Sunpower hat im zweiten Quartal 420,5 Millionen US-Dollar Umsatz erzielt. Dies sei mehr als im Vorquartal und Vorjahresquartal, teilte der US-Photovoltaik-Hersteller nun mit. Die Bruttomarge liegt im Vergleich allerdings mit 9,8 Prozent deutlich unter den Vergleichswerten. Zudem musste Sunpower nach den veröffentlichten Zahlen einen Nettoverlust von 70 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal hinnehmen. Dabei sei das Geschäft mit privaten und gewerblichen Photovoltaik-Dachanlagen in den USA solide gewesen, erklärte Vorstandschef Tom Werner. Gerade international sei auch das Kraftwerksgeschäft weiter ausgebaut worden. Zudem habe Sunpower seine Solarmodule technologisch weiter verbessern und die Wirkungsgrade steigern können.
Allerdings musste Werner auch weniger gute Nachrichten verkünden. „Während die langfristigen Fundamentaldaten für die Solarenergie stark bleiben, sehen wir kurzfristige Herausforderungen, vor allem im Kraftwerksbereich, von denen wir einen Einfluss auf unser Geschäft und die Bilanz im zweiten Halbjahr 2016 erwarten“, erklärte er. Die Verlängerung der Steuervergünstigungen für Photovoltaik-Anlagen in den USA führe zu einigen Verschiebungen bei der Realisierung von Solarparks in den USA. Der Druck, die Photovoltaik-Kraftwerke noch in diesem Jahr zu realisieren, sei nicht mehr gegeben. Hinzu komme ein höherer Preisdruck bei der Aushandlung von Stromabnahmeverträgen (PPAs), so Werner weiter. Dies wirke sich ebenfalls kurzfristig auf die Ergebnisse aus. Zudem seien weitere Marktverwerfungen im Yieldco-Umfeld zu erwarten, gerade wenn es um die Monetarisierung der Gewinne gehe.
„Als Ergebnis haben wir proaktiv beschlossen, unsere Kraftwerksentwicklung zu rationalisieren und gleichzeitig Investitionen in unser Segment für kleinere Anlagen zu verschieben“, erklärte Werner. Die Entwicklungsaktivitäten sollten zudem auf Kernmärkte, vor allem in Nord- und Südamerika, konzentriert werden. Dort verfüge Sunpower über eine Projektpipeline von mehr als neun Gigawatt. Außerhalb der Kernmärkte wolle der Hersteller vor allem auf den Verkauf seiner Photovoltaik-Komplettlösungen fokussieren. Zudem soll die Realisierung einiger Projekte, die für 2016 und 2017 geplant waren, noch verzögert werden, um von den erwarteten und geplanten Kostensenkungen profitieren zu können.
Sunpower plant zudem, seine Fertigung neu aufzustellen. Es sollen Werner zufolge die Kapazitäten für X-Series-Module von Sunpower erhöht werden und gleichzeitig die Produktion näher an den Kernmärkten erfolgen. Es sei vorgesehen, ältere Fertigungslinien auf die neue Technologie umzurüsten. Bis Ende kommenden Jahres wolle Sunpower die Kapazität für die X-Serie auf bis zu 100 Megawatt steigern, auch weil für kleinere Projekte dort eine starke Nachfrage erwartet werde. Ferner kündigte der Hersteller an, seine Fabrik auf den Philippinen schließen zu wollen. Als Folge der Neuausrichtung des Kraftwerk-Segments solle die Fertigung samt Equipment nach Mexiko verlagert werden. Insgesamt plane Sunpower 1200 Mitarbeiter, was 15 Prozent der Belegschaft entspreche, abzubauen, vornehmlich durch die Schließung des Werks auf den Philippinen. Die Restrukturierungskosten werden auf 30 bis 40 Millionen US-Dollar geschätzt und würden vor allem im dritten Quartal zu Buche schlagen. Die operativen Kosten würden durch die Maßnahmen um etwa zehn Prozent gesenkt, hieß es weiter.
Prognose gesenkt
In Folge der kurzfristigen Herausforderungen senkte Sunpower seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. So werde nun von einem Umsatz zwischen 3,0 und 3,2 Milliarden US-Dollar für 2016 ausgegangen bei einer Bruttomarge zwischen 10,5 und 19,5 Prozent. Für das kommende Jahr gehe Sunpower von einem Nettoverlust zwischen 100 und 200 Millionen US-Dollar aus. (Sandra Enkhardt)
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