Fehleranfällig trotz Zertifikat

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Die Prüfexperten haben auf der einen Seite evaluiert, wie sich die Durchfallrate bei den 2.000 Zertifizierungen im eigenen Labor in den letzten Jahren entwickelt hat. Lag sie bei kristallinen Modulen 2007 und 2008 noch bei rund 30 Prozent, ist sie 2013 auf zehn Prozent gesunken. Insbesondere der Anteil der Durchfaller beim Temperaturwechseltest ist deutlich von fast 40 auf unter 25 Prozent gefallen. „Die Hersteller haben gelernt, Module zu bauen, die die Tests bestehen“, sagt Willi Vaaßen, Geschäftsfeldleiter für Solarenergie. Das bedeutet aber nicht, dass die Qualität der Module im Feld ebenfalls besser geworden ist.
Der TÜV Rheinland wird oft zur Prüfung von Modullieferungen bei großen Anlagen und zur Anlagenprüfung bei der Inbetriebnahme engagiert. Die Experten haben ausgewertet, wie oft in den 125 untersuchten Anlagen welche Fehler aufgetreten sind. Mit 25 Prozent lagen die Modulschäden an erster Stelle, gefolgt von Planungsfehlern mit 18 Prozent.
Bezogen auf die Solarmodule wird nach Einschätzung von Willi Vaaßen nur ein Teil der Fehler durch die Installation oder den Transport verursacht. Ein anderer wesentlicher Teil seien Produktfehler, die „augenscheinlich durch die Qualitätssicherung während der Produktion Tag für Tag nicht verhindert werden“. Teilweise würden neue, nicht genügend qualifizierte und zertifizierte Materialien eingesetzt, so dass es zu Handlings- und Prozessfehlern komme. Teilweise werde der „Faktor Mensch“ als Fehlerquelle durch entsprechende Qualitätssicherungssysteme und Kontrollen nicht genügend überwacht oder die Personen in der Produktion würden nicht genügend geschult.
Vaaßen beobachtet, dass auch wissentlich vorliegende Produktschwächen oder Qualitätsmängel in Kauf genommen würden. „Es wird darauf gesetzt, dass sie entweder nicht entdeckt werden, wie zum Beispiel eine geringfügig zu niedrige Leistung, oder erst gar nicht zutage treten, wie zum Beispiel potenzialinduzierte Degradation.“
Die Fehlerhäufigkeit sei im Lauf der Jahre nicht zurückgegangen. Daraus folgert Willi Vaaßen, dass die Zertifikate einer Typprüfung wenig über die Qualität der Module im Feld aussagen.

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