Hessischer Bauernverband bei Freiflächen-Photovoltaik im Clinch mit der Landesregierung

Solarpark, Vattenfall

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Der Hessische Bauernverband (HBV) warnt in einer Mitteilung vor „weiterem Flächenverlust“ durch Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Er reagiert damit auf eine Mitteilung der Landesregierung. Anlässlich der Überarbeitung des „Solar-Katasters Hessen“https://wirtschaft.hessen.de/presse/freiflaechen-pv-anlagen-sind-ein-wichtiger-baustein-fuer-die-energiewende-in-hessen hatte Wirtschafts- und Energieminister Kaweh Mansoori (SPD) erklärt, Freiflächenanlagen böten gerade für ländliche Regionen „enorme Potenziale – nicht nur zur Erzeugung erneuerbarer Energien, sondern auch als wirtschaftlicher Motor für die regionale Wertschöpfung und nachhaltige Entwicklung.“ Der HBV sieht dies grundsätzlich anders: „Angesichts des hohen Flächenverbrauchs in Hessen“ warnt der Verband davor, Freiflächenanlagen „als alleinigen Motor für die Entwicklung des ländlichen Raumes zu sehen“.

Den Umstand, dass durch Photovoltaik genutzte Flächen aufgrund der nur minimalen Bodenversiegelung nicht „verbraucht“ werden und dass Mansoori die Solarstromerzeugung auch keineswegs als „alleinigen“ Antrieb zur Entwicklung bezeichnet hat, ignoriert der HBV in seiner Mitteilung. Er betont aber, er lehne „Freiflächen-Photovoltaik nicht generell ab“.

Die Sorgen des Verbands haben ihren Grund vor allem in der Tatsache, dass für Freiflächenanlagen hohe Pachtzahlungen geboten werden. „65 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Hessen sind Pachtflächen“, heißt es in der Mitteilung. Es drohe den Landwirten deshalb „ein umfangreicher Flächenverlust ohne Beteiligung an Anlagenerlösen.“ Hier fordert der HBV „ein wirksames Reglement, damit es keinen Wildwuchs von Anlagen zu Lasten der Landwirtschaft gibt“. Anders wird die Lage lediglich dann bewertet, „wenn Landwirte vor Ort bei der Erstellung einer Freiflächen-Photovoltaik beteiligt werden, oder eine echte Agri-PV-Anlage, unter der Lebensmittelerzeugung möglich ist, realisiert wird.“

Generell seien überdies „Konversionsflächen oder ungenutzte Dachflächen“ für Photovoltaik zu nutzen. Die Politik sei gefordert, „Hemmnisse beim Ausbau von Photovoltaik-Anlagen beispielsweise auf Gewerbebauten oder Parkplätzen abzubauen, anstatt den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik zu forcieren“. Tatsächlich sind allerdings Konversions- und andere, nicht landwirtschaftlich genutzte Freiflächen bereits jetzt planungsrechtlich leichter für Photovoltaik zu erschließen als Landwirtschaftsflächen. Gleichzeitig sind für die von der Bundesregierung insgesamt bis zum Jahr 2040 auf Freiflächen angestrebte installierte Leistung von 200 Gigawatt nur etwa 1,2 Prozent aller landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland erforderlich.

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