Ab dem 1. Mai wird die Meyer Burger Technology AG ihre etwa 300 Beschäftigten im Solarzellenwerk am Standort Thalheim in Kurzarbeit schicken. Darauf hätten sich Geschäftsführung und Betriebsrat geeinigt, teilte das Schweizer Photovoltaik-Unternehmen am Mittwoch mit. Die Maßnahme solle helfen, Kosten einzusparen. Der Grund für die Kurzarbeit sind Meyer Burger zufolge jedoch „vorübergehende Materialengpässe in der Produktion“.
Bisher lief die Herstellung der Heterojunction-Solarzellen in dem Werk in Sachsen-Anhalt im 24/7-Betrieb. Welche Materialen fehlten, teilte Meyer Burger nicht mit. Allerdings hätten die Engpässe auch zu einer Anpassung der Solarmodule im US-Werk am Standort Goodyear in Arizona geführt. Dort werden die Solarzellen aus der deutschen Produktion weiterverarbeitet. „Im Werk finden technische Arbeiten im Rahmen des weiteren Hochlaufs nun im tageweisen Wechsel mit der Produktion von Solarmodulen statt“, hieß es von Meyer Burger weiter. Das Unternehmen bereite zudem weitere Anpassungen des Personalbestands zur Kostenreduktion vor.
Meyer Burger kämpft ums Überleben. Vor knapp zwei Wochen veröffentlichte das Schweizer Unternehmen seine Geschäftszahlen für 2024. Nach dem vorläufigen Ergebnis erzielte Meyer Burger im abgelaufenen Jahr einen Umsatz von knapp 70 Millionen Schweizer Franken, umgerechnet etwa 75 Millionen Euro. Dabei lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei -210,4 Millionen Franken, also einem Verlust von rund 226 Millionen Euro. Der Fortbestand des Unternehmens sei „in hohem Masse unsicher“, hieß es bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen.
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„Der Grund für die Kurzarbeit sind Meyer Burger zufolge jedoch „vorübergehende Materialengpässe in der Produktion.“
„Welche Materialen fehlten, teilte Meyer Burger nicht mit.“
Jaja, der Nichtschwimmer schiebt es auch immer auf die Badehose. 🥳
Da kann wohl jemand seine Lieferanten nicht mehr bezahlen.
Das ist wirklich ein langesames Dahinsiechen
Ach Quatsch. Meyer Burger würde doch nie solche schwierigen Situationen verschleiern 😃
Der Fortbestand des Unternehmens „in hohem Masse unsicher“, hieß es bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen.
Das Maß, in hohem Maße hat ja eigentlich nichts mit der Masse zu tun. Ist das Schwizerdütsch bei Meyer Burger? Oder nur Neusprechdeutsch? Vielleicht steht es nicht nur um die Finanzen schlecht…
nein, das ist nicht dialekt. das ist die offizielle schreibweise in der schweiz, das ist schweizerhochdeutsch.
es gibt hunderte weitere unterschiedungen des deutschen hochdeutsch und des schweizerhochdeutsch, man fasst sie unter dem namen helvetismen zusammen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Helvetismen
Vorübergehende Materialengpässe 😃
Klar, weil kein Geld da ist um Zeug zu bestellen oder die Firmen nicht mehr liefern wollen.
Immer wieder lustig, wie unprofessionell diese adhoc Meldungen sind. Keine klaren Aussagen und intern brennt der Baum.
Also Zusammenfassung: Thalheim, kein Geld für Produktionsmittel. Keine Aufträge für Hohenstein. USA keine Abnehmer. Starke Firma 👌
Danke für den Hinweis auf die Wikipedia. Dort steht
„Die Orthographie unterscheidet sich am deutlichsten vom übrigen Sprachgebiet durch das Fehlen des Eszetts. Auch nach langem Vokal oder Diphthong wird also immer Doppel-s geschrieben, zum Beispiel ausser, bloss, reissen oder auch Masse (sowohl für «Masse», als auch für «Maße»). Begonnen hat diese Entwicklung im 19. Jahrhundert mit der Umstellung von Fraktur auf Antiqua, weil letztere anfänglich gar kein «ß» kannte. Im Kanton Zürich schaffte der Erziehungsrat 1935 für die Schulen des Kantons Zürich das «ß» ab, und alle anderen Kantone folgten diesem Beschluss. Im Buchdruck hat sich das «ß» allerdings mit Blick auf den deutschen Markt teilweise bis heute gehalten, und auch einzelne Zeitungen verwendeten es noch längere Zeit, beispielsweise die Neue Zürcher Zeitung bis 1974.“
Ich bin gespannt, wie viel Steuergeld vor dem Ruin noch in die Taschen der Eigentümer sickern wird, ähm, ich meine natürlich Rettungspakete.
Es lohnt sich sicherlich, schonmal auf Insolvenzverschleppung zu achten.
PS: SMA folgt dann spätestens Ende 2025.
Ich finde diese ganzen Kommentare ätzend. Man sollte doch froh sein, über jeden, der noch versucht in Europa Solarmodule zu produzieren. Man Sollte auch anerkennen, dass es im jetzigen Umfeld sehr schwierig ist. Sind wir nicht schon viel zu viel von China abhängig?
Bevor man so einen Kommentar von sich gibt, sollte man sich im Vorfeld mal mit der Geschichte MB beschäftigen.
Ansonst bezeichne ich Deinen Kommentar als billigstes Stammtischgeschwätz
Wir verkaufen Meyer Burger – Module seit Anbeginn aus Überzeugung und mit Erfolg. Das ist das Eine -das Andere: Dass sich die Firma in einer sehr schwierigen Lage befindet, ist dem vom Vorstand gewählten Erpressungsszenario „USA“ gegenüber Europa und Deutschland geschuldet. Man verwechselte die kernzelle des Kapitalismus mit einer Suppenküche. Und verlor die seriösen gegenüber in Europa. (Nach Italien gibt es jetzt auch in Österreich einen Bonus für PV-Anlagen mit europäischen Komponenten.) Irgenwann war der „Umzug“ von MB (Modulfertigung) zwar passiert, aber die Schwierigkeiten fingen nun erst so richtig an. Mit den neuen „Partnern“ dort. wer hätte das aber auch vermuten können.
Wir hätten gerne PV-Module von Meyer Burger auf dem Dach instslliert, doch alle regionalen Installateure in Norddeutschland boten 2024 nur China-Module an. Auch ein Großhändler wie EWS führte keine Meyer Burger-Module.
Schade finde ich, dass Meyer Burger auf ihrer Website selbst nur PV-Module mit 380-390W an Endkunden anbietet, die Premium-Module verkaufen sie wohl über andere Kanäle.
Davon ab hat sich Meyer Burger in hohem Umfang am Kapitalmarkt finanziert, sowohl über die Ausgabe von Aktien, als auch über zwei Wandelanleihen. Genau wie Tesla in den frühen Jahren. Daran sehe ich nichts zu kritisieren, dafür ist der Kapitalmarkt schließlich da. Es gibt immer geteilte Chancen und Risiken.