Nicht alle diese Maßnahmen werden jedoch zu einem Wachstum im wichtigen Bereich der erneuerbaren Energien führen; in einigen Bereichen wird es sogar zu einem deutlichen Rückgang kommen.
Gerade erst hatte die Ampelkoalition unter Wirtschaftsminister Habeck es geschafft, den Rückgang des Ausbaus unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) umzukehren und die erneuerbaren Energien, insbesondere die Photovoltaik, wieder auf einen deutlichen Wachstumskurs zu bringen. Doch nun gibt es, auf Betreiben der FDP, Vorschläge, die einen erneuten massiven Rückgang befürchten lassen.
Zwei drohende Veränderungen möchte ich hervorheben und näher beleuchten: Die Umstellung auf Investitionsförderung und die verpflichtende Direktvermarktung für das Photovoltaik-Segment von 25 bis 100 Kilowatt.
Weitere und tiefer gehende Analysen dazu können Sie auch im Video-Interview mit Frank Farenski in „Leben mit der Energiewende“ ab Minute 40 nachhören:
Photovoltaik-Förderung für mittlere Dachanlagen:
Auf Seite 27 der Wachstumsinitiative heißt es:
„Kurzfristig werden wir die Förderung bei negativen Preisen für Neuanlagen grundsätzlich bereits ab dem 1. Januar 2025 aussetzen (ausgenommen kleine Anlagen, da nicht administrierbar) und die Schwelle, ab der die erneuerbaren Energien ihren Strom selbst vermarkten, beginnend ab dem 1. Januar 2025 in drei Jahresschritten auf 25 Kilowatt absenken“
Auf Druck der FDP wurde diese Absenkung der Direktvermarktungsgrenze für Photovoltaik-Anlagen in 3 Stufen von 100 Kilowatt auf 25 Kilowatt beschlossen. Dies bedroht den Zubau im Segment von Photovoltaik-Anlagen in Landwirtschaft sowie im kleineren bis mittleren Gewerbe. Die “Direktvermarktung” im EEG ist keine echte marktwirtschaftliche Vermarktung, sondern ein kompliziertes Konstrukt, das im Wesentlichen auf die gleiche Vergütung hinausläuft wie die feste Einspeisevergütung, die bisher bis zu einer Größe von 100 Kilowatt galt. Allerdings ist die Direktvermarktung technisch aufwendiger und organisatorisch deutlich komplizierter, was zu einer erheblichen Bürokratie führt, die die Investitionen in diesem Segment weitgehend zum Erliegen bringen könnte.
Aufgrund der Komplexität der Direktvermarktung sind die Kosten ebenfalls hoch. Ein befreundeter Solarinstallateur hat kürzlich bei mehreren namhaften Direktvermarktungsanbietern recherchiert und mir berichtet, dass die Gebühren bei mindestens 3000 Euro pro Jahr liegen – auch für kleinere Anlagen. Im Verhältnis zu den Einnahmen bei einer 100-Kilowatt-Anlage mit Volleinspeisung, die etwa 10.000 Euro pro Jahr betragen, machen diese Gebühren 30 Prozent der Einnahmen aus. Der Direktvermarktungszwang und die damit verbundenen hohen Gebühren führen bereits bei Anlagen über 100 Kilowatt zu einer deutlichen Verringerung der Wirtschaftlichkeit. Bei Anlagen im Bereich von 25 bis 100 Kilowatt wären diese Kosten vollkommen unverhältnismäßig.
Die Übertragung des Direktvermarktungszwangs auf das Segment 25 bis 100 Kilowatt würde daher auch aus Kostengründen, aber vor allem wegen des bürokratischen Aufwands, viele Investitionen zunichtemachen. Anlagen in diesem Bereich werden meist von Landwirten und kleineren Gewerbetreibenden gebaut, die durch die komplizierte Direktvermarktung abgeschreckt werden.
Eigentlich will die Koalition mit der Wachstumsinitiative Bürokratie abbauen – hier wird jedoch erst einmal das Gegenteil erreicht.
Das Problem ist in der Koalition bekannt. In der Wachstumsinitiative heißt es dazu: „Zu diesem Zweck werden wir die Selbstvermarktung von Strom und die Steuerung der Anlagen konsequent entbürokratisieren, digitalisieren und spätestens zum 1. Januar 2026 massengeschäftstauglich ausgestalten.“ Angesichts der grundsätzlichen Komplexität der Direktvermarktung mit zeitvariablen Börsenpreisen muss bezweifelt werden, ob eine wesentliche Vereinfachung gelingen wird. Sollte dies tatsächlich erfolgreich sein, könnte man in einem zweiten Schritt über eine Ausweitung der Direktvermarktungspflicht nachdenken.
Aber in der Wachstumsinitiative ist leider eine völlig verkehrte Reihenfolge vorgesehen: Bereits ab 1.1.25 soll im ersten Schritt die Direktvermarktungsgrenze abgesenkt werden, aber erst spätestens zum 1.1.26 die Direktvermarktung massengeschäftstauglich gestaltet werden. Dies bedeutet, dass zunächst dieses Marktsegment zusammenbricht und hinterher wieder versucht werden soll, das zu korrigieren.
Am besten wäre es, wenn die Ampelkoalition diesen Vorschlag komplett fallen ließe. Zumindest aber sollte im parlamentarischen Verfahren, nach entsprechendem Rat der zu hörenden Sachverständigen, eine sinnvolle zeitliche Reihenfolge festgelegt werden: Zuerst sollte die Direktvermarktung massengeschäftstauglich gestaltet werden. Anschließend müsste evaluiert werden, ob dies erfolgreich war und vom Markt angenommen wird. Erst dann und nur dann sollte eine Absenkung der Direktvermarktungsgrenze erfolgen.
Die Umstellung auf Investitionszuschüsse statt Einspeisevergütungen wird in allen Sektoren der erneuerbaren Energien zu Einbrüchen führen
Die größte Bedrohung für den Ausbau der erneuerbaren Energien steht in folgender Passage der Wachstumsinitiative auf S. 27:
„Mit dem Ende der Kohleverstromung wird die Förderung der erneuerbaren Energien auslaufen. Der Ausbau neuer Erneuerbarer soll auf Investitionskostenförderung umgestellt werden, insbesondere um Preissignale verzerrungsfrei wirken zu lassen.“
Aktuell bedenklich ist dabei, dass die Umstellung bereits kurzfristig in einem sogenannten Reallabor ausprobiert werden soll, was den Weg in eine falsche Richtung ebnet.
Die prinzipielle Umstellung auf Investitionsförderung wird den Ausbau der erneuerbaren Energien drastisch einschränken.
Es sind eine Vielzahl von strategischen Überlegungen, die mit der Umstellung auf Investitionsförderung einem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien diametral entgegen stehen:
- Ein Ende der EEG-Förderung ist mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung anstatt mit dem Erreichen einer CO2-freien Stromversorgung anvisiert. Dadurch bleibt das höchst klimaschädliche Erdgas weiter im Markt. Nach welchem Mechanismus nach 2038 der weitere Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung für das Ablösen von Erdgaskraftwerken sowie für die wachsende Anzahl von Elektroautos und Wärmepumpen erfolgen soll, wird offengelassen.
- Ohne stichhaltige Begründung soll von einem bewährten Instrument (Einspeisevergütung) zu einem nicht bewährten Instrument (Investitionszuschüsse) gewechselt werden, welches in der Vergangenheit schon vielfach seine Untauglichkeit bewiesen hat:
- Die Investitionsförderungen haben den Effekt, dass alle staatlichen Fördermittel gleich im ersten Betriebsjahr der Anlagen anfallen und damit den Staatshaushalt sehr stark belasten. Dagegen sind im bestehenden EEG die Fördermittel erst im Verlauf von 20 Jahren aufzubringen. Das ist eine sehr geschickte Ausnutzung privater Investitionen und Kredite. Dagegen muss bei Investitionsförderung der Staat vorfinanzieren. Diese hohen staatlichen Ausgaben werden in jeder jährlichen Haushaltsberatung dazu führen, dass angesichts klammer staatlicher Kassen (Schuldenbremse) viel zu geringe Haushaltsmittel bereitgestellt werden, womit die Klimaschutzziele nicht erreicht werden können.
- Die Steuergelder für die Investitionszuschüsse werden jedes Jahr in den Haushaltsberatungen des Bundes festgelegt. Sie sind beschränkt und werden meist aus Gründen der Sparsamkeit niedrig gehalten. Daher wirken direkte Zuschüsse immer wie Ausbaudeckel: Wenn das Geld aufgebraucht ist, wird keine Förderung mehr gewährt. Der Ausbau bricht zusammen und wird bestenfalls ins nächste Jahr verschoben.
- Volkswirtschaftlich erscheint das nicht sinnvoll: Die bisherige relativ zuverlässige Vollfinanzierung von Investitionen, Kapitaldienst und Betriebskosten mittels gesetzlicher Einspeisevergütung soll durch eine unklare Teilfinanzierung ersetzt werden. Damit steigen die finanziellen Risiken der Anbieter, was die Banken zu einem teureren Kapitaldient zwingen wird. Dies führt einerseits zu höheren Preisen und andererseits zu weniger Kapital und damit zu weniger Ausbautempo.
