Der Überschuss für die Übertragungsnetzbetreiber beträgt weiterhin mehr als 1,7 Milliarden Euro. Allerdings schmolz das Plus im November weiter ab, was eher ungewöhnlich ist und vor allem auf die niedrigeren Erlöse zurückzuführen.
Bis Ende November haben die Photovoltaik-, Windkraft- und anderen Erneuerbaren-Anlagen nach Auswertung der Wissenschaftler des Fraunhofer-ISE rund 24 Terawattstunden mehr Strom produziert als die Kohle- und Gaskraftwerke. Damit wird 2019 zum ersten Jahr, in der die erneuerbaren Energien vor den fossilen Kraftwerken liegen – allerdings fallen die Atomkraftwerke bei der Betrachtung heraus.
Interview: Der Anteil von Photovoltaik, Windkraft und Co. an der Stromerzeugung ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. In diesem Jahr liegt die Nettostromerzeugung aus erneuerbaren Energien jedoch bereits seit März konstant über jener aus Kohle- und Gaskraftwerken. Die Produktion der Atomkraftwerke wird von Energy Charts in dieser Auswertung vernachlässigt, weil sie in keine der beiden Kategorien passt. Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE erklärt, was in diesem Jahr diese Entwicklung befördert hat und warum es trotzdem noch einen deutlich stärkeren Zubau von Photovoltaik und Windkraft braucht.
Das Fraunhofer ISE hat die Daten von Januar bis August ausgewertet und mit dem Vorjahr verglichen. Die Erzeugung aus Kohlekraft ist massiv zurückgegangen und auch die Stromexporte sind gesunken. Im Gegenzug legten Windkraft und Photovoltaik weiter zu und auch die Gaskraftwerke sind dank steigender CO2-Zertifikatspreise wieder attraktiver – dies alles ging zu Lasten der Kohlekraftwerke.
Seit März 2019 erzeugen in Deutschland die erneuerbaren Energien Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft und Biomasse mehr Strom als die fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Fraunhofer ISE.
Zu Jahresbeginn war es die Windkraft, die für einen hohen Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung in Deutschland sorgte. Seit März trägt auch die Photovoltaik dazu bei und seither lag die Erneuerbaren-Erzeugung konstant über jener aus Kohle und Gas zusammen, wie die Freiburger Wissenschaftler des Fraunhofer ISE zeigen. Am Wochenende lag die Nettostromerzeugung aus Photovoltaik, Windkraft und Co. zudem stundenweise über der Last.
Im ersten Halbjahr hat Deutschland weniger Strom ins Ausland exportiert. Im Juni hat Deutschland sogar mehr Strom aus den Nachbarländern bezogen – dem BDEW zufolge das erste Mal seit Juli 2014.
Das Fraunhofer ISE hat ermittelt, dass die CO2-Emissionen der fossilen Kraftwerke im Juni gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel zurückgegangen sind. Gründe dafür sind die gestiegenen Kosten für CO2-Zertifikate, niedrige Börsenstrompreise und ein geringer Stromverbrauch. Die niedrigen Gaspreise hätten zusätzlich einen Fuel switch von Kohle zu Gas befeuert.
Im ersten Halbjahr 2019 produzierten Photovoltaik und Windenergie gemeinsam mehr Strom als Braunkohle und Steinkohle in Summe. Das zeigt die aktuelle Auswertung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE.
In den ersten vier Monaten des Jahres sind damit knapp 1,6 Gigawatt neue Photovoltaik-Anlagen installiert worden. Im Juni sinkt die Solarförderung erneut um 1,4 Prozent.