Der Weg für einen Schuldenschnitt bei der Singulus Technologies AG ist weitgehend geebnet. Am Dienstag stimmten nun auch die anwesenden Aktionäre mit einer Mehrheit von mehr als 90 Prozent für das Restrukturierungskonzept. Damit lägen „die wesentlichen Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung“ des geplanten debt-to-equity-swap vor, teilte der Photovoltaik-Anlagenbauer aus Kahl am Main mit. Ähnlich wie zuvor bei der Versammlung der Anleihegläubiger hätten jedoch einige Aktionäre Widerspruch gegen die Beschlüsse eingelegt. Auch in diesem Fall müsse nun noch abgewartet werden, ob die Aktionäre Klage erheben. „Die Gesellschaft ist aber zuversichtlich, dass solche Klagen in einem Freigabeverfahren überwunden werden können und dann mit der Umsetzung des Restrukturierungskonzepts begonnen werden kann“, hieß es dazu weiter.
Das nun verabschiedete Restrukturierungskonzept für die Anleihe von Singulus stammt von der Gläubigerin Prime Capital Debt SCS SICAF – SIF. Es basiert im Wesentlichen auf dem Vorschlag des Vorstands des Anlagenbauers, der bereits zuvor mit dem gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger erarbeitet worden war. Änderungen betreffen nur die Ausgestaltung der Verzinsung, die beiderseitigen Kündigungsmöglichkeiten, die Besicherung sowie die laufende Berichterstattung der Gesellschaft.
Der Vorstand von Singulus hatte vorgeschlagen, dass die Anleihegläubiger der Teilschuldverschreibung 2012/2017 ihre Anteile an ein Kreditinstitut als Abwicklungsstelle gegen die Gewährung von Erwerbsrechten übertragen. Im Gegenzug erhielten die Anleihegläubiger das Recht zum Erwerb von entweder 96 neuen Aktien pro Schuldverschreibung oder einem Barausgleich, dessen Höhe sich nach dem Erlös aus der Verwertung der nicht erworbenen neuen Aktien richte. Zudem hätten sie das Recht zum Erwerb von entweder zwei Inhaber-Teilschuldverschreibungen mit einem Nennwert von je 100 Euro an der neuen Anleihe oder wiederum einem Barausgleich. Die neue besicherte Anleihe solle einen Gesamtnennwert von 12 Millionen Euro und eine Laufzeit von fünf Jahren haben, teilte Singulus im Dezember mit.
Im Zuge des Schuldenschnitts will Singulus zudem das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von knapp 49 Millionen Euro im Verhältnis 160 zu 1 im Zuge einer vereinfachten Kapitalherabsetzung auf 305.814 Euro senken. Danach sei eine Sachkapitalerhöhung um 5,76 Millionen Euro durch die Ausgabe neuer Inhaberaktien mit dem Nennbetrag von einem Euro geplant. Die derzeitigen Aktionäre sollen davon aber ausgeschlossen sein, so dass ihr Anteil an der Gesellschaft nach dem Schnitt auf rund fünf Prozent sinkt. Zudem ist zur Wiederherstellung einer soliden Eigenkapitalbasis und Zuführung von liquiden Mitteln eine Barkapitalerhöhung um weitere gut zwei Millionen Euro durch die Ausgabe neuer Aktien im Nennwert von einem Euro geplant. (Sandra Enkhardt)
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