Ukraine forciert Photovoltaik-Zubau

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Vor dem Hintergrund des anhaltenden Konflikts mit Russland über Energielieferungen setzt die Ukraine verstärkt auf den Ausbau von Solarenergie. Für das Jahr 2017 sind 54 neue Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtkapazität von 460 Megawatt geplant, wie aus einem Expertenbericht der 6. Internal Conference and Exhibition Solar Energy Industry in Central and Eastern Europe CISOLAR-2017 hervorgeht. Von diesen hätten sieben Solarparks eine Leistung von mehr als 20 Megawatt, neun mehr als 10 Megawatt und weitere 20 Anlagen mehr als 5 Megawatt Leistung.

Für 2016 beziffert CISOLAR den Zubau neuer Photovoltaik-Anlagen mit 107 Megawatt bis Ende November. Die installierte Photovoltaik-Leistung überstieg damit in dem Land die 500 Megawatt. Mit dem Zubau in diesem Jahr dürfte die Ukraine nun die Gigawatt-Marke knacken. Die Kosten für die knapp 50 neuen Solarparks mit bis zu 20 Megawatt Leistung im vergangenen Jahr beliefen sich nach dem Bericht auf geschätzte 120 Millionen Euro. Zudem seien im privaten Sektor im vergangenen Jahr mehr als 700 kleine Photovoltaik-Anlagen mit bis zu 100 Kilowatt Leistung installiert worden. Die Gesamtkapazität dieser Anlagen übertraf nach CISOLAR nun 8,1 Megawatt.

Die Ukraine verstärkt schon länger ihre Bestrebungen nach Energieunabhängigkeit und setzt dabei aktiv auf alternative Energiequellen. 2015 beschloss die ukrainische Regierung ein Investitionsprogramm für den Ausbau von erneuerbaren Energien in Höhe von 15 Milliarden Euro und im Sommer 2016 wurde der Plan verkündet, in der 30-Kilometer-Sperrzone um die Reaktoren von Tschernobyl ein 1.000-Megawatt-Solarpark zu bauen. Die riesige Freiflächenanlage würde der Leistung des havarierten AKW entsprechen und könnte dabei auf vorhandene Stromnetzwerke in der Region zurückgreifen. Vor allem Unternehmen aus den USA, Kanada, Deutschland und China zeigten bisher deutliches Interesse an dem 1,1-Milliarden-Euro-Großprojekt.

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