- Alle Erfahrungen mit Investitionszuschüssen zeigen einen höchst schädlichen Einfluss auf das Marktgeschehen. Wenn die etadierten Haushaltsmittel unter dem Jahr schon ausgegeben sind, dann werden die Investitionen sofort gestoppt, in der Hoffnung, im nächsten Jahr eine Fördermittelzuteilung zu bekommen. Dieses Stop-and-Go schadet Installateuren und Technikproduzenten, führt zu einem geringen Ausbau der Erneuerbaren Energien und zu Marktverwerfungen bis hin zu Insolvenzen. Es gibt zahllose Beispiele hierfür in ganz Europa.
- Investitionszuschüsse müssen vom Wirtschaftsministerium an klare, umfassende Vorgaben geknüpft und die Ausgaben auf sachgemäße Verwendung überprüft werden. Dies erhöht den ohnehin schon viel zu hohen Bürokratieaufwand weiter massiv.
- Investitionszuschüsse werden im Voraus ausgezahlt. Damit entfallen Anreize, die Anlagen langfristig in Betrieb zu halten und tatsächlich damit Strom zu erzeugen oder Flexibilitäten im Strommarkt zu nutzen. Es müssen also Sanktionen (Pönalen) angedroht werden, was die Finanzierung der Anlagen weiter verteuert und die Bürokratie weiter erhöht.
Der Eindruck entsteht, dass hier ohne Not Risiken für die Volkswirtschaft, den Bundeshaushalt und das Ausbautempo der steuerbaren Kapazitäten geschaffen werden. Unter dem politischen Schlagwort „Mehr Marktwirtschaft“ wird das glatte Gegenteil erreicht: eine zunehmende bürokratische Gängelung und eine weitere Schrumpfung des geförderten Marktes für Erneuerbare Energien.
Historische Beispiele für die viel zu geringe Wirksamkeit der Investitionsförderung
Beispiele für das Nichtfunktionieren der Investitionszuschüsse habe ich in meinem Politikerleben zu Hauf erlebt.
Das Marktanreizprogramm für Wärme aus erneuerbaren Energien aus Anfang der Nuller Jahre, etwa für thermische Solarkollektoren, ist immer nur mit Investitionszuschüssen gespeist worden. Fast jedes Jahr waren die Haushaltsmittel lange vor dem Ende des Haushaltsjahres aufgebraucht, und die Investitionen wurden für den Rest des Jahres gestoppt.
Das schlimme Ergebnis sehen wir noch heute:
In Österreich wurden jahrelang Investitionszuschüsse für die Photovoltaik-Dachanlagen gewährt.
Erst in den letzten Jahren, unter der grünen Ministerin Leonore Gewessler, hat Österreich erheblich aufgeholt, insbesondere durch die Umsetzung der Energy-Sharing-Richtlinie der EU, die jedoch erneut in der Wachstumsinitiative der Ampelkoalition fehlt. Immerhin liegt aber seit Kurzem endlich ein Referentenentwurf des Wirtschaftsministeriums vor.
Ein besonders krasses Beispiel für eine fehlgeleitete Investitionsförderung war das Wallbox-Programm für private Ladestationen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) im September 2023. Innerhalb eines Tages war ein großer Teil der 500 Millionen Euro schweren Förderung bereits weitgehend ausgeschöpft und wurde sofort wieder eingestellt.
Ein Strohfeuer ohne nachhaltige Entwicklung, insbesondere auch für bidirektionales Laden, das damit ja unterstützt werden sollte. Seitdem gibt es weiterhin keine Unterstützung durch die Ampelkoalition für die dringend erforderliche Markteinführung des bidirektionalen Ladens.
Fazit: Die Umstellung von der Einspeisevergütung auf Investitionszuschüsse wird zu einem massiven Einbruch im gerade gestärkten Ausbau der erneuerbaren Energien führen. Der Klimaschutz wird erneut unter die Räder kommen.
Die Wachstumsinitiative ist noch kein Gesetz
Diese Wachstumsinitiative der Ampelkoalition hat bisher nur den Charakter einer Absichtserklärung. Die Umsetzung in verbindliche Gesetze liegt noch in der Zukunft. Zunächst werden zu den Einzelpunkten Referentenentwürfe der Ministerien vorgelegt, die dann noch im Bundestag verhandelt und beschlossen werden müssen. Es bleibt also noch Zeit, auf die oben dargelegten drohenden Verschlechterungen hinzuweisen und so hoffentlich die Umstellung der EEG-Förderung auf Investionskostenzuschüsse zu verhindern.
Klar ist jedoch auch: Für den Bau ungeförderter Anlagen wird eine entsprechende Umstellung keine Auswirkungen haben. Wer also im Privathaus oder im Gewerbebetrieb einen hohen Anteil seines Stromverbrauchs durch Eigenerzeugung mit erneuerbaren Energien abdecken möchte, wird wie bisher keinerlei Einbußen mit einem entsprechenden Förderwechsel haben. Auch wer den Strom beispielsweise aus einem kommunalen oder bürgerlichen Windpark direkt mit privatrechtlichen Stromlieferverträgen (PPA-Verträgen) vermarktet, bleibt vom Förderwechsel unberührt.
Dennoch gilt es, sich politisch gegen den geplanten Förderwechsel einzusetzen, denn ein großer Teil der Investitionen in erneuerbare Energien ist weiterhin auf Förderungen angewiesen. Um den für 2030 erforderlichen Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung zu schaffen, ist eine funktionierende Förderung weiterhin erforderlich.
— Der Autor Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group (EWG). Er war 1998 bis 2013 für Bündnis/Die Grünen Mitglied im Bundestag und ist Mit-Autor des Entwurfs des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2000. http://hans-josef-fell.de —
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Nach meinem Eindruck ist Direktvermarktung überhaupt nicht kostenneutral für die Verbraucher. Wenn der Direktvermarkter an der Börse höhere Preise erzielt, als es seiner Garantievergütung entspricht, steckt er den Erlös in die eigene Tasche. Sind die Börsenpreise jedoch niedrig, geht er zum EEG-Konto, und lässt sich die Differenz zwischen niedrigerem Börsenpreis und höherer Garantievergütung als „Marktprämie“ auszahlen. Ein Musterbeispiel von „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“. Der Traum jedes Unternehmers, aber nicht der Stromverbraucher, die die Verluste bezahlen, an den Gewinnen aber nicht beteiligt werden. Das Wort „Marktprämie“ müsste man dabei richtigerweise durch „Nicht-Marktprämie“ ersetzen, um nicht falsche Erwartungen zu wecken.
Generell sollte gelten: Entweder man vermarktet alles auf eigene Faust, ohne Marktprämie, oder dem Recht auf Marktprämie steht auch die Pflicht zur Ablieferung der Mehrgewinne gegenüber. Und dann bleibt es viel unbürokratischer, wenn man die Direktvermarktung ganz abschafft, und die Vermarktung den Netzbetreibern überlässt, so wie das auch für die Kleinerzeuger gilt und problemlos funktioniert. Die Erzeuger werden dann in den Auktionen etwas höhere Einspeisevergütungen kalkulieren, wenn die Zusatzgewinnmöglichkeit durch die Direktvermarktung entfällt, aber gleichzeitig sinkt ihr Risiko, was wieder Kosten zu Gunsten der Verbraucher spart. Das Geschäft wird etwas langweiliger, was den ein oder anderen Unternehmer davon abhalten wird, sich zu engagieren, dafür entsteht mehr Raum für Bürgerenergiegenossenschaften, tätig zu werden.
JCW, Du hast gerade CfDs erfunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Differenzkontrakt
Die Nachteiligkeit von Investitionskostenzuschüssen gegenüber Einspeisevergütungen ist sehr klar herausgearbeitet. Man kann sich nur an den Kopf langen, wie eine Partei, die sich selbst besondere Wirtschaftskompetenz zuschreibt, so etwas nicht verstehen kann. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sie, ohne wirtschaftskompetenter zu sein als wir alle, uns schlicht mit Leerformeln belügen will.
Ich schreibe mir keine sonderliche Wirtschaftskompentenz zu, nehme aber für mich in Anspruch die Unterschiede zwischen Investitionszuschüssen und der Einspeisevergütung ganz gut verstanden zu haben. Ein wenig Logik und ein paar Jahre Lebenserfahrung reichen denke ich aus.
Das ist selbstverständlich so gewollt. Niemand bei Verstand würde bei sich zuhause ein „running system“ tauschen, wenn das neue nicht mit DEUTLICHEN Vorteilen verbunden ist. In diesem Fall sind es viele Nachteile und Risiken.
Falls es jemandem zu schnell geht mit dem EE-Zubau, kann er doch gerne eine Begrenzung mit den aktuellen Instrumenten fordern/umsetzen. Die Möglichkeiten sind doch da?!
