Die Rolle von Batteriespeichern im Energiesystem und ihr Beitrag zum Gelingen der Energiewende wird auf bundespolitischer Ebene bislang wenig beachtet und in den Planungen berücksichtigt. Bestes Beispiel dafür ist der vor rund einem Monat veröffentlichte Bericht der Bundesnetzagentur zur Versorgungssicherheit, der die aktuelle Dynamik bei großen Batteriespeichern nicht adäquat berücksichtigte. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) fordert daher von der Bundesregierung, ein verbindliches Ausbauziel für Batteriespeicher bis 2030 festzulegen. Eine Mindestkapazität von 100 Gigawattstunden sollten gesetzgeberisch festgeschrieben werden.
Nach pv magazine-Recherchen sind aktuell im Marktstammdatenregister 2.143.665 Batteriespeicher in Deutschland in Betrieb. Sie verfügen über eine Bruttoleistung von 15,67 Gigawatt und eine nutzbare Speicherkapazität von 24,13 Gigawattstunden. Allein in diesem Jahr sind bislang mehr als 400.000 Speichersysteme mit knapp 5,5 Gigawattstunden hinzugekommen.
Seine Forderung nach einem Ausbauziel verband der BSW-Solar mit der heutigen Handelsblatt-Konferenz „Energiespeicher 2025“, auf der Vertreter aus Industrie, Netzbetrieb, Energieversorgung und Technologie zusammenkommen, um über die Rolle von Stromspeichern für die Transformation unseres Energiesystems zu debattieren. Neben der zentralen Forderung veröffentlichte der Verband auch noch Empfehlungen an die Bundesregierung, wie mit Beschleunigung und Vereinfachung von Netzanschlüssen ein schnellerer und systemdienlicherer Speicherausbau gelingen könne. 64 Prozent der Befragten wünschen sich dies dringend, so ein erstes Ergebnis der noch laufenden Branchenbefragung. Bereits mit der Einführung unverbindlicher Netzanschlussauskünfte ließen sich die Netztransparenz erhöhen und Anfragen gezielter stellen. Auch sollten verbindliche Reservierungsmöglichkeiten für Netzkapazitäten geschaffen werden, die in angemessener Form den Projektfortschritt berücksichtigen, um zum einen die Planungs- und Investitionssicherheit für Projektierer zu verbessern, so ein Ergebnis der Befragung.
Ferner fordert der BSW-Solar, die Digitalisierung von Netzanschlussbegehren vorzuschreiben, die Fristen im Netzanschlussprozess zu vereinheitlichen und bei Nicht-Einhaltung zu sanktionieren. Die im Koalitionsvertrag angekündigte baurechtliche Privilegierung für Großbatteriespeicher müsse schnell umgesetzt werden. Daneben sollte nach Ansicht von 45 Prozent der Befragten die Netzentgeltbefreiung beim Strombezug für Speicher über das Jahr 2029 hinaus verlängert werden. Ebensoviele wünschen sich von der Politik die klare Umsetzung von Multi-Use-Regeln für den flexiblen Einsatz von Speichern mit Grün- und Graustrom.
Doch es geht nicht nur um die großen Batteriespeicher. Auch Photovoltaik-Heimspeicher, die sich nach Hochrechnungen des BSW-Solar bis Ende Juli auf etwa 23 Gigawattstunden summiert haben, müssten zum Vorteil des Energiesystems aktiv genutzt werden. „Sie reduzieren den Bedarf an Reservekraftwerken und den Umfang des Netzausbaus, verringern Abregelungen von Solar- und Windkraftanlagen, deren Förderbedarf, stabilisieren die Börsenstrompreise und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Überbrückung von Dunkelflauten“, sagt BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Doch auch bei ihrem Einsatz gibt es noch Hemmnisse. Der regulatorische Rahmen müsse so weiterentwickelt werden, dass sie ihr volles Potenzial entfalten könnten.
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Danke für den Bericht.
Was ich nicht gut finde bei einem Ausgewogenen Bericht, findet man auch die Risiken und Gefahren.
Siehe Text:
Daneben sollte nach Ansicht von 45 Prozent der Befragten die Netzentgeltbefreiung beim Strombezug für Speicher über das Jahr 2029 hinaus verlängert werden.
