The Smarter E Europe feiert Premiere in München – in den Köpfen der meisten Besucher muss sich dieser neue Name wohl noch festsetzen. Bislang war die Messe als Intersolar und ees Europe bekannt. Doch die Energiewelt und speziell die der Erneuerbaren wandelt sich und das spiegelt auch die Messe wider. The Smarter E soll eine Klammer um die nun vier Fachmessen in München bilden, wie Markus Elsässer, Chef von Solar Promotion, auf einer Presseveranstaltung zum Auftakt der Veranstaltung erklärt. Die Intersolar und die Speichermesse ees werden nun noch um die Power2Drive und die EM-Power erweitert. Die Grenzen zwischen den Messen seien fließend, so Elsässer weiter. Ein großes Thema werde jedoch sein, wie die erneuerbaren Energien in den Verkehrssektor gebracht werden können und die Sektorkopplung allgemein vorangebracht werden kann.
Mit den vier Messen können die Veranstalter auch wieder mehr Hallen füllen. Insgesamt erwartet Solar Promotion rund 50.000 Besucher in den kommenden drei Tagen. In acht Hallen präsentieren sich dabei etwa 1200 Aussteller aus 160 Ländern. Bei den noch jungen Messen Power2Drive und EM-Power rechnet Elsässer in den kommenden Jahren mit weiter steigenden Ausstellerzahlen.
Optimismus verbreitet er – genau wie Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) – wenn es um die weitere Entwicklung des globalen Photovoltaik-Marktes geht. „Wir sehen Investitionen weltweit in Photovoltaik und sie werden immer mehr. Ich denke nicht, dass sich diese Entwicklung irgendwann nochmal umkehren wird“, sagt Elsässer. Auch Körnig verweist auf die aufsteigende Tendenz des deutschen Photovoltaik-Marktes, der sich wieder auf die 2,5 Gigawatt Zielmarke in diesem Jahr zubewegt. Allerdings reicht diese jährlich neu installierte Leistung aus Sicht des BSW-Solar nicht aus, um die Klimaschutzziele und den steigenden Strombedarf für die Elektromobilität sauber zu decken. Daher sollten es doch eher zehn Gigawatt jährlich sein, die an neuen Photovoltaik-Anlagen in Deutschland installiert werden. Ob sich dieses Ziel auch auf politische Ebene als neue Vorgabe durchsetzen lässt, ist Körnig jedoch noch skeptisch.
„Allerdings ist ein starker Heimatmarkt auch für die inländischen Hersteller wichtig“, so Körnig weiter. Es gebe einige Bereiche, da sei Deutschland gut aufgestellt – etwa bei Wechselrichtern, Speichern oder im Anlagenbauer. Die vorhandene Wertschöpfungskette bei der Photovoltaik sei in Deutschland in weiten Teilen noch breit, doch gerade die Zell- und Modulhersteller hätten in den vergangenen Jahren angesichts des internationalen Wettbewerbs gelitten, sagt Körnig. Von der Idee, Umwelt- und Sozialstandards in den deutschen Photovoltaik-Ausschreibungen zu verankern, steht er zurückhaltend gegenüber. Dies sei ein Weg WTO-konform die heimischen Hersteller zu stärken, allerdings müsse er genau geprüft werden. Die Zölle der vergangenen Jahre hätten jedenfalls keinen Schutz für die Hersteller in Deutschland dargestellt, weshalb nun über neue Maßnahmen nachgedacht werden sollte, so Körnig weiter. Der Verband suche derzeit nach geeigneten Möglichkeiten, die Industrie zu unterstützen.
Insgesamt stehen die Zeichen für die Photovoltaik auf Wachstum. „Es wird in Zukunft vielleicht mal eine kleine Delle gehen, doch insgesamt stehen die Zeichen auf Wachstum in den nächsten Jahren“; sagt Körnig. Ein gewichtiger Grund sind die gesunkenen Preise für Photovoltaik. Bei Speichern sei gerade eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen. Damit wird auch Solarstrom für Elektromobilität immer interessanter und gerade Menschen, die schon in Photovoltaik-Anlagen und Speicher investiert haben, wünschen sich auch ihr Elektrofahrzeug mit eigenem Solarstrom laden wollen, wie jüngste Umfragen zeigen. Mit sinkenden Preisen wird Solarstrom auch noch für viele andere Anwendungen interessant und damit sind vier Fachmessen unter dem Dach The smarter E bestimmt noch nicht das letzte Wort.
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