Sonnen bietet in den USA Versorgung aus virtuellem Kraftwerk per PPA an

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Sonnen bietet im US-Bundesstaat Texas eine neue Form eines Stromabnahmevertrags (PPA) für Privathaushalte an. So können Endkunden über ein “Virtual Power Plant Power Purchase Agreement” (VPA) den Strom aus den vernetzten Photovoltaik-Heimspeichern beziehen, wie das Allgäuer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Dafür arbeite Sonnen mit dem US-Unternehmen Solrite zusammen. Dieses installiere die Photovoltaik-Anlage und einen Heimspeicher bei den Haushalten, die jedoch keine Investitionskosten hätten, da Solrite der Besitzer der Anlage bleibe.

Die Endkunden schließen dann einen Liefervertrag für den produzierten Strom zu einem Spitzensatz von 12 US-Dollarcent pro Kilowattstunde ab. Dies liegt Sonnen zufolge deutlich unter den sonst üblichen PPA-Preisen von 19 bis 20 US-Dollarcent pro Kilowattstunde in Texas. Der günstige Preis sei möglich, da die Speicher zu einem virtuellen Kraftwerk vernetzt seien. Sie können dadurch am Electric Reliability Council of Texas (ERCOT)-Energiemarkt in Texas teilnehmen.

Der in den Photovoltaik-Dachanlagen produzierte Solarstrom fließt bei dem Modell zunächst in die Versorgung des Haushalts oder die durchschnittlich 20 bis 30 Kilowattstunden großen Heimspeicher. Wenn die Solarstromproduktion nicht ausreicht, um den Speicher zu laden, werde dies getan, wenn die Strommarktpreise niedrig seien. Damit werden die Kunden automatisch vor teuren Spitzenlastpreisen geschützt, die häufig auftreten können, wie es von Sonnen weiter hieß. Andererseits erzielen Sonnen und Solrite mit dem virtuellen Kraftwerk Einnahmen, indem sie nicht benötigten, eingespeicherten Solarstrom zu Hochpreisphasen an der Börse verkaufen. Aufgrund seiner Isolation vom restlichen US-Netz, dem hohen Anteil von Wind- und Solarstrom sowie der geringen Regulierung schwankten die Strompreise in Texas gewöhnlich sehr stark, was sich mit einem virtuellen Kraftwerk gut nutzen lasse.

Sonnen zufolge sorgt das virtuelle Kraftwerk auf diese Weise auch für Netzstabilität, da solare Erzeugungsspitzen gezielt weggepuffert und Nachfragelücken ausgeglichen werden. Gleichzeitig seien die Haushalte über die Back-up-Funktion der „Sonnenbatterien“ gegen Stromausfälle abgesichert.

Die Nachfrage nach dem VPA, der im Januar startete, sei groß. Bereits in den ersten Wochen nach Verkaufsstart habe Solrite Verträge mit einer Kapazität von 40 Megawattstunden abschließen können, hieß es weiter. Dies entspreche etwa 1000 Photovoltaik-Heimspeichern. Vor dem Start in Texas baute Sonnen bereits virtuelle Kraftwerke in den US-Bundesstaaten Utah und Kalifornien sowie Puerto Rico auf. Auch in Deutschland betreibt das Unternehmen ein virtuelles Kraftwerk, in dem es die Photovoltaik-Heimspeicher von Privathaushalten vernetzt. Es ist für die Bereitstellung von Regelleistung präqualifiziert.

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