Tesla beginnt mit Solardach-Pilotprojekten

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Die Veröffentlichung der Quartalszahlen von Tesla stand ganz im Zeichen der am vergangenen Freitag begonnenen Massenproduktion seines Elektroautos „Model 3“. Allerdings gab es bedeutende Nachrichten auch aus dem Photovoltaik- und Speichergeschäft.

So hat Tesla mit der Installation seines lang angekündigten Solardachs begonnen, wie aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Schreiben an die Aktionäre hervorgeht. Allerdings handele es sich zunächst um eine Testphase. Die Solarziegel würden auf Häusern von Mitarbeitern installiert, auch um zu sehen, wie das Produkt funktioniere. „Wir haben (unsere Mitarbeiter) als erste Kunden ausgewählt, die helfen sollen alle Aspekte unseres Solardachs zu perfektionieren“, heißt es in dem Schreiben von Tesla. Auch auf dem Dach von Vorstandschef Elon Musk seien die Solarziegel bereits installiert worden. Für ein gebäudeintegriertes Photovoltaik-Produkt habe Tesla bereits verschiedene Zertifikate, etwa zur Feuerbeständigkeit erhalten. Außerdem verspricht das US-Unternehmen eine Garantie für die gesamte Lebensdauer des Hauses.

Die Solarziegel für die Testprojekte stammten aus der Pilotlinie in Fremont. Dort werde das Produkt hergestellt, da die Gigawatt-Fabrik in Buffalo noch nicht fertig sei. Bis zum Jahresende wolle Tesla sein Solardach jedoch in der neuen Fertigung produzieren. Allerdings gab es in der jüngsten Vergangenheit nur wenige Veröffentlichung hinsichtlich der Fertigstellung des Werks im Bundesstaat New York. Gegenüber Analysten zeigte sich Musk positiv, was die Gigawattfabrik anbelangt. Tesla stehe zu seinen Zusagen.

Musk erklärte weiter, dass derzeit noch an mehreren Aspekten des Solardachs gearbeitet werde. „Es ist eine sehr anspruchsvolle technische Aufgabe, wenn man es richtig machen will“, sagte er mit Blick auf die Kosten und den Installationsprozess. Während die Kunden also noch auf das Solardach warten, musste Tesla im restlichen Photovoltaik-Geschäft einen spürbaren Rückgang hinnehmen. Der Photovoltaik-Zubau sei um 12 Prozent auf 176 Megawatt im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Im Speichersegment konnte Tesla hingegen einen Zubau von 97 Megawattstunden seiner Lithium-Ionen-Systeme verkünden. Es habe auch die Zertifizierung für seine 52 Megawattstunden-Batterie in Hawaii erhalten. Diese sei mit einem Photovoltaik-Kraftwerk kombiniert. Damit sollen die Spitzenlasten in den Abendstunden der Insel Kauai gedeckt werden.

Tesla betonte, dass es sein Photovoltaik-Geschäft stärker in Richtung größerer Profitabilität bringen wolle. Die kombinierte Sparte „Energiegewinnung und Speicher“ habe 287 Millionen US-Dollar zum Umsatz beigetragen. Dies sei eine Umsatzsteigerung um 34 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Bereich habe damit etwas mehr als zehn Prozent zum Gesamtumsatz von Tesla beigetragen. Insgesamt habe die Geschäftseinheit eine höhere Bruttomarge als das Elektroauto-Business. Allerdings weist Tesla die Margen nicht einzeln aus.

Insgesamt setzte das Unternehmen seinen Wachstumspfad fort, wobei es weiterhin hohe Kapitalbeträge einsammelt und viel Geld verbrennt. Im zweiten Quartal machte Tesla nach eigenen Angaben einen Nettoverlust von 401 Millionen US-Dollar und damit nochmal mehr Verlust als im ersten Quartal (397 Millionen US-Dollar). Die Aktionäre des Konzerns scheinen sich darüber aber keine Gedanken zu machen. Ende Juli erreichte die Aktie von Tesla ihren bisherigen Höchststand bei über 380 US-Dollar pro Stück. Bereits seit dem Frühjahr hat das Unternehmen eine höhere Marktkapitalisierung als GM oder Ford.

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