Uns erreichen immer wieder Anfragen von Lesern, die uns bitten, die ihnen angebotenen Module zu bewerten. Sie wollen sich für das beste entscheiden oder ihren Kunden das beste Modul empfehlen. Welche Kriterien kann man für eine Beurteilung heranziehen?
Leider können wir diese Frage nicht eindeutig beantworten. Bei der Vielzahl der am Markt erhältlichen Module fällt die Orientierung tatsächlich nicht leicht. Die Beurteilung eines bestimmten Modultyps hängt nicht nur von den technischen Spezifikationen des Produktes ab, sondern zuallererst auch von den eigenen Ansprüchen. Will man einen Modultyp, der eine hohe Leistung bringt und deshalb auch etwas mehr kosten darf? Oder will man Module, die aufgrund ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses eine gute Rendite versprechen? Auch das Aussehen spielt mitunter eine Rolle.
Verschiedene Module mit gleicher Leistung können unter Umständen verschiedene Erträge erzielen, denn der Ertrag eines Moduls ist von dessen Schwachlicht- und Temperatur leserfrageverhalten abhängig. Der Hersteller misst die Leistung unter bestimmten Bedingungen – bei einer Einstrahlung von 1.000 Watt pro Quadratmeter und bei 25 Grad. Im Betrieb herrschen jedoch andere Bedingungen. Das Schwachlicht- und Temperaturverhalten bestimmt mit, wie viel Strom ein Modul an einem bestimmten Standort mit bestimmten klimatischen Bedingungen voraussichtlich produziert. Im Prinzip lässt sich der Ertrag mit Simulationssoftware berechnen. Allerdings ist die Unsicherheit, die auch bei richtiger Bedienung bis zu fünf Prozent betragen kann, oft zu groß, als dass man danach die Modulauswahl richten könnte (siehe photovoltaik 02/2011 Seite 86).
Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Haltbarkeit. Bringt das Modul auch nach mehreren Jahren noch die versprochene Leistung? Die Haltbarkeit wird bei der Zertifizierung im Klimakammertest untersucht. Deshalb sollte man sich auf jeden Fall davon überzeugen, dass das Modul die notwendigen IEC-Prüfsiegel hat. Die Ergebnisse der Klimakammertests sind allerdings keine eindeutigen Aussagen – ob das konkrete Modul aus der Serienproduktion tatsächlich 20 Jahre hält, weiß man erst nach Ablauf dieser Zeit. Manche Hersteller unterziehen ihre Module härteren Tests als für die IEC-Zertifizierung vorgeschrieben. Das ist vorteilhaft. Doch auch wenn ein Modultyp in einem erweiterten Test gute Ergebnisse erzielt, ist das keine Garantie dafür, dass das Modul tatsächlich länger eine hohe Leistung erbringt. Es kann lediglich wahrscheinlicher sein.
Gute Hinweise zur Beurteilung der Haltbarkeit liefern auch unabhängige Tests. Da es aber nur wenige unabhängige Tests auf dem Markt gibt, sind solche Testergebnisse nur für einige Produkte verfügbar. Derzeit herrscht im Markt der Solarmodule noch nicht die gleiche Markttransparenz wie zum Beispiel bei Staubsaugern oder Waschmaschinen, die seit vielen Jahren unabhängig getestet werden, so dass man die Testergebnisse von Herstellern über die Jahre beobachten und Vertrauen zu den Firmen gewinnen kann, die häufig in den Bewertungen oben stehen. Bei Modulen, die sich kaum sichtbar anhand ihrer technischen Daten voneinander unterscheiden, hängt die Entscheidung trotzdem oft vom Vertrauen ab, das man einem bestimmten Hersteller entgegenbringt. Installateure, die ihren Kunden Module anbieten, sollten natürlich auch die Gewährleistungsbedingungen des Herstellers beachten. Schließlich sind Installateure unter Umständen zur Gewährleistung verpflichtet und darauf angewiesen, ihren Aufwand wiederum beim Hersteller geltend zu machen.
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