In Deutschland fehlt es an Platz, um die Stromversorgung komplett auf erneuerbare Energien umzustellen – so lautet ein beliebter Einwand gegen den weiteren Ausbau von Photovoltaik und Windenergie. Der Umweltverband WWF hat am Dienstag eine Studie veröffentlicht, die dieses Argument entkräftet: In der Bundesrepublik steht genug Fläche zur Verfügung, um das Stromsystem von fossil auf erneuerbar umzustellen und zugleich die Interessen des Naturschutzes zu wahren, lautet das Fazit. Die Studie wurde von Öko-Institut, Prognos und den Landschaftsplanern Bosch & Partner erstellt.
Die Autoren der Studie haben auf Ebene der Landkreise untersucht, wo der Photovoltaik- und Windenergieausbau erfolgen könnte – unter Berücksichtigung von Restriktionen wie den nötigen Abständen zu Siedlungen oder dem Natur- und Artenschutz. Wird der Bedarf vor allem durch Windenergieanlagen gedeckt (Szenario „Energiewende-Referenz“), müssen etwa 2,5 Prozent der Landesfläche in Anspruch genommen werden. Hier rechnen die Autoren für 2050 mit 178 Gigawatt Onshore-, 51 Gigawatt Offshore- und 154 Gigawatt Photovoltaik-Leistung. Nur rund 2,0 Prozent der Fläche werden dagegen benötigt, wenn die Solarenergie eine größere Rolle übernimmt. Dabei kalkulieren die Autoren mit 115 Gigawatt Onshore-, 51 Gigawatt Offshore- und 313 Gigawatt Photovoltaik-Leistung (Szenario „Fokus Solar“). Der Rechnung liegt zugrunde, dass nahezu das gesamte Aufdach-Potenzial der Photovoltaik ausgeschöpft wird.
„In der Gesamtbetrachtung können also beide Szenarien flächenverträglich Wirklichkeit werden“, heißt es in der Studie. Im Szenario „Energiewende-Referenz“ werde jedoch eher ein Bereich erreicht, in dem zumindest in einzelnen Regionen flächenseitige Restriktionen zum Tragen kommen können. „Es müsste neben der Nutzung weitestgehend restriktionsfreier Flächen nach 2045 ein kleiner Anteil der mit weichen Restriktionen verbundenen Flächen für die regenerative Stromerzeugung in Anspruch genommen werden“, so die Autoren. „Weiche Restriktionen“ meint hier Einschränkungen mit Blick etwa auf die Raumwirkung oder wegen Nutzungskonflikten. Diese Inanspruchnahme kleiner Flächen mit weichen Restriktionen sei jedoch nicht nötig, wenn der Windkraftausbau an Land leicht abgedämpft werde und ein schwerpunktmäßiger Ausbau der Solarstromerzeugung wie im Szenario „Fokus Solar“ erfolge.
Die Studie geht davon aus, dass 2050 rund 700 Terawattstunden Strom aus regenerativen Quellen erzeugt werden müssen. Andere Studien setzen die Summe allerdings deutlich höher an. Das Fraunhofer IEE zum Beispiel erwartet, dass 2050 in Deutschland 1000 Terawattstunden produziert werden müssen, um den Bedarf aller direkten Stromanwendungen (Elektrizität, Straßen- und Bahnverkehr, Wärme) zu decken.
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Die Rechnung stimmt nicht, da nur der Stromverbrauch berücksichtigt wird
aber wir brauchen auch Energie für Mobilität, Industrie Heizung, … und
Wenn es ausreichend günstige und sehr effiziente Speicher gäbe.
Daher ist es eher eine Milchmädchenrechnung.
Dann lesen Sie erstmal die Studie bitte bevor Sie pauschal ablehnen. Am Besten Sie informieren sich mal auf http://www.kenfm.de
Keine Milchmädchenrechnung, nur eine Berechnung aus einer Studie, die sehr gut aufzeigt, wie man mit der Dezentralisierung schon Erfolge erzielt hat und auf diesem Weg auch weiterkommen kann. Wenn man es denn tut! Sehr interessant auch der Zusammenhang zwischen vermeidbarem Netzausbau bei dezentraler Energieerzeugung, alles mit Fleiß und Verstand analysiert.