Und die PV-Youtuber werden dies wieder feiern, wegen dem geringen Netzbezug zahlen es wieder die Anderen.
Wann hört die Umverteilung von Arm zu Reich auf!
Die AKKU-Container müssen zu der Industrie, dort wo das Geld für den Klimaschutz erwirtschaftet wird. Dorthin wo das Geld für die Grünwähler im öffentlichen Dienst und NGOs verdient wird.
Wenn wir den in §4 EEG definierten Ausbaupfad einhalten wollen, dann müssten wir bis 2030 noch mal gut 100 GW an PV-Leistung zubauen (Ziel 215 GW in 2030). Diese 100 GW mehr an PV, werden an einem durchschnittlichen Tag im Sommerhalbjahr zusätzliche 400 GWh PV-Strom im Vergleich zu heute produzieren. Dem gegenüber werden in den Mittagsstunden, wenn PV hauptsächlich produziert, nur 20-80 GWh Verbrauchsanstieg stehen (Anstieg von 500 TWh p.a. auf 600 TWh unterstellt, wobei ein überproportionaler Teil des Anstiegs auf das Winterhalbjahr entfällt).
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung sind dann mindestens 300 GWh Batteriekapazität und 60-80 GW Batterieleistung für 2030 wünschenswert. Das wäre komplett ohne jeden Netzausbau machbar, in dem man bei bestehenden Freiflächen-PV-Anlagen und bestehenden Windparks, also bei bestehenden Netzanschlüssen, Batterien hinzufügt.
Ansonsten werden im Sommerhalbjahr jeweils um die Mittagszeit noch viel mehr Stunden mit negativen Strompreisen und noch mehr Stunden mit PV-Abregelungen die Folge sein. Beides verhagelt PV-Anlagen den Business Case. Bei Wasserstoff kommen wir ja auch nicht voran. Elektrolyseure werden also auch nicht der Rettungsanker sein, der überschüssigen PV-Strom abnimmt. Und aktuell sind wir
Warum soll ein PV park Strom speichern? Die Einspeisevergütung ist garantiert und recht hoch.
Ger
Sind Sie persönlich auch dazu Bereit mehr Steuern und Abgaben zu zahlen?
Für was? … dass rein privatwirtschaftlich an bestehenden Wind- und Solarparks mit Speichern überbaut wird?
Nein, da fallen keine Steuern an, es sind nur beschleunigte Regeln und ein geordnetes System für Anfragen einzuführen, so simpel ist es.
Ansonsten ist es im Gegenteil für den Normalkunden eine Preisreduzierung des Systems, wenn Netzausbau eingespart wird, wenn Redispatch weniger erfolgt und vor allem, wenn die täglichen Preishübe weitaus wertschöpfender genutzt werden, als zuvor. Wenn bislang Gas sehr teuer angeschmissen werden musste, können heute Batteriespeicher bedeutend günstiger die Lücken füllen. Für „alle“ preiswerter… selbst für jene, die mit Erzeugung und Speicherung nichts zu tun haben. Es ist nur Marktwirtschaft und die gesteigerte Effizienz mit weniger teurer fossiler Spitzenlast, von der alle profitieren können… nichts weiter.
Weil wenn die Forderungen umgesetzt werden die Akkus „Stehzeug“ werden wir Autos.
Und wer nichts arbeitet muss auch bezahlt werden!
Bitte übersetzen oder neu probieren, ich kann nicht folgen.
Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion,
für die Seriosität dieser Seite wäre es sehr dienlich, wenn die Troll-Beiträge über „Grünwähler“ und „Stehzeug“ entfernt würden. Im übrigen empfehle ich dem/der Verfasser*in die Lektüre von Dr. Tim Meyer: „Strom“, welche
grundlegende Fakten zur Thematik beleuchtet und die aufgeworfen Fragen vielfach beantwortet.
Mit besten Grüßen von der Energiewende-Front
J. Obergefell
@J. Obergefell
Ich unterstütze den Antrag.
Freie Meinungsäußerung hin oder her. Das wiederholte Bashing gegen PV-Youtuber ist ja fast schon manisch. Das Herbeirufen einer fiktiven De-Industrialisierung und die teilweise total sinnbefreiten Kommentare (s.o. aka „Stehzeug“) nerven einfach noch und zerstören die Lesbarkeit der Kommentarsektion.
