Börsenaufsicht ermittelt gegen Sunedison – Insolvenzgerüchte werden lauter

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Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ hat die US-Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission – SEC) Zweifel daran, dass Sunedison sofort über 1,4 Milliarden US-Dollar in bar verfügen könnte. Sie untersucht nun, über wie viel Bargeld das Unternehmen wirklich im vergangenen August verfügt hat, als es entsprechende Ankündigungen machte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sunedison mit Vivint Solar einen definitiven Kaufvertrag abgeschlossen. Demnach wollte der US-Photovoltaik-Hersteller den Projektierer von Dachanlagen für rund 2,2 Milliarden US-Dollar übernehmen. Anfang März hat Vivint Solar wegen Vertragsbrüchen von Sunedision den Vertrag aufgelöst.

In der vergangenen Woche waren Berichte aufgetaucht, dass sich Sunedison in Gesprächen mit seinen Gläubigern befinde, was eine Insolvenz wahrscheinlicher mache. Dies berichtete etwas das Wall Street Journal. Nun die Ermittlungen der Börsenaufsicht zur Liquidität des US-Konzerns. Nach dem Zeitungsbericht sollen der Bericht zum 3. Quartal irreführend gewesen sein, wonach Sunedison über 1,4 Milliarden US-Dollar in cash verfüge. Nach dem Bericht des „Wall Street Journals“ soll diese Summe unter 100 Millionen US-Dollar bis November gesunken sein. In dem Bericht heußt es weiter, dass die 1,4 Milliarden US-Dollar größtenteils in einzelnen Kraftwerksprojekten gebunden und zum Bedienen der Schulden vorgesehen waren, so dass Sunedison darauf keinen Zugriff hatte. In der Summe sei zudem ein Kredit über 500 Millionen US-Dollar enthalten gewesen, auf den Sunedison aber nur hätte zugreifen dürfen, wenn bestimmte Kriterien erfüllen kann.

Der Aktienkurs von Sunedison ist binnen eines Jahres um mehr als 95 Prozent gesunken. Der US-Photovoltaik-Hersteller hat Mühe, seine Auftragnehmer und Lieferanten zu zahlen. Vivint Solar löste den Übernahmevertrag. Die nun aufkommenden Gerüchte drehen sich um einen möglichen Insolvenzantrag nach Chapter 11 des US-Rechts. Sunedison äußert sich dazu bislang nicht. Allerdings sorgen auch die Verzögerungen bei der Vorlage der Zahlen für das 4. Quartal 2015 dafür, dass die Zweifel über die langfristige Stabilität des Unternehmens wachsen.

Am Dienstag nun kündigte Terraform Global nun nach einer Reuters-Meldung an, das es seine Geschäftszahlen für 2015 erst nach dem 30. März und damit verspätet vorlegen kann. Grund sei, dass Sunedison bei einigen Projekten nicht die vereinbarten Leistungen erbracht habe, dabei gehe es unter anderem um Photovoltaik-Kraftwerke in Indien und Uruguay. Wegen der Liquiditätsschwierigkeiten bestehe ein „substanzielles Risiko“, dass Sunedison bald Insolvenz beantragen könnte, was wiederum Auswirkungen auf die Bilanz und Liquidität von Terraform Global haben würde. (Ian Clover/Sandra Enkhardt)

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