Falls es jemandem zu teuer wird, dem kann ich nur raten nach Ineffizienzen im System zu suchen und diese zu eliminieren (und keine neuen aufzubauen). Hier bleibt weiterhin das Problem, dass vermiedene Kosten (insbesondere am Stammtisch, in der BLÖD & bei Populisten) kaum berücksichtigt werden, Stromkosten nie auf das Einkommensniveau bezogen werden und seltenst inflationsbereinigte Zahlen als Bezug dienen. Und ja, wir brauchen jetzt netzdienliche Speicher.
Ich vermisse weiterhin Planbarkeit und vor allem Stetigkeit bei der Gesetzgebung. Wenn der Markt etwas Disruptives hervorbringt, gerne, aber Leitlinien/Gesetze sollten es nicht sein. (Da hilft natürlich nicht, wenn man zu lösende Probleme Jahre/Legislaturperioden vor sich herschiebt)
Viele Grüße aus dem Schwabenland
Seit wann macht sich Herr Fell Gedanken über Kosten?
Ich finde eine Investitionsförderungen besser, die Ausgaben / Einnahmen für Privatpersonen ist besser zu kalkulieren und bietet eine Sicherheit. Besonders für arme Personen oder ältere Personen.
„Seit wann macht sich Herr Fell Gedanken über Kosten?“
Auf dämliche Polemik können wir hier verzichten.
Für den Erbauer der Anlage mag es bequemer sein mit einer einmaligen Investitionskostenförderung und der ein oder andere wird noch hoffen, dass der Strompreis steigt und damit seine Einnahmen. Das entscheidende aber ist: Durch die Einspeisevergütung bekommt der Betreiber nur dann die gesamte Förderung, wenn er die Anlage auch die ganze Zeit betreibt. Es ist sehr schwer eine Investitionskostenförderung zurückzuholen, wenn der Errichter den Betrieb der Anlage (aus welchen Gründen auch immer) vorzeitig einstellt. Es muss überwacht werden, und dann kommt die Frage, wer für die Rückforderung haftet und ob bei dem etwas zu holen ist. Die Einspeisevergütung ist schon ein sehr durchdachtes, im Verhältnis sehr unbürokratisches System. Ich habe bei meinem lokalen Netzbetreiber sogar mal ausgemacht, dass er mir jedes Jahr die gleichen Vorauszahlungen macht. Nur einmal im Jahr erfolgt eine höhere oder niedrigere Nachzahlung, je nachdem wie das Jahr solar ausgefallen ist. Übersichtlicher (für beide Seiten!) kann man es nicht gestalten.
Für die Volkswirtschaft noch entscheidender ist aber die Betrachtung der zeitlichen Verteilung der Geldströme: Die Errichtung wird vom Betreiber vorfinanziert, der Staat zahlt gar nichts und die Verbraucher erst, wenn sie auch einen Nutzen (in Form von eingespeistem Strom) davon bekommen haben.
Wer für Investitionskostenförderung ist, der will den Zubau eigentlich abwürgen und sucht dazu nach etwas, das gut klingt und gut aussieht, aber in Wirklichkeit schlecht ist. Verarschen kann ich mich selber, wenn ich das möchte, dazu brauche ich nicht die FDP oder Kann Nichts.
Eine Frage, der man sich noch annehmen sollte: Wenn nach 20 Jahren die Anlage abgeschrieben und von den Stromkunden bezahlt wurde, aber eigentlich noch tadellos funktioniert, wem gehört sie dann? Den Stromverbrauchern, die sie per Garantievergütung bezahlt haben, oder dem Betreiber, der sie errichtet und sich 20 Jahre um sie gekümmert hat? Und wie sieht es aus, wenn der Betreiber sie vorzeitig aus dem Rennen nehmen möchte? Die bisherige Lösung halte ich für ein unnötiges Geschenk an die Betreiber. Zumindest sollten sie verpflichtet sein, die Anlage noch ein paar Jahre weiterzubetreiben und nur eine angemessene Nutzungsentschädigung für die beanspruchte Fläche zu erhalten. Das Eigentumsrecht sollten dann die lokalen Netzbetreiber wahrnehmen.
@Kann Nichts,
„Ich finde eine Investitionsförderungen besser, die Ausgaben / Einnahmen für Privatpersonen ist besser zu kalkulieren …“
Abschreckendes Beispiel gefällig?
Norwegen.
Das betreibt man hier seit 2014.
Inklusive Direktvermarktung.
Effekt: ca 650 MW installierte PV in 10 Jahren.
Der private Markt liegt seit vergangenen Jahr komplett am Boden.
Industrie und Landwirtschaft ist auf dem Besten Weg dahin.
Zu diesem Gießkannenprinzip kommen dann noch die Inkompetenz der gesamten PV Branche und kontraproduktive Rahmenbedingungen.
Grüße aus Norwegen
Ich könnte mir auch vorstellen, in den ersten 5 Jahre gibt es 10cent/kWh und dann geht die Anlage in den freien Markt
JCW schreibt.
Und dann bleibt es viel unbürokratischer, wenn man die Direktvermarktung ganz abschafft, und die Vermarktung den Netzbetreibern überlässt, so wie das auch für die Kleinerzeuger gilt und problemlos funktioniert.
@ JCW
Dass das Vermarkten der Netzbetreiber im Sinne der Energiewende „nicht“ problemlos funktioniert können Sie leider nicht wissen, weil Sie meine Kommentare ja nicht lesen.
Möglicherweise machen Sie mal eine Ausnahme, und führen sich den folgenden Link mit dem virtuellen Netz zu Gemüte.
Siehe hier.
Bekanntlich darf der EEG Strom seit 2010 nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt werden.
Dazu wurde extra ein virtuelles Einspeisenetz geschaffen.
Siehe hier:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Da wird der EEG Strom außerhalb der Versorgungssysteme ( Bilanzkreise ) eingespeist, entwertet sich in dem „virtuellen“ Netz selbst. Insider nennen es Kannibalisierung, um nach der Entwertung wieder ins Versorgungssystem aufgenommen zu werden.
Wie die Wiederaufnahme ins System geschieht, haben Untersuchungen ergeben.
Hier z.B. https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat: Billig an der Börse
Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Billig an der Börse heißt im „virtuellen“ Netz
Sollte nun jemand der Meinung sein, mein Kommentar wäre vom Thema abweichend. Nein ist er nicht, er ist die Reaktion auf die Behauptung vom „JCW“ die Vermarktung durch die Netzbetreiber würde problemlos funktionieren. Was nicht stimmt wie man meinen Ausführungen entnehmen kann.
Doch Herr Diehl, es funktioniert problemlos, nur nicht nach dem Modell, dass Sie sich wünschen und nicht zu vernünftigen Preisen…
@ Frau Enkhardt.
Zu Ramschpreisen werden die EE verkauft. Zu Niedrigstpreisen, die die gesamte Energiewende infrage stellen, weil darauf deren Kosten basieren. Die Milliarden Defizite auf dem EEG Konto werden immer mehr. Das kann nan nicht problemlos funktionieren nennen.
Haben Sie das folgende gelesen und verstanden.???
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Da werden systematisch mit einem Pseudonetz die Erneuerbaren ausgegliedert, „Entwertet“ , und anschließend wieder eingegliedert um Gewinne zu optimieren.
Wie das fuktioniert haben mehrere Untersuchungen schon gezeigt.
Hier z.B. https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat:..Billig an der Börse
Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Hallo Herr Diehl, da sie auch so gern redundant sind, hier nochmal mein Kommentar und dem fehlenden Wort „technisch“, nur darum ging es eigentlich….
Doch Herr Diehl, es funktioniert technisch problemlos, nur nicht nach dem Modell, dass Sie sich wünschen und nicht zu vernünftigen Preisen…
Ich glaube jetzt reden wir aneinander vorbei.
Mein Kommentar bezog sich auf das Folgende vom „JCW““
Zitat: wenn man die Direktvermarktung ganz abschafft, und die Vermarktung den Netzbetreibern überlässt, so wie das auch für die Kleinerzeuger gilt und problemlos funktioniert. Zitat Ende.
Es geht doch hier nicht nur um technisch, sondern wie die EE insgesamt behandelt werden. Und da werden sie nun mal von den Netzbetreibern zu niedrigst Preisen verramscht.
Und das kann man im Sinne der Energiewende nicht „Funktionieren“ nennen.
Es ging JCW um den technischen Aspekt und der funktioniert. Das habe ich nur bestätigen wollen, da sie meinen, es würde nicht funktionieren…
Ich habe immer wieder den Eindruck, H. Diehl ist hier aktiv um die Energiewende systematisch schlecht zu reden. Die Niedrigpreise an der Börse sind nichts gutes oder schlechtes. Über Niedrigpreise ärgern sich vielleicht die Verkäufer, die Käufer freut es. Gerade H. Diehl hat sie sogar in seinen Kommentaren schon (definitionswidrig) einen „Nutzen“ genannt.
Tatsächlich sind die Börsenpreise für den Erfolg der Energiewende irrelevant. Relevant sind sie nur für sachfremde Polemiken alla BLÖD-Zeitung oder FDP.
