Prozess gegen Ex-Conergy-Vorstände endet mit Geldstrafen

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Das Landgericht Hamburg hat im Prozess gegen die ehemaligen Manager von Conergy nun Urteile gefällt. Die Richter verhängten gegen den Unternehmensgründer Hans-Martin Rüter und zwei weitere ehemalige Vorstandsmitglieder Geldstraßen und –bußen zwischen 10.000 und 650.000 Euro. Von vielen Vorwürfen seien sie aber freigesprochen worden, so die Anwälte der Ex-Vorstände. Die Anklage hatte ihnen Bilanzfälschung, Marktmanipulation und Insiderhandel vorgeworfen. Die Vorwürfe gehen dabei bis in das Jahr 2006 zurück.

Die Richter befanden nun Rüter und Heiko Piossek der „leichtfertigen Marktmanipulation“ für schuldig und verhängte Strafen von 650.000 und 8.000 Euro, wie es auf der Plattform „Juve“ heißt. Der dritte angeklagte Ex-Vorstand des Hamburger Photovoltaik-Unternehmens erhielt demnach eine Geldstrafe von 31.500 Euro wegen Bilanzfälschung und vorsätzlicher Marktmanipulation. Davon müsse er 27.500 Euro zahlen, allerdings stehe die Summe noch unter einem sogenannten Strafvorbehalt, was einer Geldstrafe auf Bewährung gleichkomme. Außerdem müsse der Ex-Vorstand von Conergy wegen der leichtfertigen Veröffentlichung einer falschen Ad-hoc-Meldung zusätzlich noch eine Geldbuße von 2.000 Euro zahlen, hieß es weiter.

Von allen anderen Vorwürfen seien die ehemaligen Manager von Conergy freigesprochen worden. Die angeklagten Ex-Vorstände hatte die Vorwürfe stets bestritten. Bereits im Herbst 2015 endete der Prozess gegen den ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratschef Dieter Ammer mit einem Freispruch. Insgesamt habe der Prozess knapp neun Jahre gedauert. 2008 haben die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen begonnen. 2011 erhob die Staatsanwaltschaft Hamburger dann Anklage gegen die Manager des Photovoltaik-Unternehmens. Doch erst im Frühjahr 2015 konnte aufgrund der Überlastung des Hamburger Landgerichts der Prozess eröffnet werden.

Diese überlange Verfahrensdauer habe sich nun strafmildernd bei allen Angeklagten ausgewirkt, heißt es bei „Juve“ weiter. Sie hätten bei den Geldstrafen zu einem „Nachlass“ von 15 Prozent geführt. Rüter müsse daher noch knapp 553.000 Euro zahlen. Auch die Geldbußen der anderen beiden Ex-Vorstände verringerten sich entsprechend. Ein Vorstand erhalte zudem eine Entschädigung, da ein großer Teil seines Vermögens über mehrere Jahre sichergestellt gewesen sei. Noch sei das Urteil aber nicht rechtskräftig, da noch Berufung eingelegt werden kann. (Sandra Enkhardt)

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