Qualität? Qualität!

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Liebe Leserin, lieber Leser, „Zertifikate sind so viel wert wie Klopapier“, das war die meistzitierte Aussage eines Branchenexperten während der Produktion des Heftes, das Sie in der Hand halten. Ganz so würde ich das nicht stehen lassen, aber das nur nebenbei. Bilden Sie sich selbst eine Meinung auf den 25 Seiten „Leitfaden Qualität“, den Sie als ersten Themenschwerpunkt ab Seite 24 finden.

Tatsache ist: Ein bestandenes Zertifikat sagt noch nichts darüber aus, ob Module halten, was sie versprechen. Weder über die Lebensdauer noch über den Ertrag. Es ist noch lange nicht sicher, dass ein 200-Watt-Modul mit „Positivsortierung“ wirklich 200 Watt hat. Und wenn ein tolles Schwachlichtverhalten versprochen wird, gibt es dafür keine Garantie und Haftung. Das kann bis zu sieben Prozent Ertragsminderung ausmachen. Es geht übrigens nicht darum, die Produzenten anzuklagen. Höhere Qualität setzt eine gemeinsame Anstrengung aller voraus. Sie mag etwas kosten, aber die Kategorien teuer und billig passen hier nicht. Es geht darum, fair zu vereinbaren und zu definieren, welche Qualität der Käufer benötigt und vom Lieferanten bekommt. Mehr „definierte Qualität zu akzeptablen Preisen“ ist unser Wunsch.

In unserem zweiten Schwerpunkt geht es direkt um das Betreiberrisiko. Wir wollten genau wissen, ob PID, also potenzialinduzierte Degradation, wirklich im Feld auftaucht oder nur ein Gespenst der Prüflabore ist (Seite 58). Auf Seite 69 lesen Sie, wie Ingenieurbüros herausbekommen, ob Betreiber durch zu warme Wechselrichter Ertrag verlieren. Es geht im Schwerpunkt um sinnvolles Monitoring und darum, wie man Risiken versichern kann. Unter Umständen lohnt es für Bestandsanlagen, die Versicherungsprämie neu zu verhandeln (Seite 62). Eine Chance, mehr herauszuholen, gibt es eventuell auch bei der Direktvermarktung. Wir zeigen, wann ein freiwilliger Wechsel sinnvoll und was dafür nötig ist (Seite 72).

Die Politik lässt uns auch in dieser Ausgabe nicht in Ruhe. Die Ausschreibungen für Solarparks kommen. Sie bringen Fragen mit sich, die die Absurdität des Verfahrens noch einmal deutlich vor Augen führen. Wir beantworten trotzdem die wichtigsten. Wer bauen will, muss sich damit beschäftigen (Seite 10).

Ganz besonders freue ich mich über unseren neuen Award-Preisträger. Mobisol ist ein Berliner Start-up, das einer alten Idee mit moderner Technologie in Ostafrika neuen Schub gibt. Die inzwischen mehrere Hundert festen und freien Mitarbeiter vertreiben per Mietkauf Solar-Home-Systeme für Menschen ohne Netzanschluss.

Ihr Michael Fuhs (Chefredakteur)

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