SZ: Diebstähle bei Photovoltaik-Anlagen verursachen Millionenschäden

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In Deutschland sind von 2011 bis 2014 insgesamt mehr als 1880 Diebstähle bei Photovoltaik-Anlagen zu verzeichnen gewesen. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ auf Basis einer Befragung der zuständigen Landeskriminalämter. Der Gesamtschaden dafür belaufe sich auf mindestens 15 Millionen Euro. Der tatsächliche Wert, so das Blatt weiter, dürfte aber noch viel höher liegen. Die Statistiken, die Photovoltaik-Diebstähle gesondert ausweisen, stünden in den meisten Bundesländern noch am Anfang. In Rheinland-Pfalz, Berlin, Hamburg und Bremen gebe es keine gesonderte Ausgabe. In Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt würden die Diebstähle erst seit dem Jahr 2014 ausgewiesen.

Bei vielen Diebstählen bewegen sich die Schadenssummen im fünf- bis sechsstelligen Bereich. Oft stecken gut organisierte Banden hinter den Taten. "Die Anlagen werden meist fachmännisch abmontiert, die Tatorte vorher professionell ausgespäht", zitiert die SZ Peter Sostaric. Er ist Staatsanwalt und Abteilungsleiter der brandenburgischen Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Frankfurt/Oder. Die Ermittler beobachteten dabei, dass die Solarmodule möglichst schnell nach Osteuropa geschafft würden. Dort würden sie dann in neuen Photovoltaik-Parks direkt wieder verbaut.

Um an die Hintermänner der Taten zu kommen, betrieben die Fahnder mittlerweile großen Aufwand, berichtet die SZ weiter. Allerdings ereigneten sich die meisten Diebstähle in entlegenen Solarparks, die nur sporadisch bewacht oder geschützt seien. Bis der Wachschutz dort eintreffe, sei es meistens schon zu spät und Zeugen gebe es nur selten. Das Landeskriminalamt geht auch davon aus, dass Diebstähle noch weiter zunehmen werden. In Deutschland sind mittlerweile etwa 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen installiert. "Da mit dem zunehmenden Angebot auch die Nachfrage steigen wird, dürfte es auch in naher Zukunft weiterhin zu schadensträchtigen Diebstählen kommen", heißt es beim BKA. (Sandra Enkhardt)

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