ZSW vermeldet Fortschritt für Batteriefertigung für Elektroautos

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Bald könnten in Deutschland Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos in Serie produziert werden. Mit der neuen Forschungsplattform sei dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ein großer Schritt in diese Richtung gelungen. Auf einer im Dezember fertiggestellten Forschungsproduktionslinie in Ulm habe das Institut nun seriennah Lithium-Ionen-Zellen für Plug-in-Hybridautos produziert, teilte das ZSW mit. Die Kapazität der Zellen liege bei 23 Amperestunden und damit auf gleichem Niveau wie kommerzielle Zellen aus Asien.

„In unserem Land wettbewerbsfähige Batterien für Elektroautos zu produzieren, wird möglich“, erklärte Werner Tillmetz, ZSW-Vorstand und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien. Die Zellen haben eine Lade-Endspannung von 4,1 Volt, ein Gewicht von 650 Gramm und entsprechen dem PHEV-1-Standard für Plug-in-Hybride. Eine weitere Optimierung der Zellen solle demnächst vorgenommen werden. „Durch verbesserte Prozesse können wir die Kapazität, Qualität und Ausbeute in den nächsten Monaten deutlich erhöhen“, so Tillmetz weiter.

Die Forschungsplattform am ZSW ist von Bund und Land gefördert worden. Das Bundesforschungsministerium förderte die Anlagenausrüstung mit 25,7 Millionen Euro. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg gab einen Zuschuss von sechs Millionen Euro für nötige Gebäudeerweiterung. Die Plattform steht Industrieunternehmen und Forschungspartnern zur Entwicklung fortschrittlicher Zell-Technologien offen.

Das Batteriegeschäft für Elektroautos gilt als lukrativ. Nach einem aktuellen Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität entfallen bis zu 40 Prozent des Wertschöpfungsanteils in Elektrofahrzeugen auf die Batterie. Um die Batterieentwicklung und -fertigung in Deutschland voranzubringen, haben sich das ZSW und führende Industrieunternehmen zusammengeschlossen und Ende 2014 die Forschungsplattform in Betrieb genommen. Die Plattform umfasst den kompletten Herstellprozess, von der Pastenherstellung bis zur Formierung der Zellen. Inzwischen ist auch das erste Projekt zur Optimierung des Herstellprozesses für PHEV-1-Zellen gestartet worden. Daran sind BASF, BMW, Daimler, Elring Klinger, Manz, Robert Bosch, Rockwood Lithium, SGL Carbon und Siemens beteiligt. (Sandra Enkhardt)

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