Mehr Klimaschutz für Kinder und Enkel

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Richtig ist: Das Klimaabkommen von Paris ist ein historischer Durchbruch. Richtig ist aber auch: Das Ziel von nicht mehr als 1.5 Grad Erderwärmung gegenüber 1870 ist noch in weiter Ferne.

Zwei Ergebnisse stehen für den Erfolg

Erstens: Bisher war immer von einer Zwei-Grad-Erwärmung die Rede. Das neue Ziel von 1.5 Grad bedeutet eine große Hoffnung für Dutzende Millionen Menschen in Afrika, Indien, Bangladesch und den pazifischen Inselstaaten. Endlich ein positives Signal an die Ärmsten: Wir schreiben euch nicht ab, wir lassen euch nicht einfach absaufen, wir sind solidarisch mit euch.

Der zweite große Fortschritt und Erfolg: Erstmals unterstützen alle 195 Staaten dieses Planeten in einem gemeinsamen Vertrag die neuen, ambitionierten Ziele. Die ganze Welt ist jetzt vereint im Bestreben nach weltweitem Klimaschutz. Das ist in einer Zeit großer Konflikte und Kriege ein starkes Zeichen dafür, dass sich die gesamte Menschheit doch noch als Geschwister, als Schwestern und Brüder unter der einen Sonne auf diesem gemeinsamen Planeten, versteht. Für eine mögliche Friedenskultur von morgen ein nicht zu unterschätzendes wichtiges und richtiges Signal.

Die Schwachpunkte des Abkommens können und müssen nun in den nächsten Jahren korrigiert und überwunden werden.

Erstens: Die Zusagen fast aller Staaten für den Klimaschutz in den nächsten Jahren sind noch weit davon entfernt, das neue 1.5-Grad-Ziel zu erreichen. Es wird mit den jetzigen Zusagen eher drei Grad wärmer, sagen die Klimaforscher. Und nicht einmal diese schwachen Ziele sind völkerrechtlich verbindlich oder auch nur überprüfbar.

Zweiter Schwachpunkt: Die finanziellen Zusagen der reichen Länder an die armen, bei der Finanzierung der Klimafolgeschäden zu helfen, sind ebenfalls zu unverbindlich.

Dennoch gibt es neue Chancen: In den Folgekonferenzen kann und wird nachverbessert werden. Der Wille dafür wurde in Paris erkennbar. Die Welt kann nach diesem Wochenende etwas optimistischer in die Zukunft blicken.

Auch die Umweltverbände erkennen die Fortschritte von Paris an. Ihre weltweiten Aktivitäten für mehr Klimaschutz haben sich gelohnt.

— Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte aufwww.sonnenseite.com. —

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