Hanwha Q-Cells und REC kritisieren geplante Belastung des Eigenverbrauchs

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Hanwha Q-Cells und REC haben davor gewarnt, dass eine Belastung des Eigenverbrauchs durch die EEG-Umlage neue Geschäftsmodelle gefährdet. "Eigenverbrauch ist die Zukunft der Solarenergie jenseits staatlicher Fördermechanismen in Deutschland", sagte Andreas von Zitzewitz, Vorstand für das operative Geschäft bei Hanwha Q-Cells. Diesem Zukunftsmodell dürften nicht durch Abgaben Steine in den Weg gelegt werden. Hanwha Q-Cells forderte daher Nachbesserungen bei den EEG-Reformvorschlägen von Energie- und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die in der vergangenen Woche vom Kabinett bestätigt wurden. Auch bei REC sieht man die Pläne skeptisch und will eine Überarbeitung. „Inzwischen ist eine Einspeisevergütung für Solarstrom überflüssig, denn die Anlagenkosten sind bereits so stark gesunken, dass dieses neue Geschäftsfeld auch ohne staatliche Subventionen wirtschaftlich attraktiv ist“, sagt Luc Graré, Senior Vice President Sales and Marketing, REC, mit Blick auf Anlagen zum Eigenverbrauch.

Das ursprünglich norwegische Photovoltaik-Unternehmen hatte erst Ende vergangenen Jahres eine Studie zur „Wirtschaftlichkeit von gewerblichen Eigenverbrauchsanlagen in Deutschland“ veröffentlicht, in der auch Modelle bereits eine EEG-Umlagepflicht berechnet worden seien. Nun habe man die konkreten Pläne Gabriels, der für Eigenverbrauch aus neuen Erneuerbare-Energien-Anlagen eine Umlagepflicht von 70 Prozent einführen will, die Modelle erneut berechnet. „Die Analyse zeigt, dass das produzierende Gewerbe besonders stark von einer EEG-Umlage betroffen sein würde“, sagt Luc Graré von REC. Für den produzierenden Mittelstand verlängere sich der Rückzahlungszeitraum bei einer 190 Kilowatt Photovoltaik-Anlage am Standort Hamburg von 10,1 auf 14,3 Jahre, wie sich zeige. Damit seien Investitionen von Gewerbebetrieben in neue Photovoltaik-Anlagen gefährdet. Im Segment Handel seien die Auswirkungen nicht ganz so drastisch und dort lohne sich auch künftig die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage zum Eigenverbrauch, so Grare weiter.

Bei Hanwha Q-Cells will man einen Dialog mit der Politik. "Die Politik fordert seit Jahren und zu Recht förderunabhängige Geschäftsmodelle von unserer Industrie", erklärt von Zitzewitz, der auch im Vorstand des Bundesverbands Solarwirtschaft ist. "Jetzt, wo wir damit an der Schwelle zum Erfolg stehen, müssen wir verhindern, dass diese Modelle und damit die Energiewende insgesamt gefährdet werden.“ (Sandra Enkhardt)

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