Ja und dann die Aussage: „Wenn es ausreichend günstige und sehr effiziente Speicher gäbe.“
Das haben wir schon 1980 gehört in der Form: „Wenn es nur ausreichend gute PV-Module oder Windkraftanlagen gäbe …“
Es gab damals keine, aber gottlob haben sich Menschen daran gemacht, welche zu entwickeln und einzusetzen.
Also: Nicht jammern, sondern handeln. Jetzt!
Zahlen sind biegsam, und der WWF hat aus gutem Grund wesentliche Werte, z.B. die Ermittlung des Flächenverbrauchs nicht erkennbar gemacht. Wenn man die Fundamentfläche aller Windräder addiert, dann mag man auf einen Flächenverbrauch von 2% kommen. Tatsächlich müssen Windräder aber einen Abstand von min. 500 m zueinander haben. Für eine Leistung von 900 MW, das ist die übliche Größenordnung von konventionellen KW, benötigt man eine Fläche von ca. 6,5 km * 6,5 km bei Vollastwind, den wir gerade in Süddeutschland nur höchst selten erreichen. Bei einer Verfügbarkeit von nur 15% Vollastzeit, das ist der Standard bei Landanlagen, erhöht sich diese Fläche auf 17 km * 17 km (für 900 MW wohlgemerkt, Deutschland hat aber einen konventionellen KW Park von 60.000 MW, und der Bedarf an Strom wird durch die steigende Elektrifizierung min. den dreifachen Wert erreichen). Wo findet man aber in Deutschland eine freie Fläche dieser Größenordnung? Der gegenwärtige Flächenbedarf für Windanlagen liegt also eher bei 20% und mehr, auf keinen Fall bei 2%. Zu guter Letzt erhellt noch ein Blick in den Windatlas eines Bundeslandes. Hier wird sehr deutlich ausgewiesen, wo genügend Windertrag vorhanden ist und wo es sich lohnt, ein Windrad aufzustellen, und diese Fläche ist nachweisbar gering. Die Photovoltaik erfordert einen ähnlichen Platzbedarf wie die Windenergie, trotz der Nutzung von Hausdächern.
Bei der Berechnung ob der Strom reicht, muss natürlich die Sektorkopplung berücksichtigt werden. Allerdings nicht die Mengen die aktuell für Wärme und Mobilität benötigt werden. Bei Wärme kann bis zu 80% durch Dämmung eingespart werden. Neben Strom wird auch Solarthermie, Erdwärme und Biomasse eingesetzt.Bei der Mobilität ist der Wirkungsgradvorteil entscheident. Beim Strom kann je nach Anwendung noch eingespart werden. Stichwort Beleuchtung. Allerdings kommen neue Anwendungen hinzu, insbesondere Rechenzentren, Klimaanlagen. Die Frage wird sein ob vorhandene Potentiale auch genutzt werden.
Deutschland ist heute nicht im Ansatz energieautark. Vielmehr importiert aktuell Deutschland rund 70% ! des Primärenrgiebedarfs (s. Umweltbundesamt).
Es gibt KEINEN Grund, die Energiewende hin zu 100% regenerative Energieerzeugung mit dem Ziel der Energieautarkie zu verbinden, es sei denn, man möchte dieses Ziel der Energiewende irgendwie in Frage stellen. Es spricht überhaupt nichts dagegen, auch zukünftig Energie zu importieren, die dann aber eben regenerativ ist. So wie man eine Gaspipeline von Rußland nach Deutschland verlegen kann, geht das genauso auch mit Stromtrassen. Mit Norwegen wird ein solches Projekt bekanntlich bereits realisiert. (Stichwort: NordLink, eine direkte Stromverbindung Norwegen – Deutschland mit einer Kapazität von 1,4 GW)
Fazit: Die Frage, ob Deutschland flächenmäßig seinen Energiebedarf regenerativ selbst decken könnte oder nicht, ist zweitrangig. Die Energiewende IST ökonomisch darstellbar. Die engagierte Arbeit für die Energiewende ist national wie global das Gebot dieser Zeit!
