Der Entwurf „Digitalisierung für die Energiewende“ ist nach Ansicht des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) ein „Gesetz ohne Sinn und Ziel“. Bei der heutigen Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Bundestages sprach sich der Verband daher auch klar gegen eine zwangsweise Einführung von Smart Metern bei neuen und bestehenden Erneuerbaren-Energien-Anlagen aus. „Das Gesetz führt zu einer überflüssigen Kostenlawine, der Nutzen ist nicht ersichtlich“, erklärte BEE-Geschäftsführer Hermann Falk.
Der verpflichtende Einbau von intelligenten Zählern würde bereits Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung ab sieben Kilowatt betreffen. Nach Auffassung des BEE regelt aber bereits das EEG, wie Netze hinreichend entlastet werden könnten. So seien Windkraftanlagen bereits heutzutage regelbar, könnten dynamisch angesteuert werden und beispielsweise Blindstrom einspeisen. Die nun im Gesetz vorgesehene Smart-Meter-Technologie sei hingegen der bereits jetzt genutzten Technik zur Anlagensteuerung deutlich unterlegen.
„Auch die Kosten-Nutzen-Analyse, die das Bundeswirtschaftsministerium für diesen Gesetzentwurf vorlegt, ist nicht nachvollziehbar“, so Falk weiter. Die absehbaren Kosten für Verbraucher und Photovoltaik-Anlagenbetreiber wären viel zu hoch. Die Kostenobergrenzen, die im Gesetzentwurf vorgesehen seien, seien zudem intransparent. Es sei unklar, wer verschiedene Nachrüstungs- und Umbaukosten trage, etwa für den notwendigen Austausch eines Wechselrichters oder Zählerschranks, kritisiert der BEE. Entsprechende Anfragen des Verbands beim Bundeswirtschaftsministerium und im Bundestag seien bislang unbeantwortet geblieben. Wahrscheinlich sei, dass entweder die Anlagenbetreiber die überflüssigen Kosten tragen müssten oder die Stromkunden über die Netzentgelte. „Verbraucher und Produzenten Erneuerbarer Energien sollen höhere Kosten aufgebürdet werden. Auch ihre Rechte auf informationelle Selbstbestimmung werden eingeschränkt, ohne dass ihnen oder der Energiewende ein messbarer Nutzen entsteht. Der Gesetzentwurf muss nachgebessert werden, um unnötige Kosten zu vermeiden“, erklärte Falk zur Position des BEE. (Sandra Enkhardt)
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.