In diesem Jahr haben viele Photovoltaik-Hersteller ihre Kapazitäten ausgebaut oder zumindest angekündigt, dass sie es tun werden. Alle neuen Modulkapazitäten entstanden dabei außerhalb Chinas, wie die Analysten von GTM Research nun ermittelten. 6,6 Gigawatt an neuen Modulkapazitäten seien in den ersten neuen Monaten angekündigt worden. Darunter sind natürlich viele chinesische Photovoltaik-Hersteller, die aber allesamt ihre Kapazitäten außerhalb des Heimatlandes ausbauen.
Dies sei eine Reaktion auf die geltenden Anti-Dumping- und Anti-Subventionsregelungen für chinesische Photovoltaik-Hersteller in der EU und den USA, so die Analysten. Zudem liege dies daran, dass sich der weltweite Photovoltaik-Markt immer weiter diversifiziere. Trotz des weiteren Ausbaus der Kapazitäten rechnen die Analysten damit, dass es angesichts der weiter steigenden Nachfrage in den kommenden zwei Jahren zu einer Modulknappheit kommen könnte.
GTM Research veröffentlichte gleichzeitig seinen Global PV Manufacturing Attractive Index 2015 (PVMAX). Für die Rangliste wird die Attraktivität eines Landes als Photovoltaik-Produktionsstandorts nach 50 verschiedenen Kriterien bewertet, wie GTM Research angibt. Diese ließen sich in die vier Bereiche Geschäftsumfeld, Zugang zur Nachfrage, Unterstützung für die Photovoltaik-Herstellung und Gesamtkosten einteilen. China sei dabei weiterhin an der Spitze als attraktivster Markt. Dies liege vor allem an der heimischen Nachfrage, der Unterstützung für die Herstellung sowie der preislichen Wettbewerbsfähigkeit, so die Analysten von GTM Research. Auf den Plätzen zwei bis fünf liegen Singapur, Taiwan, Malaysia und die USA. Deutschland kommt in dem GTM-Research-Ranking auf Platz zehn; davor kommen noch Indien, Thailand, Kanada und Südkorea. Unter diesen ersten zehn Ländern sind vor allem in den USA die Herstellungskosten sehr hoch. Dennoch kann sich die USA den Analysten zufolge so weit vorn platzieren, weil es in dem Land eine starke Nachfrage und ein gutes Umfeld für Unternehmen gibt. Nach Aussage von Studienautor Mohit Anand entfallen immerhin zehn Prozent der neu angekündigten Modulkapazitäten in diesem Jahr auf die USA.
Die GTM Research-Analysten bescheinigen dem deutschen Standort eine hervorragende Unterstützung für die Photovoltaik-Fertigung. Hier liegt Deutschland hinter China auf Platz zwei. Auch das Geschäftumfeld sei gut, obwohl Deutschland hier nur auf Rang 17 aller Länder liegt und damit noch schlechter platziert ist als beim Zugang zur Nachfrage mit Platz 11. Bei den Produktionskosten wird Deutschland auf Platz 32 eingestuft, ist damit aber noch wettbewerbsfähiger als die USA, die nur auf Platz 37 kommen und damit das hochpreisigste Land in den Top10 sind. Die Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland sei wegen der bestehenden hohen Steuern und Wirtschaftsstrukturen mit hohen Arbeitskosten kaum gegeben, heißt es weiter. Nach der Analyse von GTM Research droht Deutschland dennoch derzeit nur wenig Gefahr, von den nachfolgenden Ländern überholt zu werden. Zugleich gebe es auch nur begrenzten Spielraum, dass sich das Land in der Rangliste verbessern könne. (Sandra Enkhardt)
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