Wir benötigen dringend eine funktionierende Moderation seitens der Redaktion um die Seriösität der Nachrichten zu wahren.
Ja… wäre ich auch für. Frau Enkhard hat mir vor ein paar Monaten mitgeteilt, dass das Forum neu gemacht wird, es soll dann wohl in moderner bekannter Form ein Login und die weiteren üblichen Möglichkeiten zusätzlich bieten. Eine (moderate) Filterfunktion wäre mir auch genehm, vielleicht reicht auch schlicht schon die Möglichkeit der Ausblendung bestimmter Forenteilnehmer. Ggf. kann man so etwas auch mit zu ernennenden vertrauenswürdigen admins machen, alles sehr gerne transparent. Gerne mit Bewertungssystem.
Aus meiner Sicht ist ein gutes relativ schlankes Beispiel der Kommentarbereich zu Artikeln von zeit.de, mit Bewertungssystem und einer Filterung, die (meist) nicht zu streng ist. Spiegel-online war dagegen damals eine Zensur-Katastrophe… mittlerweile auch eingestellt. Also auf das Maß der Filterung käme es mir schon an.
Wenn wir wie beschrieben PV und WIND ausbauen wollen und auch noch Speicher,
müssen wir doch mal schauen, wie viele Zyklen bekommen die Akkus.
Freie Meinungsäußerung hin oder her. Das wiederholte Bashing gegen PV-Youtuber
Sorry was machen den die YTber, ist dies kein Bashing
Videotitel: Ist Ministerin Reiche gekauft? – Die Wahrheit ist BRUTAL!
Und würden Sie dann bitte auch, unter den Kommentaren der PV Youtuber dies zu schreiben, dort finden man auch viele abfällige Kommentare, gegenüber Frau Reiche?
@niranbunmi.mt: ich denke, die meisten Kommentatoren hier interessieren sich für konstruktive Vorschläge und nutzen das Forum auch für Wissensaustausch. Daher wirken Verweise auf irgendwelche Youtube-Inhalte oder Kommentare dazu hier nicht so passend, einfach weil das Nebelkerzen sind, die von den eigentlichen Problemlösungen ablenken.
Ich bin für die Energiewende, nur was die PV Youtuber machen, schadet auch der Demokratie und der Energiewende.
Die Umverteilung von Arm zu Reich muss aufhöhren, sonst wählen die Büger zu recht die AFD!
Bei der Umverteilung von arm zu reich sehe ich aber nicht in erster Linie die kleinen Privatleute mit PV-Anlagen. Folgt man den Zahlen, geht dann doch ein großer Batzen der Stromkosten bei den „4 großen“, und bei Investoren wie Kretinsky. Der „Feind“ ist also ein anderer als PV-Youtuber, die lenken aber schon vom eigentlichen Gewinner ab.
Unabhängig davon wäre die Umverteilungsdebatte in diesem Forum nicht richtig aufgehoben (Ist-Zustand; eher niedrige Erbschaftssteuer, keine Vermögenssteuer, höhere Steuern auf Arbeit als auf Kapital, Steuerschlupflöcher für internationale Konzerneim Digitalbereich, keine Finanztransaktionssteuer, …). Die AFD hat hier sogar noch nachteiligere Ideen – von daher nicht wählbar.
Wo die Umverteilung arm zu reich aber aufhört: bei der Energiewende von unten. Für Hausbesitzer mittlerweile normal, vor 20 Jahren ab sauteuer. Und heute eben jetzt auch Mieter mit Balkon-PV, zukünftig auch mit kleinen Speichern. Und sehr gerne Bürgerbeteiligung auch an PV-Parks und Bürgerenergie-Genossenschaften. Aber da gibt es eine Lobby, die solche Sachen oft erschwert. DAS wären die wirklichen Steigbügelhalter für die Erstarkung der radikalen Ränder – nicht die, die vor ihrer Haustür schon das richtge tun. Alle, die das nicht unterstützen, sondern torpedieren, werden in ein paar Jahrzehnten an den Klimfolgekosten beteiligt werden.