Für die etablierten Parteien CDU, FDP, SPD und sogar GRÜNE sind
Enteignungen von ganzen Dörfern, Siedlungen, Landschaften, sowie deren
Zerstörung hinzunehmen, um die Stromversorgung in Deutschland
sicherzustellen.
Auch die katastrophalen Folgen der Ausbeutung der Braunkohle, deren
umweltschädigende Verbrennung, und vor allem der Jahrunderte andauernde
Regenerierung der zerstörten Landschaften werden stillschweigend in Kauf
genommen.
Die in Deutschland installierten Solarflächen können mittlerweile fast 40
TWh (TerraWattStunden) Strom produzieren.
Der Strombedarf in Deutschland beträgt um die 500 TWh.
Deutschland hat auf seinen bereits bestehenden Dachflächen ein
Solarstrompotential von 150-250GWp.
Damit ließen sich 150-250TWh Solarstrom erzeugen und dies würde den
Bedarf an Braunkohle dramatisch reduzieren.
Gleichzeitig stehen zukunftsträchtige Speicherkonzepte in den
Startlöchern, mit denen sich die Deutsche Industrie ein eigenes Denkmal
setzen könnte.
Wenn das der Fall ist, warum enteignen wir nicht kurzerhand alle Süddächer
in Deutschland, die keine eigenen PV-Anlage auf’s Dach stellen oder
wenigstens ihre Fläche verpachten möchten?
Tun wir damit irgendjemand weh? Ist das weniger zumutbar als ganze
Siedlungen zu liquidieren?
Dann hätten wir Strom genug wo wir ihn brauchen, und der ganze
Braunkohlemist könnte bleiben wo er ist…
Gute Idee mit der Enteignung der Süddächer.
Mich hätte noch interessiert, wie der Flächenbedarf eines Windrades bestimmt wird:
ist das
Der unmittelbare Gefahrenbereich, wo Rotorblätter herabstürzen können, oder gleich der ganze Turm umfallen kann?
oder
Der Bereich, der durch Geräusch und optische Effekte (Stroboskopeffekt) beeinträchtigt ist?
oder
Der Umkreis, in dem kein zweites Windrad aufgestellt werden kann?
Außer im unmittelbaren Gefahrenbereich ist ja immerhin Landwirtschaft als Zweitnutzung möglich.
Deshalb unsere Initiativen an die Bayerische Staatsregierung mit gleichermassen monetären wie ökologischen Synergieeffekten:
1
Initiative zur umfassenden Ausnutzung aller geeigneten Dachflächen von Gebäuden in Eigentum oder Besitz der öffentlichen Hand, von Institutionen und Unternehmen mit Beteiligung der öffentlichen Hand sowie Ihrer Aufsicht unterstehenden bzw. von ihr verwalteten Stiftungen, Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts für Solarenergie- und Stromgewinnung durch Solar- bzw. Photovoltaikanlagen
2
Umsetzung der Ziele der Landschaftsplanung in „ausgeräumten“ intensiv agrarisch genutzten Räumen wie dem Gäuboden
Nutzung von gleichermassen monetären wie ökologischen Synergieeffekten durch dauerhaften Erhalt von Eingrünungsflächen bei Freiland-Photovoltaikanlagen auch als Beitrag zum Stoppen des Insektensterbens
Initiative zur umfassenden Ausnutzung aller geeigneten Dachflächen von Gebäuden in Eigentum oder Besitz der öffentlichen Hand, von Institutionen und Unternehmen mit Beteiligung der öffentlichen Hand sowie Ihrer Aufsicht unterstehenden bzw. von ihr verwalteten Stiftungen, Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts für Solarenergie- und Stromgewinnung durch Solar- bzw. Photovoltaikanlagen
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass In Deutschland es an Platz fehlt, um die Stromversorgung komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Deutschland ist bestimmt ein der ernsten Länder, das sich dafür engagiert, in jedem Bereich umweltfreundlich zu sein. Mein Vater arbeitet in einer großen Industrie und hat mir z. B. erklärt, wie sehr die Sachen sich geändert haben, seitdem sie eine industrielle Dampfkessel haben. Danke für den interessanten Artikel.