Nicht irrelevant ist allerdings die zugrunde liegende physikalische Schwäche der Energiewende, wie sie bisher gelaufen ist: Wir haben nicht genug Speicher im Netz. Wenn wir genug Speicher hätten, bräuchten wir viel weniger fossile Speicher (Kohle, Gas) und die Börsenpreise würden nicht so aberwitzige Ausschläge produzieren, je nachdem ob gerade zu viel oder zu wenig Strom im Netz ist. Kann sich ja jeder selber denken, auf wessen Veranlassung Speicher im Netz bisher so behandelt werden als ob sie eine Belastung wären, statt dass man ihre entlastende Wirkung honorieren würde. Einer der Vorreiter der Verächtlichmachung von Speichern ist wieder (alle ahnen es): H. Diehl. Danke!
Über drei (oder vier?) Netzebenen geplant würden sich jedoch die Kosten auch zwischen (mindestens) 10-15% reduzieren. Wird das weitergegeben an die Stromkundinnen und Stromkunden (je nach Stromverbraucherklassierung)?
Die Netzbetreiber werden zwar durch die Bundesgesetze reguliert, sind jedoch auch keine Anfänger im Strommarkt. Die Transparenzanforderungen verbessern das Verständnis in den europäischen Staaten.
JCW
Ich habe immer wieder den Eindruck, H. Diehl ist hier aktiv um die Energiewende systematisch schlecht zu reden.
@ JCW
Nein ist er nicht ,das Gegenteil ist seit Jahren der Fall. Ich versuche lediglich auf die verdeckten Fouls aufmerksam zu machen. Fouls deren Beseitigung für die Energiewende überlebensnotwendig sind. Wobei ihm einige nicht folgen können. Ich fürchte Sie auch nicht, es sei denn, Sie können mir in etwa erklären, was im Folgenden mit den EE und der gesamten Energiewende geschieht. Denn da ist festgeschrieben, was der H.J. Fell den ersten Ko Schlag gegen das EEG nennt.
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Ich wäre bereit ruhig und sachlich mit Ihnen darüber Gedanken auszutauschen ohne, den Schulmeister spielen zu wollen. Bin natürlich auch für jeden anderen, der damit noch Schwierigkeiten hat zum Dialog bereit. Ich beschäftige mich schon zu lange und intensiv damit, da muss sich niemand scheuen, Fragen zu stellen, der das nicht macht.
Hallo Herr Diehl,
— „Haben Sie das folgende gelesen und verstanden.???“ —
Es tut hier nicht viel zur Sache Herr Diehl, aber ich muss zugeben, dass ich Ihre Kommentare auch seit längerem einfach überspringe. Ich kann Ihrer Argumentation leider nicht schlüssig folgen und man hat schlicht nicht die Zeit Ihre, sich gebetsmühlenartig wiederholdenen, Kommentare zu lesen.
Ihre Strategie scheint nicht sehr erfolgsversprechend..
Könnten Sie nicht mal zusammen mit Frau Enkhardt Ihre Hypothesen in einem Art Wiki Artikel zusammentragen. Dann könnte man zu jeder Hypothese Stellungnahmen von anerkannten Experten einholen und vielleicht auch ein paar weitere Erklärungen für den Einsteiger dazuschreiben. Das können Sie das verlinken und jeder der möchte, kann sich ein Bild von Ihrer Sicht der Dinge machen.
JCW schreibt.
Einer der Vorreiter der Verächtlichmachung von Speichern ist wieder (alle ahnen es): H. Diehl. Danke!
@ JCW
Wer lesen und verstehen kann, ist klar im Vorteil. Ich sage lediglich dass wir erst speichern müssen, wenn der EEG Strom wieder vorrangig verbraucht wird. Sie wollen ja unbedingt den Kohlestrom speichern, der seit 2010 nicht mehr den Erneuerbaren angepasst werden muss. Hermann Scheer würde sich im Grabe umdrehen, wenn er Ihre diesbezügliche Kommentare lesen müsste.
JCW schrieb:
„Wenn wir genug Speicher hätten, bräuchten wir viel weniger fossile Speicher (Kohle, Gas) und die Börsenpreise würden nicht so aberwitzige Ausschläge produzieren, “
Ja, wir haben nicht genug Speicher. Aber es ist ja nun auch nicht gerade so als ob wir die bereits bestehenden Speicher nutzen würden. Von daher kann man aus dem fehlenden Ausbau, mangels Anreiz, und der Nichtnutzung der Bestandsanlagen durch aktive Richtlinien dagegen und gleichzeitig fehlenden Anreiz (es ginge eben auch anders, GridESO DFS als Beispiel) nur noch schließen, dass das überhaupt gar nicht gewollt ist.
Wer ist denn an der Architektur der Märkte beteiligt (vertikale Integration)? Und wer hat die Hand in der Keksdose? Ohne niedrige und negative Preise, siehe [Greenpeace Energy: Konventionelle Kraftwerke erzielen hohe Gewinne], wäre das deutlich unattraktiver oder würde gar zu Kosten statt Gewinnen führen.
Die Börsenpreise sind spekulativ und Gaming, oops, Gewinnmaximierung ist Modus Operandi und es muss hinterher immer noch mit teuren Stabilisierungsmaßnahmen nachgearbeitet werden, welche bereitgestellt werden von … ahja genau, wieder die Gleichen.
Negative Börsenpreise sind (derzeit) keine Konsequenz von Angebot und Nachfrage, sondern bedingt von der Architektur der Märkte, wie uns der Fall Bulb wunderschön demonstriert hat. Als der Spot(t)markt mit höherer Nachfrage konfrontiert wurde (staatliches Hedgingverbot) gab es an diesem Börsensegment keine negativen Preise mehr (genau 0) und noch nicht einmal mehr niedrige Börsenpreise, bis zur Aufhebung des Hedgingverbots. Auch dann nicht, als im Rest Europas längst negative Preise wieder Einzug gehalten hatten.
Kurz, wenn wir mehr Speicher nutzen würden, bräuchten wir tatsächlich weniger Gas und Kohle aber die negativen Preise kommen nicht daher.
https://studyflix.de/statistik/korrelation-und-kausalitat-2216
„muss hinterher immer noch mit teuren Stabilisierungsmaßnahmen nachgearbeitet werden“
Sie meinen ja nicht die Bildungsgewinner, welche Beratungsfunktionen für eine Gesamtgesellschaft erfüllen (sollen), auch nicht in Sachsen oder Thüringen (?)
Ich finde das Prinzip der Direktvermarktung eigentlich gut. Der Staat ist weitestgehend raus, es ist mit simpler Marktwirtschaft sehr gut zukunftsfähig und es kann… klug ausgeführt… sogar Anreize für den Zubau schaffen.
Dazu bedarf es aber aus meiner Sicht einer grundlegenden Änderungen. Das Marktprämienmodell ist eigentlich nur eine verkappte EEG Fortführung und da sehe ich nicht den Vorteil zur bestehenden Vergütung. Meines Erachtens gehört das abgeschafft und dafür der marktw. Batteriespeicher unbedingt mit hinein… aber eben nicht nur für den Handel des selbst erzeugten regenerativen Stroms, sondern auch mit dem Handel von Windstrom aus dem Netz, der zuvor eingespeichert werden kann.
Wenn im Winter der üppige Speicher auch für den Windstrom-Handel zum Einsatz kommen kann, dann erweitert sich das Geschäftsmodell erheblich, es ist volkswirtschaftlich extrem sinnvoll und es reizt genau an der richtigen Stelle an, mehr Speicherkapazität und teilweise auch mehr EE-Zubau zu schaffen. Solarpaket 1 hat die Einspeicherung aus dem Netz zwar nun endlich ermöglicht, die Direktvermarktung mit Netz-Rückspeisung ist damit ist aber meines Wissens wegen Graustroms nicht möglich. Bei E-Autos oder Wärmepumpen geht man doch auch in die ökologische Vorleistung, dass der Strommix von Jahr zu Jahr besser wird, warum dann nicht konsequent auch für Energie zum und aus Batteriespeicher? … wir brauchen ihn dringender denn je.
Abgesehen davon sehe ich es so, wie Herr Fell. Die Direktvermarktung muss äußerst einfach sein, quasi von selbst laufen und übergangslos fluppen, alles andere wäre fatal. Das braucht vermutlich in der Tat Zeit, insofern kann bei einer solchen populistischen FDP HauRuck Aktion leider eher nur Schlechtes herauskommen. Lasst euch Zeit und/oder macht es einfach und gut!
Das ist zuwenig über die eigene Nasenspitze hinaus gedacht. Wir brauchen in Deutschland etwa 0,5TWh Batteriespeicher (oder äquivalentes). Das bedeutete für jeden Haushalt (40Mio) durchschnittlich 12kWh, und die vollständig netzgesteuert, also nicht unter der Regie des Besitzers. Das ist eine Investition von ein paar T€uros, Platz, Betriebsrisiko. Und was macht man bei einem Umzug? Mitnehmen?
Die anderen Speicherformen (Hochtemperaturspeicher, Elektrolyse+stromgeführter Rückverstromung in KWK) sind noch weniger haushaltskompatibel. Wenn es um ausreichend Speicher geht, dann kommt man am Netz nicht vorbei, und dort ist die Verantwortung dafür, dass es genug an den richigen Stellen gibt, besser aufgehoben.
