Bei SMA war man lange Zeit eher skeptisch gegenüber Modulwechselrichtern eingestellt. Doch spätestens seit der Übernahme des niederländischen Herstellers von Modulwechselrichtern OKE im Jahr 2009 war klar, dass dieses Thema auch für den Platzhirsch unter den Wechselrichterherstellern eine Rolle spielt. Ende 2013 war es dann soweit, aufgrund der starken Nachfrage nach Modulwechselrichtern in den USA bot SMA das erste Modell für den amerikanischen Markt an. Seit Anfang 2014 gibt es mit dem Sunny Boy 240 auch eine Version für den europäischen Markt. Das Gerät sei bereits in Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland erhältlich. Produkte für Großbritannien, Italien und Australien werden in Kürze folgen.
Modulwechselrichter werden schon seit längerem auch von anderen Herstellern angeboten, zum Beispiel von Enphase, Enecsys und AE Conversion. SMA meint aber, mit den Wettbewerbern mithalten zu können, nicht nur was die Qualität, sondern auch was den Preis angeht. Die Systeme der unterschiedlichen Hersteller unterscheiden sich teilweise deutlich, heißt es bei SMA. Bei einem Preisvergleich müsse man daher immer das gesamte System für den jeweiligen Markt betrachten. Eine pauschale Aussage über den Preis sei nur schwer zu treffen. Wenn Wettbewerber angeben, ihr Vergleichsprodukt sei günstiger, werde nach Einschätzung von SMA oft außer Acht gelassen, dass „zusätzliche Komponenten benötigt werden, die den Preis des Gesamtsystems entsprechend erhöhen“. Welche Komponenten hier gemeint sind, klärt das Unternehmen nicht genauer. SMA meint aber, mit dem eigenen „Komplettsystem“ in der Summe ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten zu können.
Wärmeentwicklung im Griff
Die Lebensdauer für den Sunny Boy 240 ist laut SMA für mindestens 25 Jahre ausgelegt. Beschleunigte Lebensdauertests im Labor und erste Ergebnisse aus dem Feld würden diesen Wert bestätigen. Auch über das kritische Thema der Aufheizung am Modul habe man sich bei SMA von Anfang an Gedanken gemacht. Man habe auf Daten aus weltweit mehr als 2.900 Sensorboxen zurückgreifen können, um das Anforderungsprofil für den Modulwechselrichter zu ermitteln. Entsprechend habe SMA bei der Entwicklung auf eine thermische Design-Optimierung, eine Reduktion der Bauteile und Auslegung der kritischen Bauteile auf eine Lebensdauer von 25 Jahren geachtet. „Für den seltenen Fall, dass die Umgebungstemperatur des Sunny Boy 240 doch den spezifizierten Wert von 65 Grad Celsius überschreitet, schaltet der Inverter aus Sicherheitsgründen ab“, so SMA.
Auf die Frage, ob die neuen Modulwechselrichter auch für sogenannte Balkon-Photovoltaikanlagen in Deutschland geeignet seien, antwortet SMA nur knapp: „Mit dem Modulwechselrichter hat man die Möglichkeit, Photovoltaikanlagen mit einem einzelnen PV-Modul zu realisieren.“ Wie und wo man das Modul befestigt und wie es genau an den Haushaltsstromkreis angeschlossen wird, ist wiederum eine andere Frage, die unabhängig vom verwendeten Wechselrichter ist und zu der sich SMA auch nicht äußert. Informationen zu einem normgerechten Anschluss von kleinen Photovoltaikanlagen finden Interessierte in der neuesten Ausgabe von pv magazine Deutschland, die am 4. März erscheint. (Mirco Sieg)
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