Die Steuerung der Ladeleistung eines Elektroautos direkt aus der Netzleitwarte heraus ist erstmals gelungen. Das melden der wettbewerbliche Messstellenbetreiber Metrify, ein Tochterunternehmen von Enpal, und der hessische Verteilnetzbetreiber Ovag Netz.
In einem Feldtest wurde eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Übertragung eines Steuerbefehls zur Leistungsreduktion am Netzanschlusspunkt erfolgreich durchgeführt und die Rückmeldung über die tatsächliche Umsetzung des Befehls zurück an die Leitwarte gesandt. Der Test fand unter realen Bedingungen in der sogenannten Wirk-PKI statt, also unter den vollständigen Sicherheits- und Zertifikatsanforderungen.
Zum Einsatz kamen ein Smart-Meter-Gateway von Metrify und das Mehrwertmodul der Theben Smart Energy GmbH. Der Steueraufruf wurde von der zentralen Leitstelle der Ovag mit Unterstützung von Arvato Systems über die BDEW-Web-API ausgelöst. Anschließend wurde der Befehl über sogenannte GWA- und EMT-Systeme (Gateway Administrator und externer Marktteilnehmer) geprüft und über das Smart-Meter-Gateway an die CLS-Steuerungseinheit weitergeleitet. Von dort gelangte das Signal in das Heimenergiemanagementsystem und löste über die EEBus-Kommunikation eine tatsächliche Anpassung der Ladeleistung des angeschlossenen Elektroautos aus.
Die Wirksamkeit der Steuerung wurde im Feldtest zunächst über den Tarifanwendungsfall (TAF) 7 nachgewiesen, der eine 15/15/15-Minuten-Sequenz nutzt. In einem nächsten Schritt soll die Nachweisführung über TAF 10, bei dem Netzzustandsdaten berücksichtigt werden, erfolgen. Dafür soll das bestehende Setup weiterentwickelt werden.
Der Paragraf 14a EnWG verpflichtet Betreiber dazu, Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen, Wallboxen und Batteriespeicher steuerbar zu machen. Sie müssen aktiv in das Netzmanagement eingebunden werden können. Bei lokalen Netzengpässen müssen Netzbetreiber die Möglichkeit haben, deren Leistungsaufnahme temporär zu reduzieren. Der erste Schritt dabei war der Einbau von Smart-Meter-Gateway und Steuerbox. Steuern kann so aber noch kein Netzbetreiber. In der Praxis erfordert das eine enge technische und organisatorische Abstimmung zwischen einer Vielzahl von Marktakteuren. Auch der aktuelle Test sei nur ein Meilenstein auf dem Weg in den Regelbetrieb.
Nach Angaben von Metrify sollen künftig CLS-Gateways standardmäßig bei allen ausstattungspflichtigen Messstellen eingesetzt werden. Auch für die Ovag markiere der Test den ersten praktischen Schritt zur Ansteuerung von Steuerboxen im Feld.
Für eine flächendeckende Skalierung seien jedoch noch die „Harmonisierung gelebter Standards“ erforderlich, heißt es in der Mitteilung. Notwendig sei zudem eine tiefere Softwareintegration in ERP-, Leit- und Backendsysteme, um den gewünschten Automatisierungsgrad zu erreichen. Zudem müssten einheitliche Zugriffs- und Einwilligungsprozesse sicherstellen, dass ausschließlich autorisierte Befehle von den jeweils korrekten Marktrollen ausgelöst werden. Nur so könne gewährleistet werden, dass künftig tausende Steuerbefehle parallel und sicher verarbeitet werden.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.







Ich würde mal behaupten das das einige Mio Euro gekostet hat und kein Land der Welt dieses Bürokratiemonster Know How abkaufen würde.
Dank OCPP Schnittstelle gibt es einen Standard zum API Zugriff auf Wallboxen. Und würde der Kunde ne Pflicht haben eine WB >4KW am Internet zu hängen, dann könnte die WB direkt beim NB sich einloggen und der NB hätte die Option sie live zu steuern. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Gregor schrieb:
„Ich würde mal behaupten das das einige Mio Euro gekostet hat und kein Land der Welt dieses Bürokratiemonster Know How abkaufen würde.“
Nicht nur das, die Steuerung durch den Netzbetreiber macht zudem den Bock zum Gärtner.