Wo haben Sie denn die absurden 500 GWh Batteriespeicher her? Wir haben durchschnittlich einen Stromverbrauch in Deutschland der um die 50 GW schwankt, das wären dann 10 Stunden Speicherleistung für den gesamte Stromverbrauch Deutschlands. Batteriespeicher werden nicht über 4 Stunden ausgelegt, weil man dann nicht zwei Verbrauchszyklen pro Tag schafft, um die Duckcurve zu bedienen. Selbst wenn man von 4 Stunden ausgeht, braucht man nicht die gesamte Leistung abdecken, denn 0 Produktion gibt es zu keiner Zeit im Netz. So lange noch Gaskraftwerke am Netz sind werden sich selbst 50 GWh Speicherfähigkeit nicht rechnen. Der Speicher verdrängt Gaspeaker Kraftwerke aus dem Netz und reduziert die Differenz der Börsenpreise zwischen Einspeisung und Ausspeisung so stark, dass man mit den Investitionskosten keinen Gewinn mehr macht.
Die 500GWh kommen aus Simulationsrechnungen für das künftige Stromsystem. Sie werden nicht jeden Tag vollständig be- und entladen, sondern müssen auch Reserven vorhalten. Außerdem ist mit – zur Vermeidung von Redispatch – mehrfacher Speicherung vor und hinter Netzengpässen zu rechnen, so wie heute die Schnellladesäulen mit eingebauter Batterie, in denen der Strom zuerst gespeichert wird, und später ein zweites Mal im E-Auto.
500 GWh, rechnerisch an 200 Tagen vollständig be- und entladen, ergeben eine gespeicherte Menge von 100TWh, also etwa 10% des prognostizierten Stromverbrauchs von 1PWh (bisheriger+Wärmepumpen+E-Mobilität). Sie sehen vielleicht, dass da viele Annahmen drin stecken, von denen heute noch keiner weiß, wie stark die Realität davon abweichen wird. Es ist mal eine Größenordnung und ehrlicher als Studien, in denen auf die dritte Stelle hinter dem Komma Zahlenangaben gemacht werden, die aber keineswegs genauer sind, als diese 5 mit zwei Nullen. Es könnte auch eine 6 oder eine 4 sein.
JCW schrieb:
„Wir brauchen in Deutschland etwa 0,5TWh Batteriespeicher (oder äquivalentes). Das bedeutete für jeden Haushalt (40Mio) durchschnittlich 12kWh, und die vollständig netzgesteuert, also nicht unter der Regie des Besitzers. Das ist eine Investition von ein paar T€uros, Platz, Betriebsrisiko.“
Hier muss ich doch einmal fragen, ich habe einen 330 Liter Brauchwasserspeicher (ca 15-19kWh) mit 12kW Heizelementen und ca. 3,5kWh Batteriespeicher. Geladen wird bei mir preisabhängig (Börsenpreise), da ich einen entsprechenden Tarif habe. Der Brauchwasserspeicher war bereits hier, als ich einzog. Mindestens 5 weitere unmittelbare Nachbarn haben solche Brauchwasserspeicher hier. Die Speicher haben 25 Jahre Garantie, sind aus Edelstahl und können problemlos doppelt so alt werden.
Kann man denn so etwas eventuell auch zur Speicherung nutzen? Da war doch mal was mit durchschnittlich 70% der benötigten Energie eines Haushalts wird als Wärme genutzt (wenn es kein Passivhaus ist)? Muss ich wirklich Strom speichern oder kann ich auch die Wärme speichern?
😉
Moin und wieder mal grüsse vom YT PV Kanal weissnichswelt.. wo fang ich an.. wichtiges statement von herrn Fell in dem aber die eine grosse bedrohung nicht berücksichtigt wird.. „keine vergütung mehr bei negativem börsenpreis“ kleine anlagen sollen ausgenommen sein , aber niemand hat bisher „klein“ definiert.. es gingen alle erstmal von 25kwp aus inzwischen mehren sich die anzeichen das es die 7kwp werden könnten.. da man z.b. bei einer südausrichtugn damit aktuell 20% weniger vergütung bekommt und bei immer länger werdenden negativpreisphasen sogar immer noch weniger lohnt sich die „grosse“ pv auf dem hausdach nicht mehr.. es steht zu erwarten das nur noch kleinstanlagen mit grossen speichern gebaut werden und ein grosser teil der potentiellen bereits versiegelten flächen brach liegen bleibt.
mich wundert das dieser teil so stillschweigend von allen aktzeptiert wird.. klar verständlich bei negativem absatzpreis nichts mehr bezahlt zu bekommen usw.. aber woher wissen wir das wenn der börsenpreis negativ ist der strom vor ort nicht trotzdem dringend benötigt wird.. ich hab es gestern mal in einem video thematisiert.. es kann sein das viel windkraft im norden den strompreis ins negative drückt aber der pv strom in südbayern trotzdem dringend benötigt wird.. jetzt schalter der anlagenbesitzer ab weil er nicht gratis einspeisen will.. es droht erstens stromengpass und zweitens erhöhter redispatch.. es ist vollkommen irre sowas am börsenpreis festzumachen.. wenn müsste es nach messwerten vor ort gehen und nicht nach dem Modell „deutschland ist eine kupferplatte“ das ja schon die strombörse dumm annimmt..
es mag gelehrte geben die ausrechnen können ob uns das „bremsen“ bei der „förderung“ nicht am ende mehr kostet, durch erhöhten redispatch als weiterlaufen lassen.. aber das risiko ist auf jeden fall gross.. auch mangelagen in einzelnen netzteilen kann es so durchaus geben..
völlig irre aber kaum thematisiert
wier kann es sein das man sich 2022 rühmt dem bürger durch abschaffung der eeg umlage ach soviel geld zu sparen (in einem jahr wo der bürger negative umlage erwarten hätte können!!) um dann 2 jahre später zu sagen ach nee das wird zu teuer.. eigentlich hätte man das leicht sehen können was es kosten kann.. die kosten der vorhergehenden jahre sind ja bekannt.. und 20mrd wurden auch da schon erreicht..
dazu kommt.. merit order und ee funktioniert nicht besonders gut.. weil bei 100%EE bekommt niemand mehr geld.. macht keinen sinn..
es fehlt auch immer noch der wert des EE stroms bei der CO2 vermeidung.. der wird bis heute den PV besitzern nicht bezahlt.. vermutlich mehr als der bloße wert des stromes..
grüsse
euer torsten
im Moment liegt die Grenze bei 400KW um keine Vergütung mehr zu bekommen
Torsten Pargmann schreibt.
wier kann es sein das man sich 2022 rühmt dem bürger durch abschaffung der eeg umlage ach soviel geld zu sparen (in einem jahr wo der bürger negative umlage erwarten hätte können!!) um dann 2 jahre später zu sagen ach nee das wird zu teuer.. eigentlich hätte man das leicht sehen können was es kosten kann.. die kosten der vorhergehenden jahre sind ja bekannt.. und 20mrd wurden auch da schon erreicht..
@ Torsten Pargmann
Wie kann das sein.?? Ganz einfach, seit 2010 gilt je billiger die EE die Börsenpreise machen, desto höher wird die EEG Umlage. Als der Staat übernommen hat waren die Verbraucher entlastet. Das „paradoxe“ System machte sich dann bei der Staatskasse in Milliardenhöhe bemerkbar.
Das ist wie beim Zahnarzt der immer überkront, wo eigentlich eine Wurzelbehandlung nötig wäre.
Dipl.Ing. Torsten Pargmann schrieb:
„wier kann es sein das man sich 2022 rühmt dem bürger durch abschaffung der eeg umlage ach soviel geld zu sparen (in einem jahr wo der bürger negative umlage erwarten hätte können!!) um dann 2 jahre später zu sagen ach nee das wird zu teuer.“
Das ist ja nur die Spitze des Eisbergs:
Wenn man z.B. mal auf den [Flex-Market-Monitor-2024_v05_DIGITAL-2]
schaut, kann man sehen, dass Deutschland in den hellsten Tönen glänzt (Inaktivität), wenn es um konkrete Maßnahmen geht, aber ganz dunkel ist, wenn es um Ausgaben geht, die der Bürger tragen muss.
Naja gut, die Shareholder und NEDs müssen ja auch von irgendetwas leben.
Oh, übrigens der gleiche Report statuiert ebenso, dass Deutschland das _einzige_ untersuchte europäische Land ist, in dem Flexibilitätsmaßnahmen wie das britische DFS (Bürgerteilnahme) nicht erlaubt sind.
Eine merkwürdige Richtung, wenn man mal einen Moment nicht daran denkt, dass die von der Regierung anvisierte Richtung ja massive Investitionen in Gasinfrastruktur und Gaskraftwerke vorsieht, die so einen Flexibilitäts- und EEG-Quatsch gar nicht brauchen.
jetzt musste ich doch tatsächlich herzhaft lachen.
Schon beim Lesen der Überschrift in der Vorschau hab ich an H.Hans Diehl gedacht…. und ich hatte recht. Da isser 😉
Aber das nur am Rande :->
3.000 € Kosten für die Direktvermarktung bei einer 100KWp Anlage ????
