Sonnenhaus-Institut setzt stärker auf Photovoltaik – nicht mehr nur auf Solarthermie

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Die Mitglieder des Sonnenhaus-Instituts e.V. haben eine Neuausrichtung beschlossen. Künftig sollen demnach nicht mehr nur große Solarwärmeanlagen mit Mittelpunkt der Bau- und Heizkonzepte stehen, sondern auch vermehrt andere regenerative Technologien wie etwa Photovoltaik-Anlagen integriert werden, wie das Kompetenznetzwerk am Dienstag mitteilte. Ziel bleibe es aber, mindestens 50 Prozent des Heizenergiebedarfs in den neuen oder sanierten Gebäuden solar zu decken. „Die Kombination von Solarthermie und Photovoltaik ist der Schlüssel zu einer größtmöglichen Unabhängigkeit vom Energieversorger, und die wollen wir Bauherren und Sanierern bieten“, erklärte Georg Dasch, 1. Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts, zur Neuausrichtung. Gerade Photovoltaik-Anlagen – auch in Kombination mit Wärmepumpen und Speichersystemen – stünden deshalb künftig stärker im Fokus des Sonnenhaus-Konzepts.

Das Netzwerk betont zugleich, dass es schon länger Technologieoffenheit beweise. Zahlreiche der etwa 1800 realisierten Sonnenhäuser hätten bereits ein Energiedach, das mit Solarkollektoren und Solarmodulen bestückt sei. Ebenso sei ein erstes Projekt mit großer Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe umgesetzt worden. Aufgrund des hohen Wirkungsgrads von Solarkollektoren und des niedrigen Primärenergiebedarfs wird die Kombination aus großer Solarwärmeanlage und Holzheizung aber auch weiterhin zentral bleiben, wie es weiter heißt.

Das Sonnenhaus-Institut habe seine Neuausrichtung bereits im vergangenen Jahr eingeleitet. Seit Juni 2014 werde zwischen den Kategorien „Sonnenhaus Standard“, „Sonnenhaus Plus“, „Sonnenhaus Autark“, „Sonnenhaus f“ (mit fossiler Nachheizung) sowie „Sonnenhaus im Bestand“ unterschieden. Beim „Sonnenhaus Plus“ könne eine zusätzlich installierte Photovoltaik-Anlage für eine positive Primärenergie-Jahresbilanz sorgen. Ein „Sonnenhaus Autark“ müsse nicht nur für die Wärme, sondern auch für die Stromversorgung einen Autarkiegrad von mindestens 50 Prozent aufweisen. Dabei werde der Autarkiegrad als Verhältnis von eigenverbrauchtem Solarstrom zum gesamten Stromverbrauch definiert. (Sandra Enkhardt)

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