Vor zwei Wochen kam es auf dem Werksgelände des Wasserstoff-Herstellers Linde im Chemiepark Leuna zu einem Brand. Der Vorfall zeigt jetzt ernsthafte Nachwirkungen auf Teile der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Einige Lokomotiven mussten stillgelegt werden, Tankstellen können nicht beliefert werden.
Ende August kam es auf dem Werksgelände von Linde in Leuna zu einem Brand auf einem Parkplatz. Als Brandursache wird ein Leck eines Wasserstoff-Trailers vermutet. Der Gasaustritt führte zu einer Verpuffung, dabei brach ein Feuer aus. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Trailer dienen unter anderem zur Versorgung von Tankstellen des Anbieters H2 Mobility und der Tankinfrastruktur von Wasserstoffzügen, wie sie in Niedersachsen eingesetzt werden.
Aus Sicherheitsgründen überprüft Linde nun die Trailer auf ihre Eignung, Wasserstoff in großem Mengen und hohem Druck zu transportieren. Bis die Trailer abschließend geprüft sind, ist die Lieferfähigkeit stark eingeschränkt. Der Betreiber von Wasserstoff-Tankstellen H2 Mobility teilt auf seiner Seite mit, dass einige seiner Tankstellen aktuell nicht mehr beliefert würde und die Tanks leer seien. Kunden sollten daher auf andere Tankstellen ausweichen. Wobei das Problem sich noch weiter verschärfen werden, bis die Lieferung wieder richtig aufgenommen werden kann.
„Wir haben eine Force-Majeure-Situation und bemühen uns nach Kräften um Lösungen an einzelnen Tankstellen“, sagt Franz Fronzke Geschäftsführer und COO von H2 Mobility Deutschland. „Kunden finden auf der H2.LIVE App und H2.LIVE Website Informationen zu einzelnen Tankstellen und deren aktuellen Verfügbarkeiten. Wir bitten die Situation zu entschuldigen.“
Neben den Wasserstoff-Tankstellen von H2 Mobility sind auch die Züge der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser von dem Vorfall betroffen. Das Unternehmen hat auf der Strecke RB33 von Cuxhaven nach Buxtehude Wasserstoffzügen im Einsatz. Linde teilte dem Verkehrsbetrieb mit, dass es Probleme bei der Lieferung mit Wasserstoff gibt. Daraufhin habe man eine Notfallflotte von Diesellokomotiven aktiviert.
Noch ist nicht absehbar, wann sich die Liefersituation wieder entspannt. H2Mobility gibt auf seiner interaktiven Karte für Tankstellen an, dass einige, die derzeit nicht in Betrieb sind, ab dem 20. September wieder mit Wasserstoff befüllt sein könnten.
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