Sunpower kündigt umfassendes Restrukturierungsprogramm an

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Aufgrund der aktuellen Verwerfungen auf dem Photovoltaik-Markt sieht sich Sunpower zu einem breit angelegten Restrukturierungsprogramm gezwungen. Der US-Hersteller konkretisierte am Mittwoch seine geplanten Maßnahmen, nachdem er bereits bei der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen erste Ankündigungen zu seiner strategischen Entscheidung veröffentlichte.

Im Zuge der Restrukturierung werde rund 700 Megawatt seiner Produktionskapazitäten schließen. Damit solle kurzfristig Angebot und Nachfrage ausgeglichen werden. Zudem würden etwa 2500 Mitarbeiter, war rund ein Viertel der Gesamtzahl ist, abgebaut. Damit sollen die Betriebskosten im kommenden Jahr auf weniger als 350 Millionen US-Dollar reduziert werden, wie es weiter hieß. Zudem sollte Lagerbestände gesenkt und damit ebenfalls die Bilanzen verbessert werden. Sunpower werde zudem die geplanten Investitionen für 2017 auf mehr als die Hälfte auf 100 Millionen US-Dollar kürzen. Unbenommen davon werde es aber weitere Investitionen in die nächste Generation der Technologie für Solarzellen und Solarmodule geben.

Sunpower erwartete durch die Maßnahmen Restrukturierungskosten von 225 bis 275 Millionen US-Dollar bis Ende kommenden Jahres, wovon etwa 30 Prozent Barkosten seien. Die neuerlichen und bereits früher angekündigten Restrukturierungen würden mit mindestens 150 Millionen US-Dollar im vierten Quartal zu Buche schlagen. Die zunächst veröffentlichte Prognose für das laufende Jahr habe dies noch nicht berücksichtigt, hieß es weiter. Sunpower veröffentlichte zugleich seine Erwartungen für das kommende Jahr. Der Umsatz werde 2017 voraussichtlich zwischen 1,8 und 2,3 Milliarden US-Dollar liegen.

„Wir glauben, dass unsere Restrukturierungsinitiative uns in die Lage versetzt, erfolgreich durch den derzeitigen Marktübergang zu navigieren, unseren Cashflow zu maximieren und zugleich das Unternehmen für die nächste Phase des Industriewachstums zu positionieren“, erklärte Sunpower-Vorstandschef Tom Werner. Die Maßnahmen würden vollständig vom Aufsichtsrat gestützt. Nach Ansicht von Werner ist die langfristige Perspektive für die Solarindustrie weiter intakt und nie größer gewesen, da die Photovoltaik in immer mehr Ländern wettbewerbsfähig wird.

Bereits im August hatte Sunpower angekündigt, seine Fabrik auf den Philippinen zu schließen und sich stärker auf seine Kernmärkte Nord- und Südamerika konzentrieren zu wollen. Mit Beginn des zweiten Halbjahrs hat ein neuerlicher weltweiter Preisverfall bei Solarmodulen eingesetzt. Dieser ist vor allem bedingt durch die Kürzung der Solarförderung in China und die damit verbundene geringere Nachfrage in diesem Land. Die chinesischen Photovoltaik-Hersteller, die über massive Überkapazitäten verfügen, haben in der Folge den neuerlichen Preiskampf forciert. (Sandra Enkhardt)

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