BDEW: Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur nimmt Fahrt auf

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Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat am Montag eine neue Erhebung zur Ladesäuleninfrastruktur für Elektrofahrzeuge veröffentlicht. Demnach gebe es rund 10.700 öffentliche Ladepunkte an 4730 Stationen deutschlandweit. Darunter seien 530 Schnellladestationen, hieß es beim Verband weiter, der die Zahlen bei Energieunternehmen und weiteren Marktteilnehmern abgefragt habe.

Bei der letzten BDEW-Veröffentlichung waren es noch 7407 öffentliche Ladepunkte an 3206 Ladesäulen. Allerdings lässt sich die Datenbasis nicht eins zu eins vergleichen, da nun mehr Akteure einbezogen wurden, wie es beim Verband weiter hieß. Wenn man nur die bis Stichtag 31.12.2016 abgefragten Energieunternehmen vergleiche, dann ergebe sich bis Ende Juni ein Anstieg um 18 Prozent. In Kürze wolle der BDEW eine Detail-Auswertung zur Anzahl und Verteilung der Ladestationen in den Regionen vorlegen.

„Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll: Die Energiewirtschaft drückt beim Ladesäulen-Ausbau aufs Tempo“, sagte BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer. „Sie geht damit massiv in Vorleistung. Es ist jetzt an der Automobilindustrie, endlich attraktive Elektroautos auf den Markt zu bringen – attraktiv im Sinne einer hohen Reichweite zu einem bezahlbaren Preis“, so Kapferer weiter. Allerdings müsse die Dynamik beim Ausbau der Ladeinfrastruktur ebenso beibehalten werden. Wenn eine Million Elektroautos – was die Bundesregierung eigentlich bis 2020 erreichen wollte, aber nicht erreichen wird – auf deutschen Straßen fahren sollen, würden 70.000 Normalladepunkte und 7.000 Schnellladepunkte gebraucht. „Da sich der Betrieb der Säulen aufgrund der geringen Anzahl von E-Fahrzeugen heute noch nicht lohnt, sind die von der Politik aufgelegten Förderprogramme enorm wichtig“, so Kapferer weiter. Im Gegensatz zur Kaufprämie für neue Elektrofahrzeuge würden die Fördermittel für die Ladeinfrastruktur „erfreulich stark abgerufen“.

Der BDEW hält für den Ausbau der Elektromobilität auch starke Investitionen in das Verteilnetz für erforderlich. Zudem wachse die Bedeutung von erneuerbaren Energien für ein sauberes Laden der Fahrzeuge. „Deshalb brauchen wir Lösungen für eine Vernetzung von Fahrzeug, Stromnetz und regenerativen Erzeugungsanlagen. Dazu müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen beispielsweise für die Bereitstellung und Verarbeitung von Daten geklärt sein. Nur so können die Unternehmen neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln“, erklärte Kapferer.

 

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