Ähnliche Systeme sind übrigens bereits im massenhaften Einsatz, auch ohne die direkte Kontrolle des Netzwerkbetreibers, der damit quasi die Entflechtungsvorgaben aushebelt.
https://octopus.energy/smart-energy-ecosystem/
schau mal auf das Datum dort, unter Berücksichtigung der Masse der gesteuerten Fahrzeuge.
Ist das auch eine hinreichend grosse LCD Anzeige mit dran.? Zumindest „,heute gibt’s nix zu regeln wegen Flauten! Geh zu Fuß? Sollte darstellbar werden. Merkt denn niemand dass wir unser eigenes Energiegefängnis bauen.? Das wir den Firlefanz neben allem anderen, was die Energiewende mitbringt bezahlen müssen wird unter den Tisch gekehrt. Es kommt noch soweit, dass man Thermoskannen empfiehlt für den Sonnenscheinkaffee. Man wird dann behaupten der schmeckt besser.
Engelbert.Montagne meinte:
„Es kommt noch soweit, dass man Thermoskannen empfiehlt für den Sonnenscheinkaffee.“
Ist (nicht nur) bei mir seit Jahren im Einsatz, ist bequem, da ich heißes Wasser nutzen kann, wann immer und wofür immer ich will, ganz ohne Wartezeit und genau so viel wie ich brauche. Und das ist günstig bis kostenlos.
Die Thermoskanne war bereits vorhanden, der Wasserkocher auch, nur vorher hatte ich immer mehr Wasser heiß gemacht, als ich brauchte. Besonders in der Sommerhitze ist es kein Vorteil, noch extra Wärme in das Haus einzubringen, nur weil ich zu faul bin, den Kessel zur richtigen Zeit zu füllen.
Mir scheint, dir gehen langsam die Scheinargumente aus, wenn du schon anfängst ganz normale und logische Verhaltensweisen als etwas wahnsinnig Schlimmes darzustellen.
Das Füllen der Küche mit (krebserregenden) Abgasen vom Gasherd als „clevere Alternative“ hingegen ist wohl eher keine sinnvolle Alternative, genau so wenig wie das stete Überfüllen des Wasserkochers mit anschließender mehrminütiger Wartephase.
Ein Wahnsinnsaufwand, der sich durch (noch) variablere Netzentgelte wesentlich einfacher umsetzen lässt. Denn wenn ein Kunde sich entscheiden kann, ob er sein Auto z.B. für 20-30 Cent/kWh weniger laden kann, wird die lastabhängige Steuerung von ganz alleine kommen. Und die Kosten der Umsetzung würden sogar die Stromverbraucher ganz alleine tragen.
Was so unscheinbar klingt, hat erhebliche Konsequenzen:
TAF 10: Abruf von Netzzustandsdaten
Ähnlich wie bei TAF 9 können Netzzustandsdaten zur Netzregelung in Echtzeit abgefragt und ausgelesen werden. Die Auslesung erfolgt entweder regelmäßig oder bei bestimmten Ereignissen, wie dem Über- oder Unterschreiten eines definierten Schwellenwerts.
Hier nimmt sich der Netzbetreiber das Recht, direkt, live und unverzögert die Verbrauchsdaten beim Kunden abzugreifen – perfekte Kontrolle und Überwachung !
Es gibt keinen Hinweis und keine Benachrichtigung an den Haushalt, einfach per SW machbar !
Wobei die gleichen Daten om ONT verfügbar wären.
Aber leider NUR für den Abschnitt und nicht persönlich zuzuordnen, so ein Ärger aber auch.
Aber was tut man nicht alles um an Daten, Daten, Daten zu kommen.
Es wird ein böses Erwachen geben – aber gewollt war das natürlich nicht !
Schöner Test. Damit hat sich die Ovag nun zum Netzausbau im betroffenen Strang in den nächsten 24 Monaten nominiert. Glückwunsch!
Gab es noch einen anderen Test oder weshalb stehen hier andere Teilnehmer?
https://www.zfk.de/digitalisierung/smart-city-energy/erste-end-to-end-steuerung-ueber-bdew-api-gelungen
?