„Krise abgesagt? Finanzierungsverhältnisse kommunaler Versorger und Konzerne“ – so lautet der Titel der fünften Finanzstudie von PricewaterhouseCoopers (PwC). Nach den Untersuchungen der Beratungsgesellschaft stabilisiert sich die Lage bei vielen Energieversorgern derzeit, wenngleich sie weiter einen schwierigen Transformationsprozess durchlaufen. Insgesamt seien die Finanzberichte von 300 kommunalen Energieversorgern (EVU) und 75 kommunalen Muttergesellschaften untersucht worden.
„Seit Jahren leiden die EVUs unter den Folgen der Energiewende. Die deshalb eingeleiteten Restrukturierungen wirken jetzt positiv“, erklärt Norbert Schwieters, Leiter Energiewirtschaft bei PwC. Aus den vorliegenden Zahlen ließe sich keine Finanzkrise ableiten. So hätten sich die Gewinnmargen und die Ertragslage der Unternehmen stabilisiert. Die Lage der EVUs müsste dabei aber von den der kommunalen Muttergesellschaften unterschieden werden, in denen oft noch zusätzliche kommunale Aufgaben gebündelt seien.
Die Wirtschaftsprüfer von PwC verzeichneten auch eine steigende Eigenkaptalquote bei vielen Unternehmen. „Dieser Aufwärtstrend ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen inzwischen einen Teil ihrer Überschüsse zurückbehalten oder von ihren Gesellschaftern zusätzlich mit Eigenkapital ausgestattet werden, statt wie früher mit 100-Prozent-Finanzierungen zu arbeiten“, sagt PwC-Partner Bernd Papenstein, Leiter Infrastructure Advisory. Zudem sinke die Ausschüttungsquote. Mit 88,7 Prozent sei sie allerdings immer noch sehr hoch, auch wenn das der niedrigste Wert seit 2011 war.
Beim dynamischen Verschuldungsgrad – dem Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum EBITDA – sieht der Bericht auch eine weitere Stabilisierung. Nach einem deutlichen Anstieg des Verschuldungsgrades zwischen 2009 und 2012 stagniere die Entwicklung seither und es zeichne sich sogar ein leichter Rückgang ab. „In vielen Fällen stellen wir fest, dass die Versorger, isoliert betrachtet, finanziell besser aufgestellt sind als der kommunale Konzern“, sagt Papenstein weiter.
Zudem untersuchte PwC die Liquiditätskennzahlen, bei denen Finanzschulden mit dem erwirtschafteten Cashflow verglichen werde. Auch hier zeige sich eine finanziell verbesserte Lage bei den Unternehmen. „Gemessen an den Richtwerten für eine mindestens zufriedenstellende Kreditbonität sind die EVUs gut unterwegs“, so Schwieters Fazit. Sie verfügten über ausreichend Grundbonität und Cashflows, um das aktuelle Verschuldungsniveau zu tragen.
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