PtiP und Singulus: Hoffnung auf CIGS-Boom in Südafrika

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Treibende Kraft für den Aufbau einer ersten 5 Megawatt-CIGS Pilotfertigung in Stellenbosch ist die Hoffnung, neue Arbeitsplätze in Südafrika zu schaffen und die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu reduzieren, wie der Vorstandschef von Photovoltaic Technology Intellectual Property Ltd., Vivian Alberts, unterstrich. PtiP ist ein Spinoff der Universität von Johannesburg und gehört zum wesentlichen Teil der staatlichen Industrial Development Corporation (IDC). Für den Aufbau der Pilotfertigung in Stellenbosch sind bisher rund 20 Millionen Euro investiert worden. Die feierliche Inbetriebnahme erfolgte am Montag. Alberts ist bereits seit 20 Jahren in der Dünnschichtforschung international tätig. Vor drei Jahren lernte er in Deutschland den Vorstandsvorsitzenden von Singulus kennen und es entstand die Zusammenarbeit. Alberts brachte mehrere Patente in die CIGS-Fertigung ein und Singulus lieferte die Kernmaschinen. Eine Besonderheit ist die Selenisierung über eine Gasdiffusion, was laut Rinck zu weniger Maschinenverschmutzung als bei bisherigen Verfahren führt und somit die Produktionskosten senkt.

„Der Aufbau einer integrierten kristallinen Zell- und Modulfertigung in Südafrika wäre zu teuer und der internationale Wettbewerb ist hier zu groß“, unterstrich Alberts bei der Einweihung der Pilotfertigung. Zudem seien Dünnschichtmodule aufgrund ihrer längeren Lichtausnutzung besonders gut für afrikanische Länder geeignet. An der Pilotfertigung und späteren Serienfertigung sollen in einer Zusammenarbeit von PTiP mit der Universität Johannesburg, staatlichen Stellen sowie Singulus auch Fachkräfte geschult werden und die Dünnschichtfertigungsprozesse weiter optimiert werden.

Nächster Schritt soll nun der Aufbau einer 100 Megawatt-Serienfertigung mit einem Local-Content-Anteil von bis zu 90 Prozent sein. 4000 Arbeitsplätze sollen dort geschaffen werden. Bereits in den kommenden Tagen würden entsprechende Gespräche mit potenziellen Investoren geführt, sagte Alberts. Auch die Europäische Investitionsbank (EIB) habe bereits eine Förderung in Aussicht gestellt. Wegen der Nachfrage nach CIGS-Modulen „made in South Africa“ macht sich Alberts keine Sorgen. Verschiedene Investoren hätten bereits signalisiert, die gesamt Jahresproduktion aufzukaufen, um entsprechend die Local-Content-Anforderungen der südafrikanischen Regierung von derzeit 70 Prozent bei Projektausschreibungen erfüllen zu können.

Die Vision von Alberts und Rinck ist, Stellenbosch zu einer führenden internationalen Drehscheibe für die Entwicklung und Fertigung der CIGS-Dünnschicht zu machen. Modulare 100-Megawatt-CIGS-Fertigungen sollen von hier aus künftig in andere afrikanische Länder sowie weltweit an Lizenznehmer exportiert oder in Zusammenarbeit vor Ort aufgebaut werden. Singulus wolle die nun eröffnete Pilotfertigung und die künftige Serienproduktion zudem zur Optimierung ihrer Maschinen nutzen, sagte Rinck.  (Hans-Christoph Neidlein)

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