Energy-Charts: Photovoltaik bereits im April stärkste Erzeugungsquelle in Deutschland

Stromerzeugung, April 2025, Grafik: Fraunhofer ISE/Energy-Charts

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Photovoltaik-Anlagen haben im April 8572,8 Gigawattstunden zur öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland beigetragen. Sie ließen damit die Windparks an Land mit 5862 Gigawattstunden und die Braunkohlekraftwerke mit 5340,8 Gigawattstunden deutlich hinter sich, wie die am Donnerstag veröffentlichte Auswertung von Energy-Charts vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zeigt.

Damit ist die Photovoltaik in diesem Jahr bereits im April zur stärksten Stromerzeugungsquelle in Deutschland aufgestiegen, wie Bruno Burger von Energy-Charts auf der Plattform „X“ schrieb. Im vergangenen Jahr sei dies zwischen Mai und August der Fall gewesen. Nun trug die Photovoltaik bereits im April 26,4 Prozent zur öffentlichen Nettostromerzeugung bei. Windkraft an Land liegt mit 18,1 Prozent dahinter und vor der Braunkohle, die 16,5 Prozent beitrug. Die Erneuerbaren insgesamt kamen im vergangenen Monat auf mehr als 19.963 Gigawattstunden, was einen Anteil von 61,6 Prozent bedeutet.

Stromerzeugung, April 2025, Grafik: Fraunhofer ISE/Energy-Charts
Insgesamt kamen die Erneuerbaren im April auf einen Anteil von 61,6 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung.

Grafik: Fraunhofer ISE/Energy-Charts

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) erwartet, dass die Photovoltaik im Blick auf das Gesamtjahr die Braunkohle überholen wird. Bereits 2024 trugen die Braunkohlekraftwerke mit 15,61 Prozent nur unwesentlich mehr als die Photovoltaik mit 15,57 Prozent zur öffentlichen Nettostromerzeugung bei.

Bemerkbar wird sich dabei auch der weitere Zubau machen. So sind in Deutschland nach Angaben des BSW-Solar im vergangenen Jahr Photovoltaik-Anlagen mit etwa 17,5 Gigawatt neu ans Netz gegangen, ein weiterer Anstieg um 14 Prozent gegenüber 2023. Der Verband ist dabei optimistisch, dass auch in diesem Jahr ein Photovoltaik-Zubau in gleicher Größenordnung erreicht wird. „Während sich die Photovoltaik-Nachfrage im Eigenheimsegment nach einem Solarboom während der Corona-Pandemie und Energiekrise zuletzt abgekühlt hat und im Jahresverlauf auf noch hohem Niveau stabilisieren könnte, wird sich die Nachfrage nach Stecker-Solar-Geräten – sogenannten Balkonkraftwerken – voraussichtlich 2025 erneut verdoppeln“, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen sowie gewerblichen Dachanlagen geht der Verband von einem „kleinen Zuwachs“ im Vergleich zu 2024 aus.

Von der neuen Bundesregierung, die nächste Woche ihre Arbeit aufnehmen wird, erwartet der Verband, neben der Photovoltaik auch den Ausbau der Speicherkapazitäten voranzutreiben. Dazu müssten dringend bestehende Marktbarrieren abgebaut werden. Der BSW-Solar verweist auch auf die Berechnungen des energiewirtschaftlichen Beratungsunternehmens Neon. Demnach senken Photovoltaik-Anlagen die Strompreise bereits signifikant. Ohne den erzeugten Solarstrom würden die Preise an der Stromböse rund 25 Prozent über dem heutigen Niveau liegen, so der BSW-Solar. Verbraucher würden somit jährlich rund neun Milliarden Euro sparen.

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