Nonsens bleibt nonsens auch wenn n.mt es in verschiedenen Varianten wiederholt. Immer wieder traurig, dass politische Meinungen und simples Gelaber statt Fakten als Kommentar in ein Fachmagazin einfließen. Das PV Magazin sollte seine eigene Position auch bei den nonsens-Beiträgen vertreten (s.u.a. PV Magazin 30.9.25 Fakten statt Fake News zur Energiewende) und deshalb solchen populistischen Quatsch ersparen.
Die Fakten ergeben sich aus öffentlich zugänglichen Statistiken. Gemäß der Auswertungen der Bilanzen der 15 größten Verteilnetzbetreiber der Jahre 2019 bis 2023 (veröffentlicht in den Jahres- und Tätigkeitsabschlüssen im Bundesanzeiger) lag die durchschnittliche Eigenkapitalrendite der Verteilnetzbetreiber im Jahr 2023 bei 20,2 %. Einzelne Netzbetreiber wie EWE Netz (50 %), Pfalzwerke Netz (39 %) oder Westnetz (27 %) erzielten noch deutlich höhere Werte.
Die Höhe der Netzgebühren werden von den Netzbetreibern selber „ermittelt“ und können von der Bundesnetzagentur nicht kontrolliert werden, da sie dem „Geschäftsgeheimnis“ unterliegen. Gewinnmaximierung statt Investition in die Energiewende.
Gerade Westenergie (Westnetz gehört dazu) boykotiert die privaten EE-Erzeuger und hatte unter Leitung der neuen BWMin Reiche zudem die Zahlung von Einspeisevergütungen so stark verzögert, dass mittlerweile sogar die Bundesnetzagentur ein Verfahren eingeleitet hat.
Auch von EnBW kommen nur Werbefloskeln statt Taten – auch die neue 80 MegaWatt-PV-Freiflächenanlage (PV Magazin 21.7.25) ist wieder ohne Speicher in Betrieb genommen worden, trotz Reingewinn in 2024 von 4,9 Milliarden Euro (nach Steuern, ebenso sind Abschreibungen von Uraltanlagen bereits abgezogen). Zusätzlich hohe Dividenden, aber teure Tarife für Privathaushalte.
Ökonomisch nicht nachvollziehbar ist der extreme Gegensatz zwischen niedrigen Börsenpreisen und überteuerten Haushaltsstrompreisen. Ein besonders perfides Beispiel ist der EON Tarif „ZukunftsStrom“ mit „Ökozuschlag explizit für PV-Strom aus Ü20-Anlagen“: 34,53 ct/kWh, für dessen Erzeugung in 2024 aber nur 2,816 ct/kWh „Vergütung“ gezahlt wurden.
Wieder Gewinnmaximierung statt Investition in eigene EE-Kraftwerke und Speicher.
Das sind die wirklichen Kostentreiber und die Reiche-Pläne ändern nichts daran. Im Gegenteil, vielmehr bedeutet das Ausbremsen des EE-Ausbaus und die zusätzlichen Subventionen für teure Mega-Gaskraftwerke wegen Merit Order tatsächlich noch höhere Strompreise für die Haushalte, während die Großkonzerne von der Stromsteuer und den Netzentgelten fast vollständig „befreit“ werden. Diese einseitigen Geldgeschenke führen zudem zu weiteren Neuverschuldungen und extremen Lohnsteuerbelastungen. Das ist um es mit den eigenen Worten von Frau Reiche auszudrücken „so simpel wie bekloppt“ – eine Politik von Reiche für Reiche.
Speicher können Spitzenlasten reduzieren , sowohl beim Verbrauch als auch bei der Erzeugung. Spitzenlasten sind schädlich für Netze. Sie können zu Überlastungen in den Netzen oder zu Netzausfällen führen. Kraftwerke müssen auf Spitzenlasten ausgelegt werden. Sind die Spitzenlasten geringer, kann man auch die Kraftwerke kleiner dimensionieren.
Speicher machen also für unsere Energieversorgung mehr Sinn als Gaskraftwerke. Vor allem die Speicher vor Ort, an Orten der Erzeugung und des Verbrauchs, sind besonders wertvoll, da es sehr wenige Verluste bei der Speicherung und Entnahme gibt. Daher leisten die PV-Anlagen mit Hausspeicher einen großen Beitrag zur Energiewende.