeffizienz. Angesichts der Zahlen rechnet die AG für das Gesamtjahr mit einem Rückgang des Energieverbrauchs in Deutschland um knapp fünf Prozent auf rund 12.900 Petajoule. Der Rückgang bei den CO2-Emissionen werde wahrscheinlich überproportional ausfallen, da die Verbrauchsrückgänge bisher alle fossilen Energieträger betreffen würden, während die CO2-freien Energien zugelegt hätten. In den ersten neun Monate seien die CO2-Emissionen um rund sieben Prozent gesunken.
Den am Mittwoch vorgelegten Zahlen zufolge kam es bei der Kernenergie im Vergleich zum Vorjahr zu einer Zunahme der Stromproduktion um knapp fünf Prozent, da es im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum keine Revisionen gegeben habe. Die erneuerbaren Energien haben demnach ihren Beitrag zum Energieverbrauch in den ersten neun Monaten des Jahres um insgesamt rund drei Prozent gesteigert. Die Photovoltaik habe um 14 Prozent zugelegt, die Windkraft um 13 Prozent. Und während die Biomasse im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil geblieben sei, habe es bei der Wasserkraft ein Minus von zehn Prozent gegeben.
Wie die AG Energiebilanzen weiter meldet, hat sich der Verbrauch von Mineralöl in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres insgesamt um mehr als sieben Prozent verringert – unter anderem wegen Absatzrückgängen beim Heizöl. Der Erdgasverbrauch habe sich in ähnlicher Größenordnung vermindert, wegen der Witterung, aber auch weil weniger Gas verstromt worden sei. Mit 13 Prozent besonders stark sei der Rückgang bei der Steinkohle gewesen, insbesondere in der Strom- und Wärmeerzeugung. Auch der Verbrauch von Braunkohle sei um knapp zwei Prozent gesunken.
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Das ist ja mal wieder eine besondere Form, wie man auf das vergangene Wetter zurückblicken kann. Immerhin stimmt die Tendenz – wenn das Wetter gut war, geht der Verbrauch auch wirklich zurück und stagniert nicht etwa, weil die gesparte Energie anderswo verpulvert wird.
Was man vor allem als Weckruf verstehen sollte, ist der starke Einfluss der Temperatur auf unseren Energieverbrauch in Mitteleuropa: Die Energiewende hat sich bisher viel zu sehr auf den Storm konzentriert. Um weitere Fortschritte zu erzielen, muss der Fokus auf die winterliche Wärmeversorgung gerichtet werden. Intelligente Kombination von Kraft-Wärmekopplung im Winter mit PV im Sommer sollte die Technik der nächsten Jahrzehnte sein. Damit ist Sektorenkopplung nicht nur eine Einbahnstraße vom Strom über die Wärmepumpe zur Wärme, sondern es gibt auch eine Gegenrichtung.