RWE und Eon haben zu kämpfen

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Milde Winter, sinkende Börsenstrompreise, Währungsturbulenzen, Atomausstieg, immer mehr Erneuerbare im Energiemix – die Energieriesen RWE und Eon haben weiterhin wenig Freude am Geschäft. Beide Konzerne haben am Mittwoch und Donnerstag für die ersten neun Monates 2014 Zahlen vorgelegt, welche die für die großen Versorger schwierige Gesamtsituation spiegeln. Sonderlich geknickt angesichts der Ergebnisse zeigten sich die Unternehmen aber nicht, beide bezeichneten die Zahlen als erwartungsgemäß. Eingeknickt sind allerdings die Gewinne.
Bei Eon ist der Umsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 81,35 Milliarden Euro gesunken (Vorjahresperiode: 89,33 Milliarden Euro). Dabei verschlechterte sich das EBITDA auf 6,64 Milliarden Euro (Vorjahresperiode: 7,13 Milliarden Euro). Und der nachhaltige Konzernüberschuss, also das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis, lag nach den ersten drei Quartalen nur noch bei 1,44 Milliarden Euro (Vorjahresperiode: 1,9 Milliarden Euro). Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern weiterhin ein EBITDA zwischen 8 und 8,6 Milliarden Euro und einen nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 1,5 und 1,9 Milliarden Euro.
Bei RWE nahm der Umsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 35,29 Milliarden Euro ab (Vorjahresperiode: 38,7 Milliarden Euro). Das EBITDA sank auf 4,7 Milliarden Euro (Vorjahresperiode: 6 Milliarden Euro), der nachhaltige Konzernüberschuss auf 763 Millionen Euro (Vorjahresperiode: 1,9 Milliarden Euro). Wie auch Eon bezeichnet RWE diese Entwicklungen als planmäßig und hält daher ebenfalls an den Prognosen für das Gesamtjahr 2014 fest. Demnach soll bei RWE das EBITDA voraussichtlich in der Größenordnung von 6,4 bis 6,8 Milliarden Euro. Euro liegen und das nachhaltige Nettoergebnis bei 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro.
Angesichts der aktuellen Geschäftszahlen gerieten die Aktien von Eon und RWE wieder stärker unter Druck. Einige Analysten sehen die Papiere der großen Versorger inzwischen sogar als Zocker-Aktien. Ein fundamentaler Wandel: Noch vor wenigen Jahren galten sie als „Witwen- und Waisenpapiere“ mit geringem Risiko und sicherer Rendite. (Petra Hannen)

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