Fraunhofer ISE gründet Spin-off Nexwafe

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Innovative Technologien sind der Schlüssel, um die Kosten für die Photovoltaik weiter zu senken. Ganz weit vorn bei der Entwicklung sind auch die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Das Institut hat nun die Gründung des Spin-offs Nexwafe GmbH bekanntgegeben. Dort sollen der in Freiburg entwickelte Herstellungsprozess für epitaktisch gewachsene monokristalline Wafer („kerfless wafer“-Technologie) in die Produktion zu transferieren. Gründer und CEO von Nexwafer sei Stefan Reber, der zuvor als Abteilungsleiter „Kristallines Silicium – Materialien und Dünnschichtsolarzellen“ am Fraunhofer ISE war. Die Ausgründung werde von Fraunhofer Venture mit einer Anschubfinanzierung unterstützt. Die Summe betrage weniger als eine Million Euro, erklärte Reber auf Nachfrage von pv magazine. Derzeit liefen weitere Gespräche mit potenziellen Geldgebern zur Finanzierung einer Pilotlinie und Fertigung. Die Pilotproduktion soll 2017 starten. Die Auslieferung der ersten Wafer sei für Ende kommenden Jahres geplant, so Vorstandschef Reber weiter. Die Produktion solle voraussichtlich eine Kapazität von 250 Megawatt haben.
Der potenzielle Markt für hochwertige Wafer sei mehrere Milliarden groß, hieß es weiter. Die Technologie basiere auf einem Epitaxie-Prozess und könne das konventionelle Herstellen und Sägen der Blöcke in der Waferfertigung für Siliziumsolarzellen direkt ersetzen. 15 Jahre lang hätten die Freiburger Wissenschaftler an dieser Technologie geforscht. Im Zentrum des Verfahrens stehe die chemische Gasphasenabscheidung bei Atmosphärendruck bei Temperaturen bis zu 1300 Grad Celsius. Das Verfahren sei aus der Mikroelektronik bereits gut bekannt, habe aber für die Photovoltaik an die notwendigen hohen Durchsätze radikal angepasst werden müssen, so das Fraunhofer ISE. Es seien verschiedene Generationen von Abscheideanlagen entwickelt worden. Die jüngste Entwicklung, der so genannte ProConCVD Reaktor, sei nun für die industrielle Photovoltaik-Fertigung geeignet bei gleichzeitig geringen Kosten. (Sandra Enkhardt)

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