Der Staub der am Samstag vollzogenen Sprengung der Kühltürme am Standort des ehemaligen AKW Gundremmingen war gerade abgezogen, da setzte RWE ein Zeichen für die Zukunft. Am Mittwoch erfolgte vor Ort im Beisein des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) der Spatenstich für einen Batteriespeicher mit 400 Megawatt Leistung und 700 Megawattstunden Kapazität. Dazu werde der Netzanschluss des im Rückbau befindlichen AKW genutzt, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Die Investitionssumme liegt RWE zufolge bei rund 230 Millionen Euro.
Für den Batteriespeicher wird RWE in den kommenden Monaten mehr als 200 Container mit rund 850.000 Lithium-Eisenphosphat-Batteriezellen installieren. Dazu kommen mehr als 100 ultraschnelle Wechselrichter, die den Strom nach Angaben von RWE innerhalb von Millisekunden bereitstellen oder aufnehmen können. Anfang 2028 soll der Speicher dann seinen kommerziellen Betrieb aufnehmen und einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes liefern.
RWE bezeichnet das Projekt als den derzeit größten Batteriespeicher in Deutschland. Dieser Rekord könnte angesichts des anstehenden Spatenstichs von Eco Stor für sein Projekt in Förderstedt nur gut eine Woche halten. Eco Stor will in Sachsen-Anhalt einen Batteriespeicher mit 300 Megawatt Leistung und 714 Megawattstunden Kapazität errichten. Zumindest die Kapazität dieses Batteriespeichers ist also größer. Ads-Tec hat sogar die Realisierung eines Großspeichers mit 1000 Megawatt Leistung und 2000 Megawattstunden Kapazität in Deutschland angekündigt. Dieses Projekt wird aber voraussichtlich erst 2029 ans Netz gehen.
In Gundremmingen, das in unmittelbarer Nähe der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg liegt, plant RWE noch weitere Projekte, um die dort bereits durch das AKW entstandene Infrastruktur weiter zu nutzen. So sei auf einer Fläche von 55 Hektar auch die Installation eines Photovoltaik-Kraftwerks geplant. Baubeginn soll im nächsten Jahr sein. Zudem soll dort noch ein Gaskraftwerk entstehen.
Erst zu Beginn der Woche hatte der Energiekonzern den Bau eines wasserstofffähigen Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) mit einer Kapazität von rund 850 Megawatt am Standort Voerde in Nordrhein-Westfalen angekündigt. Dabei setzt RWE ganz auf die angekündigten Ausschreibungen durch das Bundeswirtschaftsministerium für solche Reservekraftwerke. „RWE bereitet sich konsequent vor, an den Ausschreibungen teilzunehmen und zügig nach einem Zuschlag mit dem Bau der Anlage in Voerde zu beginnen“, teilte der Konzern am Montag mit.
Bereits 2024 habe RWE ein Konsortium aus GE Vernova und Tecnicas Reunidas beauftragt, die Genehmigungsplanung für das Projekt in Voerde aufzunehmen. Das Kraftwerk soll ab Inbetriebnahme technisch in der Lage sein, mindestens 50 Prozent Wasserstoff zu nutzen, wie es hieß. Nach den aktuellen Planungen könnte das Kraftwerk in Voerde 2030 die Stromproduktion aufnehmen. Vorteil des Standorts sei zudem, dass er am Wasserstoff-Kernnetz liege. Nach eigenen Angaben ist eine vollständige Umstellung des Betriebs auf Wasserstoff zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.
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Markus Söder ist in der CSU, nicht in der CDU.
Natürlich, danke!
Das Dorf mit Deutschlands ehemals größtem AKW und heute größtem Atommülllager (gemessen am radioaktiven Inventar) heisst Gundremmingen (wie Gundula)
Raimund Kamm
Bitte aufpassen und genau lesen und dann verstehen, was dort geschrieben wurde!
Zitat: „Die Investitionssumme liegt RWE zufolge bei rund 230 Millionen Euro.“ /Zitat Ende
Die Investitionssumme hat !!nichts!! mit den Baukosten zu tun!
Die Gesamtkosten werden ungefähr 1 Milliarde Euro betragen.
Das größte Batteriespeicherwerk in Kalifornien, hatte vor mehr als 10 Jahren 500 Millionen US-$ gekostet und konnte 1,6 Gigawattstunden speichern, mehr als das Doppelte dieser Speicheranlage.
Wir werden vermutlich mehr als das Doppelte bezahlen müssen, um nicht mal die Hälfte dieser Kapazität zu bekommen.
Deutschland benötigt derzeit 1,4 TWh pro Tag Energie und bis 2030 soll sich dieser Wert auf mindestens 1,8 TWh pro Tag erhöhen (30 % mehr).
Es werden also 0,0007 TWh für zirka 1 Milliarde Euro gebaut. Im Sommer 2024 konnten 2,04 TWh E-Energien mangels Speicherkapazitäten nicht gespeichert werden.
