Nachfrage stützt Preise

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Für Module, die in Europa vorrätig sind, sind die Preise nicht so stark gesunken wie erwartet. Denn bis Ende des Jahres war die Nachfrage wegen aktueller Projekte in Italien und Tschechien noch hoch. Module aus Asien hingegen, die Ende November noch auf dem Weg nach Europa waren und Mitte Dezember eintreffen sollten, sind in der Regel etwa fünf Eurocent pro Watt günstiger. Auffällig ist die akute Preisherabsetzung bei First Solar. Hierfür ist insbesondere die sinkende Nachfrage in Deutschland verantwortlich – bisher der größte Absatzmarkt. Während die Preise für kristalline Module im November im Vergleich zum Oktober um etwa ein Prozent gefallen sind, erreicht die Absenkung von First-Solar-Modulen über fünf Prozent. Neben der voraussichtlichen Reduzierung der kristallinen Modulpreise wird First Solar nächstes Jahr mit der Konkurrenz weiterer Dünnschichthersteller zu kämpfen haben. Miasolé, Hersteller von CIGS-Modulen, hat angekündigt, im zweiten Quartal 2011 nach Abschluss der UL- und IEC-Zertifizierungen mit der Auslieferung seiner Module zu beginnen, die eine Effizienz von 13 Prozent haben. 

Einige chinesische Zellenhersteller, die Preissenkungen im Dezember angekündigt hatten, haben sich aufgrund der starken Nachfrage für einen Preisstopp entschieden, so dass die Preise auf dem Spotmarkt noch bei circa 1,42 US-Dollar pro Watt liegen. Das bedeutet eine Senkung von nur drei Prozent gegenüber November, und das in einer schwachen Endjahressaison. Hinzu kommt, dass laut Modulherstellern derzeit kein Engpass bei der Zelllieferung besteht. Es wird jedoch vermutet, dass die Zellhersteller trotz kräftigen Kapazitätsausbaus die Preise künstlich hochhalten. Die in mehreren Ländern geplanten Einspeisevergütungssenkungen ab Januar 2011 und eine erwartete schwache Nachfrage Anfang 2011 werden dann voraussichtlich für eine schnelle Preissenkung sorgen, die sich auf die Modulpreise auswirken wird.

Was Überkapazitäten von Solarmodulen im Jahr 2011 betrifft, gehen viele Experten davon aus, dass bei einer geschätzten Nachfrage zwischen 15 und 18 Gigawatt die Modulproduktion etwa bei 25 bis 28 Gigawatt liegen wird. Die Frage ist, ob Silizium- und Waferhersteller so schnell neue Kapazitäten aufbauen können beziehungsweise wollen. Laut Jefferies & Company überlegen sich viele Hersteller angesichts der Unsicherheit in vielen großen Photovoltaikmärkten, ob der Investitionsaufwand gerechtfertigt ist. Die Gedanken sind berechtigt, wenn man Nachrichten wie die der französischen Regierung liest. Dort werden bis März 2011, wenn die Regierung einen neuen Rechtsrahmen für die Photovoltaikförderung vorlegen will, keine neuen Anlagen genehmigt, die größer sind als drei Kilowatt. Die Politik der französischen Regierung verhindert jedoch nicht die Investitionen des französischen Stromversorgers EDF Energies Nouvelles in Italien. EDF hat dort Anfang Dezember mit First-Solar-Modulen zwei Solarkraftwerke mit insgesamt 26,1 Megawatt in Betrieb genommen.

Gema Garay ist Senior Consultant bei der pvXchange GmbH 

Preisindex

Der Preisindex wird mit freundlicher Unterstützung der pvXchange GmbH erstellt. Die hier vorliegenden Daten wurden aus mehreren tausend Angeboten der gleichnamigen Online-Handelsplattform ermittelt. Das Unternehmen bietet darüber hinaus Beratungsleistungen rund um den Photovoltaikmarkt sowie eine umfangreiche Produktdatenbank an. Im Mittelpunkt steht die persönliche Betreuung der Kunden aus aller Welt. Die Teilnahme am internationalen Handelsplatz ist für Fachfirmen kostenlos.

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