Chemieunfall in US-Siliziumfabrik von Wacker

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Eine gewaltige weiße Wolke aus dem Werk von Wacker Chemie hat am Donnerstagnachmittag die Bewohner von Charleston und Umgebung im US-Bundesstaat Tennessee in Aufregung versetzt. Der Sheriff des Bezirkes forderte die Anwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben und die Umgebung des Werks zu meiden. Gegen 16 Uhr Ortszeit habe es einen technischen Defekt gegeben, berichtet Wacker am Montag. Dabei kam es zu einem Stoffaustritt und einer Explosion, bei der Rohrleitungen beschädigt wurden. Dadurch traten kleinere Mengen des ätzenden und zur Selbstentzündung neigenden Gases Chlorsilan aus, die aber von der Werksfeuerwehr mit Wasser „niedergeschlagen wurden“. Hierdurch entstand Wasserdampf, der Chlorwasserstoff enthalten habe. Außerdem sei auch eine Wasserdampfleitung beschädigt worden.

Zwei Personen seien bei dem Vorfall verletzt worden. Ein Mitarbeiter, der zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und ein Mitarbeiter der Werkfeuerwehr, der wegen Dehydrierung behandelt wurde. Messungen hätten aber außerhalb des Werks keine erhöhten Emissionswerte ergeben, versichert Wacker. Wie lokale Medien berichten, untersucht die Tennessee Occupational Safety and Health Administration (TOSHA) den Vorfall.

Der Produktionsbetrieb, in dem das Unternehmen Polysilizium für die Solarindustrie fertigt, sei vorsorglich gestoppt worden. Nach Angaben von Wacker fällt in der Anlage für pyrogene Kieselsäuren Tetrachlorsilan als Nebenprodukt an. Der Hersteller untersuche derzeit noch die Ursache für den Zwischenfall.

 

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