Nur um diese Überproduktion der jetzt schon vorhandenen EE-Anlagen speichern zu können, müssten wir 2,9 Billionen Euro Steuergeld für Batteriespeicheranlagen in die Hand nehmen.
Aber stattdessen bezahlen wir mit Steuergeld den Ausbau weiterer EE-Anlagen, für die es keinen Speicher gibt. Das ist so verrückt, dass man sich fragen muss, ob denn alle, die das zu verantworten haben, noch bei klarem Verstand sind!
Erkläre mir bitte jemand, wie so der Strom jemals wieder günstiger werden soll?
Alles, was zum „Schutze“ des Klimas in Deutschland gemacht wird, widerspricht jedwedem Sachverstand, und hat die Grenze zum Wahnsinn schon weit überschritten!
Guten Tag Herr Stuwel,
ich möchte Ihre Frage, wie der Strom jemals günstiger werden soll, gerne mit einer eigenen Berechnung erklären. Durch den Einbau einer Wärmepumpe, einer PV-Anlage und eines PV-Speichers konnte ich meine Energiekosten (Strom und Wärme) von 5000 € auf 500 € p.a. senken, der Amortisationszeitraum beträgt 10 Jahre. Der Klimaschutz war mir bei diesem Projekt vollkommen egal und ist bestenfalls ein Kollateralschaden meiner Investition. Es ist mathematisch nicht erklärbar, dass sich ein solcher Effekt nicht auf Städte, Gemeinden, Länder, die Industrie oder ganz Deutschland skalieren ließe. Wir befinden uns mitten in einem von einer Mehrheit gewollten Transformationsprozess. Ich kann die hinter Ihrer Berechnung stehende Skepsis nachvollziehen, aber warum bauen wir nicht schon seit 10 Jahren solchen Batteriespeicher und Solarparks? Sähe Ihre Berechnung dann nicht anders aus?
Werter Herr Viefhaus, ich würde Ihnen gerne ein „Like“ hinterlassen. Da dies nicht geht, dieser Text: Danke für Ihren Kommentar!
Guten Morgen Herr Viefhaus,
in Ihrem Fall ist ein Batteriespeicher mit einer ausreichenden Kapazität berücksichtigt. Für Privatverbraucher funktioniert das Modell.
Speicher im Volkswirtschaftlichen Ausmaß, in einer Größenordnung von mehreren TWh werden auf Dauer wirtschaftlich (und vmtl. auch rein praktisch) leider nicht umsetzbar sein.
Der Vergleich hinkt, denn leider verwechseln Sie Kapazität und Leistung – der Speicher kann ja nicht nur eine Stunde speichern. Sie ignorieren auch die vielen Heimspeicher, die bereits wirtschaftlich arbeiten, sowie die bereits vorhandenen Elektroautos (1,65 Millionen mit durchschnittlich 60 kWh Speicher = 100 GWh) – Anzahl weiter steigend und bald auch bidi-fähig.
Auch bei den Kosten spekulieren sie nur und ignorieren, dass die Kosten für Speicher wie bei PV-Anlagen weiter signifikant sinken.
China macht es uns doch vor – aus wirtschaftlichen Gründen mit sehr klarem Verstand, dass die EE die günstigste Art der Energierzeugung ist. Unsere Regierung investiert aber nicht selber planvoll in die Energieewende, sondern überläßt es dem Privatmarkt und subventioniert Gaskraftwerke der Großkonzerne.
Power to Gas zum Speichern scheinen Ihnen auch unbekannt, genauso wie Wärmespeicher (z.B. thermochemische Kalkspeicher).
Das größte Potential liegt aber bei der Senkung der Spitzenlasten bei Großverbrauchern durch lokale Speicher und Kapzitätgesteuertem Ladeverhalten von E-Autos. Hierdurch werden die Stromkosten sogar direkt beim Verbraucher gesenkt und das Netz entlastet.
Letztlich sind wir auch keine Insel, sondern eingebunden in den europäischen Markt, d.h. wir können von Innovationen und Investitionen profitieren, nicht aber durch Gejammer von Wahnsinnigen.
Bevor sie irgendwelche Annahmen mit Faktoren multiplizieren, könnten sie bitte darlegen,xwiecsue auf die 1 Mrd Baukosten kommen? Rechnen sie den Rückbau des AKWs mit ein?
Welche Fakten bestätigen ihre Aussagen, die Investitionskosten seien geringer als die Baukosten?
Knapp 330€ pro kWh bei vorhandener Fläche und Netzanschluss scheint bei den aktuellen Zellpreisen realistisch.
Weiter unterstellen sie in ihrer Hypothetischen Rechnung, Speicher sollen für die Tageweise Komplettversorgung genutzt werden. Dies ist höchst unseriös.