Hermes Solar startet Modulproduktion in Bulgarien

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Hermes Solar hat nun offiziell den Probebetrieb seiner neuen hochautomatisierten kristallinen Modulproduktion mit einer Jahreskapazität von 60 Megawatt in der bulgarischen Hauptstadt Sofia aufgenommen. Die neue Modulfertigung des bulgarisch-russischen Unternehmens ist in einen „High-Tech“-Komplex des Unternehmens im Stadtgebiet von Sofia eingegliedert, in dem neben Photovoltaik auch Speichertechnologien und  die Wasserstofftechnologie erforscht und weiterentwickelt werden sollen.  Insgesamt sind laut Georgiy Seropyan, Chief Technology Officer von Hermes Solar, 30  Millionen Euro in das High-Tech-Center und 20 Millionen Euro in die neue Modullinie investiert worden. Auffallend ist der für eine Linie dieser Größe hohe Automatisierungsgrad der neuen Modulfertigung. Er liegt laut Unternehmensangaben  bei  rund 94 Prozent. Der italienische Maschinenbauer Ecoprogetti lieferte die Turnkey-Anlage, die unter anderem mit Inline-Laminatoren bestückt ist. Allerdings ist laut Produktionsleiter Vladimir Fabrin derzeit noch unklar, welche Modultypen in welcher Spezifikation ausgeliefert werden sollen. In Planung seien multikristalline Module in einer Leistungsklasse von 200 bis 250 Watt oder monokristalline Module mit einer Leistung von 280 Watt. Unklar ist bisher auch noch, woher die Zellen bezogen werden sollen. Im Gespräch sind unter anderem taiwanesische Lieferanten oder eventuell auch eine eigene Zellproduktion in Bulgarien oder der Türkei. Zudem sei man derzeit mit mehreren Materiallieferanten in Verhandlungen. Klar scheint zu sein, dass die Backsheets für die Module vom italienischen Hersteller Coveme kommen, wie Coveme`s Vorstandschef Bruno Bucchi pv magazine bestätigte. Konkrete Angaben über Wirkungsgrade oder Preise der neuen Hermes Solar Module „made in Bulgarien“ konnte jedenfalls Fabrin noch nicht machen.
Die neuen Hermes Solar-Module sollen ab September hauptsächlich in die anderen europäischen Märkte sowie in die Türkei ausgeliefert werden, sagte Produktionsleiter Fabrin. Denn der bulgarische Photovoltaik-Markt ist derzeit aufgrund eines politischen Ringens um die Solarstromeinspeisung praktisch zusammengebrochen. Er rechne für dieses Jahr mit einem „Null-Wachstum“, sagte der Vorsitzende des bulgarischen Photovoltaik-Verbandes, Nikola Gazdov. Man verspreche sich aufgrund des derzeit ungelösten Handelsstreits zwischen der EU und China über billige chinesische Photovoltaik-Importe Wettbewerbsvorteile im europäischen Markt, sagte Fabrin weiter. Er geht davon aus, dass zumindest Mindestimportpreise für chinesische Module kommen würden. Ob diese Rechnung aufgeht, wird sich zeigen. (Hans-Christoph Neidlein)

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