Ich hab da echt kein Plan darüber, was für Kosten und für Aufwand betrieben werden muß.
Vlt. muß hier ja jm. wirklich direkt vermarkten und kann mal ein paar Realtische Preise nennen.
Wenn ich 30% meines „Einkommens“ aus PV nur für die Direktvermarktung aufbringen muß => wer ist denn bitte schön hier so Blöd? Sooooo viel bringt PV nun wirklich nicht, dass ich einmal 30% für einen Posten mit einrechne. Da kommen ja noch viel mehr Kosten wie Wartung und Instandhaltung oder sogar die 19% Steuer hinzu.
Wie man sich das ganze zum 01.01.2025 vorstellen kann, entzieht sich wirklich meiner fernsten Träumen.
In 3 Monaten möchte man einfach mal so ein Gesetz verabschieden was eine 180Grad Wendung bedeutet.
Wenn den jeder WR (oder Zusatzanlage) in Echtzeit jetzt schon den produzierten Strom ermittelt und an XY-Firma überträgt = dann kann das sicherlich klappen.
Wobei… ich kenne das ganze Verfahren nicht… wüsste nicht mal wo ich anfangen sollte.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Bürger vom Wortlaut „du bist dann an der Börse“.. bzw. „dein Strom wird an der Börse gehandelt“ oder so ähnlich abgeschreckt werden.
Auch wenn das letztendlich ein Vermarkter letztendlich macht.
Naja… mal abwarten. Mit: „An die Wand fahren“ hat Deutschland ja mehr als Erfahrung.
die kosten für die DV sind einspeiseabhängig, eine 150kWp Anlage kostet so um die 1350 €/Jahr, auch größere Anlagen sind nicht wirklich teurer, er spricht von Freiflächenanlagen im MW Bereich
1.) GELD: Es ist doch egal ob ich für 60 Stunden im Jahr keine Vergütung bekomme oder ob ich 0,5cent/kWh weniger EEG bekomme der Betrag ist der selbe.
2.) Man könnte auch sagen 7 cent/kWh Strom ist zu viel Geld, bei einer Ware wo nicht regelbar ist und nur nach dem Schicksal und Zufall Strom liefert.
3.) Möglicherweise war das HopplaProgramm von Herr Wissing nicht so schlecht
4.) Zudem geht es auch was ist besser eine garantierte Einspeisung über 20 Jahre oder einen Investitionszuschuss. Bei den E-Autos war die Einmalzahlung am Beginn des Kaufs der Erfolg.
5.) Nur weil Herr Fell das EEG über 20 Jahre erfunden hat, gibt es Herrn Fell kein Recht es für weitere 20 Jahre beizubehalten.
lord_icon schreibt
jetzt musste ich doch tatsächlich herzhaft lachen.
Schon beim Lesen der Überschrift in der Vorschau hab ich an H.Hans Diehl gedacht…. und ich hatte recht. Da isser
Aber das nur am Rande :->
@ lord_icon
Mein lieber lord.
Sie schreiben wie folgt
Zitat lord:…Wobei… ich kenne das ganze Verfahren nicht… wüsste nicht mal wo ich anfangen sollte.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Bürger vom Wortlaut „du bist dann an der Börse“.. bzw. „dein Strom wird an der Börse gehandelt“ oder so ähnlich abgeschreckt werden.
Auch wenn das letztendlich ein Vermarkter letztendlich macht. Zitat Ende.
Sie geben zu, dass Sie das ganze Verfahren nicht kennen. Müssen aber herzlich lachen, wenn Sie von jemand was lesen, der sich mit dem Verfahren beschäftigt. Sie lachen tatsächlich über etwas, von dem Sie gar nicht wissen was es ist. Das finde ich aber wirklich lustig„
Das E-Auto ist ja wohl das schlechteste Beispiel um den Erfolg einer Investitionskostenförderung zu illustrieren. Denn das Auto liefert seinen Nutzen nur dem Besitzer. D. h. wenn der das Auto dann doch nicht nutzt, schadet er sich nur selbst, allen anderen kann es egal sein. Die PV-Anlage soll aber Strom für alle liefern. Wenn der Besitzer die dann abschaltet, nachdem er sie hat fördern lassen, schadet er allen, ihm selber kann es egal sein. Dann kommt noch erschwerend: Wird die Investitionskostenzulage für eine Anlage bezahlt, die Strom für alle liefert, oder für eine Eigenverbrauchsanlage? Und wenn der Besitzer dann später wechselt, ist das dann Betrug?
Eigenverbrauchsanlagen auf Eigenheimen sind oft gar nicht mehr auf die Einspeisevergütung angewiesen, um rentabel zu sein. Dann brauchen sie auch keine Investitionskostenförderung. Was wir brauchen und deshalb fördern müssen, sind Einspeiseanlagen. Und für den eingespeisten Strom wollen wir erst zahlen, wenn er geliefert wird.
Investitionskostenförderung ist einfach Quatsch. Änderung per se ist nichts erstrebenswertes. Es sollte schon eine Änderung zum Besseren sein. Und das ist bei einer Investitionskostenförderung für PV-Anlagen nicht erkennbar, dass sie das wäre. Einspeisevergütung funktioniert gut, deshalb sollte man dabei bleiben, wenn man weiter Zubau haben will.
@JWC
Volle Zustimmung! Sehr gute Betrachtung.
Forderung an die Ampel: EEG Formalismus im Grundsatz beibehalten.
Zwingend sollte deren Finanzierung modifiziert werden um von der Abhängigkeit der kurzzeitigen Börsenpreisentwicklung entkoppelt zu werden.
Noch zu der Behauptung von „Kann nichts“, die Investionskostenförderung beim E-Auto hätte gut funktioniert: Die ganz schlauen Käufer haben ihre geförderten E-Autos nach der Mindesthaltezeit (1/2 Jahr) an Käufer im Ausland (vor allem Dänemark und Norwegen) verkauft zum Listenpreis+ einem Aufschlag für die sofortige Lieferung, ohne Abzug für die zwischenzeitliche Nutzung. Man kann natürlich sagen: Ist doch egal, ob das E-Auto bei uns oder im Ausland fährt. Ist es aber nicht: Die wesentliche Begründung war doch, dass der Markt bei uns in Gang kommen sollte, und die notwendige Infrastruktur zum Laden, Handel und Reparieren aufgebaut werden soll. Wenn die Autos aber nach kurzer Zeit ins Ausland verkauft werden, dann bleibt die Infrastruktur dafür bei uns weiter ungenutzt, und niemand ist bereit, sich für ihren Aufbau zu engagieren bzw. holt sich eine blutige Nase. So was von daneben, wie diese Förderung war in Deutschland selten etwas. Die Staatliche Prämie war höher, als was ein sehr gutes S-Pedelec (Motorunterstützung bis 45km/h) ingesamt kostet, und das für einen Panzer auf unseren Straßen, der wegen des Gewichts mehr Rollgeräusche macht (diese dominieren ab 50km/h) und genau so viel Park- und Verkehrsraum beansprucht wie die alten Verbrenner. An dem Problem mit der E-Autoförderung sieht man EXEMPLARISCH, wie schlecht Investitionskostenförderung ist. Der Staat bekommt für sein Geld, nicht das, was er haben will. Und das will uns die FDP aufschwätzen, damit skrupellose Geschäftemacher mehr Freiheit haben, uns alle nach Strich und Faden auszunutzen. In Wirtschaftsdingen werde ich ungern emotional. Man sollte die Zusammenhänge so nüchtern wie möglich betrachten. Aber angesichts dieser Unverschämtheit oder Dummheit (wahrscheinlich beides zusammen) geht einem schon mal die Hutschnur hoch.
Thomas I schreibt
Forderung an die Ampel: EEG Formalismus im Grundsatz beibehalten.
Zwingend sollte deren Finanzierung modifiziert werden um von der Abhängigkeit der kurzzeitigen Börsenpreisentwicklung entkoppelt zu werden.
@ Thomas I
Das heißt weg mit dem EEG Konto, denn da werden die EEG Vergütungen ständig mit den wechselnden Börsenpreisen ( Erlöse ) verkoppelt. Da sind wir beide ja mal wieder auf einer Linie.
@Hans-Josef Fell
Danke für Ihre ausführliche und tiefgreifende Analyse der vorgelegten Wachstumsiniative.
Im Grundsatz lässt sich aus der „Wachstumsiniative“ , wie auch von Ihnen bemerkt, widerum die aktuelle Handschrift der FDP ablesen: Freiheit für alle, insbesondere für den Staat; bloss keine weitere finanzielle Verpflichtung eingehen zu wollen!.
Mensch; Steuern bedeutet steuern! Was machen die da???
Die CDU hat vor ca 10 Jahren schon mal die recht prosperierende Entwicklung der PV gnadenlos abgewürgt. Soll es jetzt wieder versucht werden?
Die Agenda verspricht wirklich nichts Gutes!
Sehr gut erfasst Thorsten!!
