Photovoltaik-Zubau bei knapp 200 Megawatt im September

Teilen

Für den September hat die Bundesnetzagentur am Mittwoch einen Photovoltaik-Zubau von 198,734 Megawatt veröffentlicht. Dies sind knapp 150 Megawatt weniger als noch im Vormonat. Der Hauptgrund liegt in dem Rückgang der Meldungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. In dieser Kategorie sind im Anlagenregister gerade einmal 16 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von knapp elf Megawatt gemeldet worden. Davon ist nur ein Solarpark mit knapp 1,25 Megawatt verzeichnet, der einen Zuschlag aus einer Ausschreibung hatte. Die restlichen Projekte sind Freiflächenanlagen, die eine Leistung von bis zu 750 Kilowatt ausweisen und keinen Zuschlag benötigen. Im August waren noch Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit fast 114 Megawatt neu bei der Bonner Behörde gemeldet worden.

Die Gesamtleistung der separat verzeichneten Photovoltaik-Dachanlagen erreichte im September 187,757 Megawatt. Auch dies bleibt hinter den 240 Megawatt aus dem August zurück. Insgesamt sind 6837 Photovoltaik-Anlagen neu gemeldet worden. Gut 4450 der neu gemeldeten Photovoltaik-Anlagen mit knapp 110 Megawatt haben dabei ein Inbetriebnahmedatum im September. Viele weitere der Anlagen sind demnach im August ans Netz gebracht worden. Die Bundesnetzagentur verweist jedoch darauf, dass das Inbetriebnahmedatum von der tatsächlichen Inbetriebnahme abweichen kann.

Die in diesem Jahr gemeldeten Photovoltaik-Mieterstromanlagen summieren sich bis Ende September auf knapp fünf Megawatt. Seit Einführung des Mieterstromzuschlags im vergangenen Sommer sind 256 Anlagen mit 6,12 Megawatt* verzeichnet. Im September gingen 36 neue Meldungen bei der Bonner Behörde ein, wobei es sich vor allem um bereits länger im Betrieb genommene Anlagen handelte. Nur neun Projekte sind auch wirklich im September ans Netz gegangen. Die Photovoltaik-Anlagen für Mieterstromprojekte im September haben eine Gesamtleistung von knapp einem Megawatt.

Degression bleibt bei einem Prozent

Die Bundesnetzagentur hat zudem die Degression der Solarförderung für die kommenden drei Monate neu berechnet. Grundlage dafür sind die neu gemeldeten Photovoltaik-Anlagen zwischen April und September, die dann auf einen Zubau für das Gesamtjahr hochgerechnet werden. Nach Angaben der Behörde lag die neu installierte Photovoltaik-Leistung in diesem Zeitraum bei 1596,57 Megawatt. Damit bleibt die Degression auch in den kommenden drei Monaten bei einem Prozent.

Im November sinken die Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Anlagen bis zehn Kilowatt Leistung auf 11,71 Cent pro Kilowattstunde. Für Anlagen bis 40 Kilowatt liegt sie bei 11,38 Cent pro Kilowattstunde und für Anlagen bis 100 Kilowatt bei 10,17 Cent pro Kilowattstunde. Sonstige Anlagen bis 100 Kilowatt erhalten einen festen Tarif von 8,09 Cent pro Kilowattstunde. Im Dezember und Januar sinken diese Werte dann jeweils um einen weiteren Prozentpunkt. Für Dachanlagen zwischen 40 und 100 Kilowatt wird es somit im Januar erstmals knapp weniger als 10,00 Cent pro Kilowattstunde geben.

Der anzulegende Wert in der Direktvermarktung, die für alle Anlagen ab 100 Kilowatt verpflichtend ist, wird analog ebenfalls gesenkt. Hier bewegen sich die Werte im November je nach Größe und Art der Anlage zwischen 8,49 und 12,11 Cent pro Kilowattstunde und sinken dann in den Folgemonaten ebenfalls um jeweils ein Prozent.

Solarpower Europe aktualisiert Ausblick für 2018

Nach drei Quartalen summieren sich die neu gemeldeten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland in diesem Jahr auf etwa 2200 Megawatt. Der Korridor des politisch gewollten Zubaus von 2500 Megawatt im Jahr rückt damit immer näher und dürfte 2018 erstmals seit 2013 wieder erreicht werden. Der Gesamtzubau der nach dem EEG geförderten Photovoltaik-Anlagen lag der Bundesnetzagentur zufolge Ende September bei 45,146 Gigawatt.

Solarpower Europe hatte in einem Webinar am Dienstag seine aktualisierten Prognosen für das laufende Jahr vorgestellt. Demnach rechnet der Verband mit einem Gesamtzubau von rund 3000 Megawatt in Deutschland 2018. Damit wird Deutschland der mit Abstand größte Markt in Europa sein. Für die EU-Länder geht Solarpower Europe demnach von einer neu installierten Leistung von insgesamt 9,5 Gigawatt aus und für den ganzen Kontinent von 12,6 Gigawatt, wobei hier auch die Daten der Türkei berücksichtigt werden.

*Anmerkung der Redaktion: Die Gesamtleistung der Anlagen wurde nach einem Hinweis eines aufmerksamen Lesers korrigiert.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.