Sunedison legt Silizium-Fabrik in Italien still

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Sunedison wird seine Fabrik zur Herstellung von Polysilizium im italienischen Meran sofort schließen. Dies geschehe auf Grundlage des bereits zum Jahrende 2011 angekündigten weltweiten Restrukturierungsplan des Photovoltaik-Unternehmens. Bereits damals war das Polysilizium-Werk in Italien stillgelegt worden. Wenn sich die Marktbedingungen kurzfristig änderten, könne das Werk wieder angefahren werden, ansonsten würden die 6000 Tonnen Jahreskapazität endgültig stillgelegt, hieß es damals bei dem Betreiber MEMC, der mittlerweile Teil des Sunedison-Konzerns ist. In den vergangenen zwei Jahren sei nun versucht worden, die Wettbewerbsfähigkeit der Produktion zu steigern. Die erreichten Kostensenkungen seien aber nicht hoch genug, um die Anlagen angesichts der Rahmenbedingungen auf dem Photovoltaik-Markt weiter wirtschaftlich zu betreiben, hieß es bei Sunedison. Von der Schließung seien nun rund 200 Mitarbeiter betroffen. Sunedion rechne durch die Werkschließung mit finanziellen Belastungen von etwa 37 Millionen Euro.
Erst am Montag gab NPD Solarbuzz eine neuen Quartalsbericht heraus, wonach mit einem Anstieg der Polysilizium-Nachfrage für Photovoltaik- und Halbleiteranwendungen von 25 Prozent in diesem Jahr zu rechnen ist. Die stark steigende Nachfrage sei durch das rapide Anziehen der Endkunden nach Photovoltaik-Anlagen begründet. Die Analysten von NPD Solarbuzz rechnen in diesem Jahr mit einem weltweiten Photovoltaik-Zubau von 49 Gigawatt.

Erst vor einer Woche hat der US-Photovoltaik-Konzern eine Vereinbarung mit dem Public Investment Fund (PIF) der Regierung von Saudi-Arabien und der dortigen Investmentfirma Sanabil über die gemeinsame Finanzierung einer Machbarkeitsstudie für eine vertikal integrierte Photovoltaik-Fertigung geschlossen. Die Fertigung, in der alles vom Polysilizium bis zum Solarmodul hergestellt werden soll, mit einer Gesamtkapazität solle auf dem Komplex Waas Al Shammal in Saudi-Arabien entstehen. Dazu habe es bereits Voruntersuchungen von Sunedison und dem National Industrial Clusters Development Program (NICDP) im vergangenen Jahr gegeben. Die Fremdfinanzierung für das Projekt liege bei rund 6,4 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 4,7 Milliarden Euro. Die Produktion in der Drei-Gigawatt-Fabrik könnte 2017 beginnen, hieß es weiter. (Sandra Enkhardt)

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