Wobei eine Steuerung der Anlagen dazu führt das es nie wieder negative Preise gibt und mit guter Steuerung sogar hohe Börsenpreise 😉
Dann liegt die Erzeugung der Erneuerbaren auf einer Stufe mit der OPEC . Die haben auch ihre Preisabsprachen und bestimmen die Versorgung des Marktes.
Wenn das so gewollt ist…..?
Herr Fell hat völlig Recht. Ich bin gerade dabei eine weitere Anlage zu planen, da ich umziehen möchte und das neue Objekt (Altbau) bisher keine Anlage hat. Das Dach hätte locker platz für ca. 60 kWp, aber bereits die 25 kWp Grenze veranlasst mich dazu keinesfalls darüber zu gehen, denn alleine der RLM Zähler und ein Rundsteuerempfänger schrecken ab. Nicht nur, weil man eventuell die Stromproduktion abgereht bekommt, sondern einfach auch weil die horrenden Kosten die Bilanz verhageln. Sollte nun noch die Direktvermarktungspflicht für Anlagen ab 7 kWp kommen, werde ich die Anlage nur so groß auslegen, um darunter zu bleiben und mir dann einen Speicher kaufen, der eigentlich überdimensioniert den Mittagspeak im Sommer möglichst komplett auffängt. So erreiche ich, dass ich optimal meinen Eigentbedarf decken kann bei minimalen Kosten. Alles andere macht finanziell keinen Sinn.
Ich habe bereits eine Anlage in der Direktvermarktung und kann nur sagen, hätte ich überblickt welche Kosten dadurch entstehen hätte ich die Anlage vermutlich nicht gekauft!
Die Netzbetreiber langen für den RLM Zähler mit horrenden Gebühren hin (alleine 40 Euro im Monat), aber dazu kommt, dass diese die Anlage dann an den Versorger als RLM Anlage melden und die erneut für den RLM Zähler Gebühren von 85 Euro (anfangs sogar 254 Euro!!) pro Monat verlangen bei einem Standby Verbrauch von 9 kWh im Monat. Völlig unangemessen wird hier von den Versorgern abgezockt. D.h. wie schon jemand geschrieben hat, gehen bei einer 171,6 kWp Anlage alleine 1400+ Euro für die Zählergebühr drauf, hinzu kommt dann die Direktvermarktungsgebühr von weiteren ca. 1600 Euro jährlich. Am Ende sind es mehr als 30% der Einnahmen, da eben nicht jede Anlage genau nach Süd ausgerichtet ist! Das Betriebsrisiko, die Verwaltung, eventuelle Ausfälle müssen alle zudem abgedeckt werden. Da rentiert sich solch eine Anlage kaum. Wie immer wieder geschrieben wird, dass sich Anlagen ohne Förderung rechnen sollen, entzieht sich in diesem Größenbereich meiner Kenntnis. Das funktioniert nicht für den Otto-Normalverbraucher, sondern höchstens für jemand der die Anlagen selber aufbaut und betreibt.
Der Solarstrompreis an der Börse sollte auch nicht mit dem durchschnittlichen Börsenpreis von Strom allgemein verwechselt werden. Hier sieht man auch Vergütungen von 3,55 Cent bspw. wie kürzlich, die nur durch die Marktprämie aufgefangen werden, dass sich eine Anlage überhaupt rentiert.
Wird die Förderung umgestellt, wird der Markt komplett zusammenbrechen. Man kann nur davor warnen! Anpassungen können ja vorgenommen werden, aber dann moderat, schließlich war es immer das Förderziel den Solarausbau möglichst zu beschleunigen, damit man irgendwann den Punkt des Überschusses erreicht, damit dieser gespeichert wird. Jetzt wird genau das Gegenteil gemacht: netzdienliches Speichern ist nach wie vor regulatorisch nicht richtig möglich und man will den Überschuss begrenzen. Das ist nichts anderes als ein bewusstes Ausbremsen der Energiewende.
Hallo Jörg
mal über die Aufteilung in zwei sep. Anlagen nachgedacht?
Liebes PV Magazine
vielleicht könnten sie mal eine 1:1 Stellungnahme von der Politik zu all den Punkte die Hr. Fell kritisiert besorgen. Mich würde wirklich interessieren, was deren Erklärung/Meinung dazu ist.
Ich selbst bin leider nicht in der Lage, all die Leser Kommentare voll zu verstehen und einzuordnen.
Man weiß nicht aus welchem Lager der einzelne stammt und welche Ziele derjenige verfolgt.
Sparfuchs schreibt am 07. Sept. um 13.34 Uhr.
Hallo Herr Diehl.
Könnten Sie nicht mal zusammen mit Frau Enkhardt Ihre Hypothesen in einem Art Wiki Artikel zusammentragen. Dann könnte man zu jeder Hypothese Stellungnahmen von anerkannten Experten einholen und vielleicht auch ein paar weitere Erklärungen für den Einsteiger dazuschreiben. Das können Sie das verlinken und jeder der möchte, kann sich ein Bild von Ihrer Sicht der Dinge machen.
@ Hallo Sparfuchs
Ich kann Sie verstehen das Thema ist komplex.
Ich versuch es mal auf einen kurzen Nenner zu bringen.
Bis 2010 wurden die Erneuerbaren den Versorgern.. „gesetzlich“..zwingend zugeteilt und die fossilen Kraftwerke mussten angepasst werden.
Seit 2010 ist das nicht mehr so. Die fossilen dürfen wieder schadlos drauf los produzieren, mit all den Konsequenten für die Energiewende, wie negative Preise und Milliarden Defizite auf dem EEG Konto.
Das „IWR“ hat das damals wie folgt kommentiert.
Zitat:..Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
„Der EEG Strom kommt „zusätzlich“ auf den Markt.
Grundsätzlich ist das der Ausgangspunkt allen Übels. Mit dem die Energiewende gegenwärtig zu tun hat. H.J. Fell, einer der Väter des EEG nennt diese Änderung von 2010, den ersten schweren KO Schlag gegen das EEG
JCW Noch zu der Behauptung von „Kann nichts“, die Investionskostenförderung beim E-Auto hätte gut funktioniert: Die ganz schlauen Käufer haben ihre geförderten E-Autos nach der Mindesthaltezeit (1/2 Jahr) an Käufer im Ausland (vor allem Dänemark und Norwegen) verkauft zum Listenpreis+
Meine Antwort: Ich glaube nicht dass dies bei einer PV Anlage genau so ist!
Zu Hand Diehl „Die fossilen dürfen wieder schadlos drauf los produzieren“
Meine Antwort: Diese Aussage ist falsch!
Die Investitionskostenförderung hat bei E-Autos, Wallboxen und Wissing super funktioniert
Vermutlich werden die PV Anlagen etwas kleiner, aber der Speicher wird wichtiger und auch im Winter wollen die Leute Strom haben, es wird also keine kleine Anlagen geben.
Zudem kann man mit Investitionskostenförderung auch die Größe des Speichers und PV steuern.
Man könnte ab 10kW PEAK eine Einmalzahlung von 100EUR geben wenn man die Grenze übersteigt.
Was ist denn die andere Lösung weiter fallende Einspeisevergütung?
Was diese „KO-Schläge gegen das EEG“ gegen das EEG angeht, ist HJFell ein schlechter Kronzeuge. Er ist nämlich parteiisch, immerhin waren sie notwendig geworden, um Webfehler im ursprünglichen EEG zu korrigieren. Was diesen angeblichen ersten Schlag angeht, so hatte es überhaupt keine Auswirkung auf den Zubau, weshalb die Regierung anschließend noch stärkeres Geschütz auffahren musste. Im Gegenteil: 2009-2012 war der PV-Zubau besonders hoch, Werte die er erst 10 Jahre später wieder erreichte. Die KO-Schläge der Merkel-Regierungen (in deren Sprechweise „Atempausen“) waren hauptsächlich die außerplanmäßigen Absenkungen der Einspeisevergütungen, und verschiedene kleinere Maßnahmen, die zusammengenommen aber das Risiko der Anlagenbetreiber erhöhten.
Der nach HJFell zweite KO-Schlag war ebenso keiner: Die Ausschreibungspflicht für große Anlagen führte zwar zu einem Deckel auf dem Zubau, aber auch zu einer starken Kostendegression, die letzten Endes der Energiewende sehr genützt hat. Wenn der Staat die ihm durch die Ausschreibungen in die Hand gegebene Möglichkeit zur Mengensteuerung verantwortlich nutzt, werden Ausschreibungen auch zu einer guten Planbarkeit des Installationsmarktes führen, statt ständigen Aufs und Abs.
Die Wirkung des dritten KO-Schlags ist noch nicht ganz absehbar: Der Staat übernahm den Ausgleich des Defizits auf dem EEG-Konto. Dadurch entfiel die EEG-Umlage, Strom (u.a. für Wärmepumpen und E-Autos) wird billiger, die Ausgleichskosten werden auf die Steuerzahler gewälzt, die sich mehrheitlich aus den Besserverdienenden zusammensetzen. Alles eigentlich ganz positiv, aber die FDP nutzt die gegenwärtig stark steigenden Ausgleichsbeträge (nicht Kosten!) als Hebel zur Panikmache alla BLÖD-Zeitung. Und statt die Energiewende zu verbessern (den Staatsanteil am Defizitausgleich zu deckeln und zukünftig planmäßig zurückzufahren und für einen anständigen Speicherausbau zu sorgen) wird lieber ein Zubau-Stopp von Erzeugern gefordert, oder ein Instrumentenwechsel, der genau dies zur Folge hätte. Der dritte Schlag wird also nur ein solcher sein, wenn die 0,9%-Partei sich mit ihrer Panikmache durchsetzt. Mal schauen….
