SMA spürt hohen Preisdruck in allen Märkten und Segmenten

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Die SMA Solar Technology AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordabsatz ihrer Photovoltaik-Wechselrichter von 8,2 Gigawatt erreicht – knapp ein Gigawatt mehr als 2015. Der Umsatz blieb dabei aber mit 946,7 Millionen Euro leicht hinter dem Vorjahresergebnis zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) habe sich binnen Jahresfrist von 121,1 auf 141,5 Millionen Euro erhöht. Das Ergebnis nach Steuern lag mit 31,6 Millionen Euro leicht über dem von 2016, wie aus dem Jahresabschluss von SMA hervorgeht. In den Ergebnissen schlage sich der „unerwartet hohe Rückgang der durchschnittlichen Verkaufspreise“ nieder. Als wesentlichen Ergebnistreiber nannte SMA das Segment der Photovoltaik-Großkraftwerke. Auch bei gewerblichen Photovoltaik-Anlagen habe es eine „erfreuliche Geschäftsentwicklung“ 2016 gegeben. Die wichtigsten Märkte für SMA seien Nordamerika, Japan, Indien, Großbritannien und Deutschland gewesen.

Das Photovoltaik-Unternehmen bestätigte nochmals seine zuvor veröffentlichten Prognosen für das erste Quartal sowie das laufende Jahr. So werde in den ersten drei Monaten des Jahres mit einem Umsatz von 165 bis 175 Millionen Euro gerechnet, was deutlich unter den 248,1 Millionen Euro aus dem ersten Quartal 2016 liegt. Das EBITDA werde bei 15 bis 18 Millionen Euro erwartet nach 41,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr strebt SMA einen Umsatz von 830 bis 900 Millionen Euro und ein EBITDA von 70 bis 90 Millionen Euro an.

„Das Geschäftsjahr 2017 wird für die gesamte Photovoltaik-Branche sicherlich eine Herausforderung. Der weiterhin hohe Preisdruck in allen Märkten und Segmenten und schlechte Witterungsbedingungen in wichtigen Absatzmärkten wie den USA prägen auch die Geschäftsentwicklung der SMA im ersten Quartal“, sagte SMA-Finanzvorstand Ulrich Hadding. In den kommenden Quartalen sei aber mit einer Belebung des Geschäfts zu rechnen, weshalb das Photovoltaik-Unternehmen auch an seiner Gesamtjahresprognose festhalte.

Ob diese im Verlauf des Jahres bestehen bleibt, wird nicht zuletzt von der Marktentwicklung in China ab. So sei zu erwarten, dass bei einem Einbruch der Nachfrage in China infolge von Förderkürzungen in diesem Jahr die dortigen Hersteller ihre Wechselrichter unter Marktpreisen in anderen Ländern anbieten würden, hieß es bei SMA nach einer Reuters-Meldung. „Viele chinesische Anbieter versuchen daher, mit einer aggressiven Preispolitik ausländische Photovoltaik-Märkte zu erschließen und nutzen niedrige Preis, um die wegfallenden Verkäufe zu kompensieren“, zitiert die Nachrichtenagentur den SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Der deutsche Hersteller beobachte mit „großer Sorge“, dass einige chinesische Konkurrenten die rechtlichen Standards nicht einhielten.

Das deutsche Unternehmen setzt große Hoffnungen in die Digitalisierung der Energiebranche. „SMA hat ihre Strategie darauf ausgerichtet, von den attraktiven Wachstumsmöglichkeiten zu profitieren. In diesem Jahr führen wir beispielsweise eine neue Energiemanagement-Plattform in den Markt ein, die gewerblichen Kunden erstmals die Überwachung der Energieflüsse über verschiedene Sektoren (PV, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, Speicher) ermöglicht“, erklärte Urbon. Damit würden neue Geschäftsmodelle bei Unternehmen entwickelt werden. Zudem würden SMA-Wechselrichter-Lösungen eine hohe Konnektivität, Netzstabilität und Sicherheit gewährleisten. „Das sind wesentliche Voraussetzungen für den noch schnelleren Ausbau der Photovoltaik“, so Urbon.

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