Photovoltaik-Zubau in der Schweiz 2017 auf 241 Megawatt gesunken

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Der Photovoltaik-Markt in der Schweiz ist im vergangenen Jahr um neun Prozent auf knapp 241 Megawatt geschrumpft. Der Rückgang sei maßgeblich durch die 2017 fehlende Förderung für mittlere und große Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 30 Kilowatt Leistung verursacht worden, wie Swissolar auf Basis der vom Bundesamt für Energie (BfE) am Mittwoch veröffentlichten Markterhebung erklärt. Das Segment sei um 31 Prozent eingebrochen. Besonders dramatisch bezeichnet der Schweizer Photovoltaik-Verband den Rückgang von 73 Prozent bei Anlagen über einem Megawatt Leistung. Gerade einmal sieben neue Anlagen, die diese Grenze überschritten sind 2017 installiert worden und trugen neun Megawatt zum Gesamtzubau bei.

Die BfE-Analyse zeigt zudem, dass besonders bei Industrie und Gewerbe sowie der Landwirtschaft die Photovoltaik-Nachfrage um bis zu einem Drittel zurückgegangen sei. Genau in diesen Bereichen existierten viele große Dächer, auf denen Anlagen mit mehr als 30 Kilowatt Leistung installiert werden könnten. Swissolar forderte daher, eine Verkürzung der bis zu 6-jährigen Wartefrist für die Einmalvergütung für diese Anlagen. Durch eine Umverteilung der verfügbaren Mittel sollte sie auf maximal zwei Jahre verkürzt werden, so der Verband.

Ein anderer Grund für den Rückgang seien auch die sehr niedrigen Rückliefertarife für nicht selbst genutzten Strom. Diese führten dazu, dass die Betreiber ihre Photovoltaik-Anlagen möglichst klein dimensionierten, um sie für den Eigenverbrauch zu optimieren. „Dies läuft den Zielen der Energiestrategie 2050 und den Erfordernissen des Pariser Klimaabkommens zuwider und ist auch volkswirtschaftlich unsinnig“, erklärte Swissolar weiter. Der Verband forderte von den Energieversorgern faire Rückliefertarife.

Erfreulich entwickelte sich die Nachfrage bei kleineren Photovoltaik-Anlagen bis 30 Kilowatt Leistung. Dieses Segment wuchs im vergangenen Jahr dem Bericht zufolge um 38 Prozent. Dabei seien sowohl mehr Anlagen auf Ein- als auch Mehrfamilienhäuser gebaut worden. Swissolar wertet die Zahlen auch als Beleg, dass Photovoltaik-Anlagen bei Neubauten oder Sanierungen mittlerweile zum Standard gehörten. Die Gesamtleistung aller in der Schweiz installierten Photovoltaik-Anlagen stieg bis zum Ende des vergangenen Jahres auf etwa 1,9 Gigawatt.

Zudem hat sich nach der Markterhebung die Anzahl der installierten Batteriespeicher gegenüber 2016 verdreifacht. Allerdings ist der Markt noch klein, wie die Swissolar-Aussage zeigt: „Im Vergleich zu Deutschland werden in der Schweiz jedoch immer noch viermal weniger Batteriespeicher pro Kopf installiert als in Deutschland.“ Der Verband rechnet aber mit einer schnell wachsenden Nachfrage aufgrund des Preisverfalls und der steigenden Wirtschaftlichkeit durch Eigenverbrauchsoptimierung. Die Gesamtkapazität der in der Schweiz installierten Speichersysteme betrug 2017 etwas mehr als 10.000 Kilowattstunden. Die Gesamtzahl der verkauften Systeme lag nach BfE-Erhebungen bei 1260.

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