Nachtrag zu meinen Argumentationen.
Sparfuchs schreibt.
— „Haben Sie das folgende gelesen und verstanden.???“ —
@ Sparfuchs
Wie Sie meinem obigen Kommentar entnehmen können, müssen die Erneuerbaren seit 2010 separat an der Börse verkauft werden. Fallen dort quasi als Überschuss an, und entwerten sich entsprechend selbt. Insider nennen das Kannibalisierung. Da das „Physikalisch“ gar nicht möglich ist, dürfen die EE seitdem nur noch „Kaufmännisch“ eingespeist werden.
Wie das geschieht siehe hier:
.https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Das meinte ich, wo ich geschrieben habe, „haben Sie das Folgende gelesen und verstanden.verstanden“
Wie man diesem Link entnehmen kann, werden die EE da in ein „virtuelles“ Netz eingespeist, und entwerten sich da selbst. Anschließend werden sie wieder ins Versorgernetz integriert heißt es in diesem Dokument von der Bundesnetzagentur.
Wie das in der Praxis aussieht, kann man aus verschiedenen Untersuchungen entnehmen
Hier z.B. https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat:…Billig an der Börse
Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Ertragsoptimierung nennt man das. Das „Virtuelle“ ist die Quelle
Das Ergebnis kann man am Folgenden sehen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/rwe-strom-erneuerbare-energien-lng-aktie-100.html
Zitat:..Der Energiekonzern RWE hat vor allem mit der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und dem LNG-Handel gute Geschäfte gemacht.
Kann nichts schreibt.
Zu Hand Diehl „Die fossilen dürfen wieder schadlos drauf los produzieren“
Meine Antwort: Diese Aussage ist falsch!
@ kann nichts
So geht das nicht. Ich habe mit dem „IWR“ Zitat dokumentiert weshalb die Fossilen wieder schadlos drauf los produzieren können.Da können Sie nicht einfach, ohne Begründung sagen das ist falsch.
Torsten Pargmann schreibt.
wier kann es sein das man sich 2022 rühmt dem bürger durch abschaffung der eeg umlage ach soviel geld zu sparen (in einem jahr wo der bürger negative umlage erwarten hätte können!!) um dann 2 jahre später zu sagen ach nee das wird zu teuer.. eigentlich hätte man das leicht sehen können was es kosten kann.. die kosten der vorhergehenden jahre sind ja bekannt.. und 20mrd wurden auch da schon erreicht..
@ Torsten Pargmann
Wie kann das sein.?? Ganz einfach, seit 2010 gilt je billiger die EE die Börsenpreise machen, desto höher wird die EEG Umlage. Als der Staat übernommen hat waren die Verbraucher entlastet. Das „paradoxe“ System machte sich dann bei der Staatskasse in Milliardenhöhe bemerkbar.
Das ist wie beim Zahnarzt der immer überkront, wo eigentlich eine Wurzelbehandlung nötig wäre.
JCW schreibt.
Was diesen angeblichen ersten Schlag angeht, so hatte es überhaupt keine Auswirkung auf den Zubau, weshalb die Regierung anschließend noch stärkeres Geschütz auffahren musste. Im Gegenteil: 2009-2012 war der PV-Zubau besonders hoch,
@ JCW
Lassen Sie mich die Auswirkunngen des KO Schlages Ihnen etwas näher bringen.
Auf den Zubau hatte das keine Auswirkungen, da haben Sie Recht. Der wurde ja auch benötigt für den KO Schlag, wie Sie gleich sehen werden.
Die Erneuerbaren wurden einfach aus dem System genommen, sprich aus den Bilanzkreisen der Versorger und müssen seitdem als Überschuss separat an der Börse verramscht werden.
Da das physisch nicht möglich ist, dürfen die EE seit dem nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt werden.
Wie das geschieht zeigt die folgende BNA Dokumentation.
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
In dieses „virtuelle“ Netz werden die EE als „Überschuss“ eingespeist entwerten sich da selbst, mit allen Konsequenzen für die Energiewende, wie z.B die Milliarden Defizite auf dem EEG Konto, um anschließend wieder ins Versorgernetz integriert zu werden.
Und wie das geschieht habe ich auch schon einige male anhand einer Studie dargelegt.
Siehe hier: https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat:.. Billig an der Börse Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende. Billig an der Börse, das heißt aus dem virtuellen Netz billig kaufen.
Die Siegprämie für den KO Schlages gegen das EEG, sehen Sie dann hier
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/rwe-strom-erneuerbare-energien-lng-aktie-100.html
Zitat…RWE kann Gewinn mehr als verdoppeln
Der Energiekonzern RWE hat vor allem mit der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und dem LNG-Handel gute Geschäfte gemacht. Zitat Ende.
Ich hoffe Sie können mit dem chronologischen Ablauf des KO Schlages gegen das EEG was anfangen.
Hans Diehl
wie funktioniert das, wenn der EEG-Strom seit 2010 nur noch kaufmännisch gehandelt werden kann?
Ihre These mag für die Anfänge der Entwicklung in 2010 noch in Ordnung gewesen sein.
Wo bleibt der physisch ins Netz eingebrachte Anteil?
Bei jetzt in 2024 mehr als 60% EEG-Strom lässt sich dieser Anteil doch nicht einfach als oder mit Verlusten deklarieren/ verarbeiten.
Wie läuft das dann?
Werden die geplanten und bestellten Produktionskontingente von den Netzbetreibern kurfristig „abgesagt“; zu welchem Preis?
Bitte um seriöse Erläuterung, falls verügbar.
Thomas I schreibt
Hans Diehl
wie funktioniert das, wenn der EEG-Strom seit 2010 nur noch kaufmännisch gehandelt werden kann?
Wo bleibt der physisch ins Netz eingebrachte Anteil?
@ Thomas I
Ich bin genau so ein Hobbyinteressent wie Sie, und mache mir mein Bild anhand von Daten und Fakten die mir zur Verfügung stehen. Und die sagen mir das Folgende.
Der EEG Strom wird nach wie vor in den Bilanzkreisen ins Netz eingespeist und verbraucht, das zeigt doch die Realität. Geht ja auch gar nicht anders.
Siehe hier
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
und hier
https://greenspotting.de/strompreise-kommt-nach-der-normalisierung-der-sturzflug-nach-unten/
Aus den Bilanzkreisen raus, sind die EE nur „Kaufmännisch“ und zum Verkaufen an die Börse verbannt worden. Wie ich das sehe, werden die dort missbraucht. Missbraucht in dem sie da als Überschuss verkauft werden müssen, und sich selbst entwerten mit allen Konsequenzen für die Energiewende., wie z.B. die Milliarden Defizite auf dem EEG Konto.
Schade das eine Splitterpartei wie die FDP so viel Einfluß auf das grüne Wirtschaftsministerium hat.
Ich wüßte gerne wo welche Mittel fließen, dass mal wieder unter dem Deckmantel der Marktwirtschaft als Schutz für den Steuerzahler auch gesamtwirtschaftlich sinnvollste Investitionen erschwert oder verunmöglicht werden!
So eine Industriepolitik würden sich Großkonzerne niemals gefallen lassen, aber kleine Prosumer und viele mittelgroße Unternehmen die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen die kann man wieder vor die Wand fahren.
Ja, das sind auch Steuerzahler, die könnten sogar wachsen, exportieren und dann vielleicht auch große Parteispenden an die FDP zahlen.
Aber diese Weitsicht hat die Spitze der FDP nicht, hier geht es um den Schutz ganz alter (Förder-) Strukturen für sich selber und massiv gegen Bürgerbeteiligung.
Die Quittung des Wählers kommt ganz sicher, daher einfach das Gesetz in der Beratung verbessern oder in die nächste Legislaturperiode verzögern, dann hat es sich sowieso erledigt.
@Kann nichts
„Vermutlich werden die PV Anlagen etwas kleiner, aber der Speicher wird wichtiger und auch im Winter wollen die Leute Strom haben, es wird also keine kleine Anlagen geben.“
Sicherlich nicht! Im Moment ist es so, dass die Anlage den zu 80% im Sommer erzeugten Strom finanziert. Der Durchschnittsproduzent speist dabei ca. 70% ein und nur 30% dienen dem Eigenverbrauch. Kappt man hier nun ordentlich die Förderung, (im Sommer quasi jeden sonnigen Tag zwischen 9 und 16 Uhr), dann bedeutet es logischerweise erhebliche Ertragseinbußen, sprich nur kleinere Anlagen werden sich finanziell noch lohnen und niemand wird größere bauen, nur um mehr Überschußstrom abgeregelt zu bekommen.