Atom – u. Kohleausstieg könne nicht gehen!!! ???Das sagen z.B. dümmlichst Prof. Vahrenholt u. Prof. Sinn (Volkswirt), Aber, die Überraschung: Die Unfähige nnennen h i e r z u keine Zahlen; jederHauptschüler fiele bei solch unbegründeter Antwort durch! Doch die Moderations-Dummhühner
haken nicht nach, können ja selbst nicht mal 9.Kl. Hauptschul-Physik Bayern.
Auffällig, dass in keiner talkshow Zahlen gefordert werden!
Grün/SPD fordern seit 2019 aufgrund der Aufklärung durch den Club Voltaire, München 2% Fläche für WKA onshore, das zusätzlich 420 TWh/Jahr ergäbe!
Atomausstieg : es müssen nur 61 TWhel/ J. ersetzt werden//:Kohleausstieg: es müssen 164 TWhel/J ersetzt werden! Dazu reichen die 420 TWh n i c h t (?), Herr Dummkopf Vahrenholt??
II) Ferner können 6 Mio Wärmepumpen angetrieben werden, die
(Faktor 4), aus 1 kWhel das 4 fache der Umgebungswärme (4 kWhtherm), die Temp. anheben und in die Häuser transportieren. Mit nur 36TWhel/ J. können 99% des deutschen Heizöls , 15,2 Mio t , ersetzt werden! Dazu nötig: 3600 Windräder! Ich musste vor 2 Wochen Heizöl zu 91 Ct,/ L bestellen , Sommer 2020 zu 37 Ct/ Liter. Mehrkosten: 2160 €.
III) WER nun immer noch gegen Windstrom ist, dem gehört das Wahlrecht entzogen wg Unmündigkeit ! 3.12. 2021
Wenn man eine konservative Abschätzung macht, kann man folgende Zahlen zugrundlegen: Bei 20% Wirkungsgrad (es wird nicht viel mehr!) ergibt ein Modul von 1 m² pro Jahr ca. 200 KWh; dabei werden aus den 8760 Stunden des Jahres durch Mittelung ca. 1000 Stunden, in welchen die
Peakwerte angesetzt werden können. 5 m² ergeben also 1000 KWh und 5 mal 10³ km² Modulfläche würden den für das Jahr 2050 angenommenen Bedarf von 1000 Terawattstunden erbringen. 5000 km² Modulfläche sollte sich in Deutschland (incl. Dächer, Autobahnränder usw.) realisieren lassen.
Betr.: Sonnenenergie
Ich habe einmal gehört, dass die rerlativ kleine Schweiz flächenmäßig eines der größten Länder in Europa wäre, wenn man die Oberfläche ihrer Berge mit einberechnen würde.
Wenn man sich Gedanken macht über die Fläche, die in Deutschland für Solarenergie zur Verfügung steht, muss man unbedingt auch die Oberflächen von Hochhäusern, die Glasdächer von Bahnhöfen, Fussballstadien und Industriegebäuden usw.mit einbeziehen. Warum z.B. wurden die enormen Glasfassaden der EZB in Frankfurt, die Türme der Deutschen Bank dort, die Glasflächen der Elbphiharmonie oder auch das Kuppeldach des Bundestages nicht mit Solarelemente gestalten? Da liegt ein unglaubliches Potential. Wenn man ein intelligentes Finanzierungskonzept entwickeln würde, das privates Kapitel z.B. über Sonderabschreibungen aktivieren würde, könnte mann in kurzer Zeit eine dynamische Entwicklung generieren. Nach der Wiedervereinigung hat das seinerzeit mit dem Bau von Wohnraum usw. sehr gut funktioniert.